Behandelter Abschnitt Mt 2,1-2
In dem vor uns liegenden Kapitel finden wir, wie ich denke, eine reiche Bestätigung der Beschreibung, die ich bereits über den besonderen Plan des Heiligen Geistes bei Matthäus gegeben habe. Wir werden also Beweise dafür sehen, dass es eine sehr sorgfältige Beschreibung von Jesus als dem wahren Messias Gottes und seiner Verwerfung durch die Juden gibt. Gleichzeitig nutzt Gott durch den Fall Israels die Gelegenheit, größere und weitreichendere Absichten zu verwirklichen.
Die allererste Begebenheit in diesem Kapitel veranschaulicht dies. Jesus wurde geboren. Wir stoßen nicht auf dieselben interessanten Tatsachen, die uns bei Lukas über die sehr frühen Tage der Kindheit unseres Herrn gegeben werden. All das wird übergangen, doch Christus wird beschrieben als in Bethlehem in Judäa geboren. Wir finden die Anbetung der Weisen aus dem Morgenland und die Flucht nach Ägypten. Die erste Tatsache, die der Heilige Geist uns hier nennt, ist der ergreifende Umstand, dass es in Israel kein Herz für den Messias gab. Das wurde durch die bedeutenden Umstände bewiesen.
Als aber Jesus in Bethlehem in Judäa geboren war, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Magier vom Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen (2,1.2).
Wir erfahren nicht, wie bald dies nach seiner Geburt war. Zweifellos war eine beträchtliche Zeit verstrichen. Die Menschen werden diesbezüglich oft getäuscht, wenn sie die Begebenheit durch die Vorstellungen ihrer Kindheit betrachten. Wir haben alle die Bilder des Babys in der Krippe gesehen und „die drei Könige“, die kamen, um Ihn anzubeten. Aber die Wahrheit ist, dass der Herr nicht gerade geboren war, wie solche Vorstellungen vermitteln würden, als die Magier (orientalische Sternkundige und Priester) ankamen. Für seinen frühesten Zustand in dieser Welt müssen wir nicht Matthäus, sondern Lukas zu Rate ziehen. „Als aber Jesus in Bethlehem in Judäa geboren, in den Tagen des Königs Herodes“. Das bedeutet nicht, dass der Besuch unmittelbar auf die Geburt unseres Erlösers folgte, sondern lässt Raum für eine mehr oder weniger lange Zeit danach. Es bedeutet einfach, dass diese Leute aus dem Osten nach seiner Geburt kamen: Viele Monate oder mehr als ein Jahr können dazwischen gelegen haben.