Behandelter Abschnitt Hes 39,17-20
Als nächstes wird eine Botschaft von bemerkenswerter Kraft durch den Propheten an alle Vögel und Raubtiere gesandt. Jetzt ist ihre Zeit für ein Opferfest, wie sie es nie zuvor hatten und auch nie wieder haben können. Riesige Heerscharen wurden dezimiert und der Rest zerstreut oder gefangengenommen, wo es ihnen nicht gelang, den Rückzug anzutreten; aber hat die Welt ein solches Gemetzel wie dieses gesehen? Es wird mit Sicherheit noch kommen.
Und du, Menschensohn, so spricht der Herr, HERR: Sprich zu den Vögeln jeder Art und zu allen Tieren des Feldes: Versammelt euch und kommt, sammelt euch von allen Seiten her zu meinem Schlachtopfer, das ich für euch schlachte, einem großen Schlachtopfer auf den Bergen Israels, und fresst Fleisch und trinkt Blut! Fleisch von Helden sollt ihr fressen, und Blut von Fürsten der Erde sollt ihr trinken: Widder, Fettschafe und Böcke und Stiere, in Basan gemästet allesamt. Und Fett sollt ihr fressen bis zur Sättigung und Blut trinken bis zur Trunkenheit von meinem Schlachtopfer, das ich für euch geschlachtet habe. Und ihr sollt euch sättigen an meinem Tisch von Pferden und Reitern, von Helden und allerlei Kriegsleuten, spricht der Herr, HERR (39,17–20).
Wenn der Herr zu einem großen Opfer für die Raubtiere aufruft, wird Er das Wort nicht wahr machen? Ein ähnlicher Aufruf ergeht in Offenbarung 19,17.18, aber dort nur an alle Vögel, die in der Mitte des Himmels fliegen. Es ist im Hinblick auf das Gemetzel, das am Ende dieses Zeitalters über die Heere des Westens hereinbrechen soll; und ich vermute, dass nur die Vögel genannt werden, weil es dem Gericht über die Abtrünnigen vom himmlischen Zeugnis des Christentums entspricht. Hier ist es größer, da sein Handeln an den zahllosen östlichen Scharen wirksam wird, die nicht nur das Evangelium verachtet haben, sondern sich des Landes bemächtigen wollen, wenn sein irdisches Volk dort in Frieden angesiedelt wird. Kein Irrtum kann offensichtlicher sein als die Leugnung dieser Gerichte über die Lebendigen, und zwar vor der Herrschaft des Herrn, der als der wahre Salomo hier unten herrscht; keine Wahrheit im Wort Gottes ist offensichtlicher, als dass das Evangelium nicht dazu bestimmt ist, alle Herrschaft und alle Autorität und Macht niederzuwerfen, sondern Christus selbst, wenn Er in Herrlichkeit kommt. Dem Titel nach sind alle Dinge unter seine Füße gelegt worden, während Er auf dem Thron Gottes sitzt; aber der Prozess, alle seine Feinde unter seine Füße zu legen, hat noch nicht begonnen. Er ist jetzt mit einem anderen Werk beschäftigt; Er ruft die Miterben heraus, die bei seinem Kommen verherrlicht, auferweckt oder verwandelt werden sollen, um dann zusammen mit Ihm in seinem Reich zu regieren. Und diese aktive Unterwerfung aller ist nicht das Werk der himmlischen Gnade, sondern der auf der Erde ausgeübten Macht, natürlich nicht immer in Form von Zerstörung, obwohl das Reich damit in einem ungeheuren Ausmaß beginnt und endet, wie wir hier und in Offenbarung 20,8.9 sehen.