Behandelter Abschnitt Hes 39,17-24
Verse 17–24 | Das Gericht über Gog verherrlicht den HERRN
17 Und du, Menschensohn, so spricht der Herr, HERR: Sprich zu den Vögeln jeder Art und zu allen Tieren des Feldes: Versammelt euch und kommt, sammelt euch von allen Seiten her zu meinem Schlachtopfer, das ich für euch schlachte, einem großen Schlachtopfer auf den Bergen Israels, und fresst Fleisch und trinkt Blut! 18 Fleisch von Helden sollt ihr fressen, und Blut von Fürsten der Erde sollt ihr trinken: Widder, Fettschafe und Böcke [und] Stiere, in Basan gemästet allesamt. 19 Und Fett sollt ihr fressen bis zur Sättigung und Blut trinken bis zur Trunkenheit von meinem Schlachtopfer, das ich für euch geschlachtet habe. 20 Und ihr sollt euch sättigen an meinem Tisch von Pferden und Reitern, von Helden und allerlei Kriegsleuten, spricht der Herr, HERR. 21 Und ich werde meine Herrlichkeit unter den Nationen erweisen; und alle Nationen sollen mein Gericht sehen, das ich gehalten habe, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe. 22 Und von jenem Tag an und weiterhin wird das Haus Israel wissen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin. 23 Und die Nationen werden wissen, dass das Haus Israel um seiner Ungerechtigkeit willen weggeführt wurde, weil sie treulos gegen mich gewesen sind und ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und sie in die Hand ihrer Bedränger gegeben habe, so dass sie allesamt durchs Schwert gefallen sind. 24 Nach ihrer Unreinheit und nach ihren Übertretungen habe ich mit ihnen gehandelt und habe mein Angesicht vor ihnen verborgen.
In Vers 17 hören wir ein neues „So spricht der Herr, HERR“ – zum sechsten Mal in diesen beiden Kapiteln. Der HERR kehrt zu dem zurück, was Er in Vers 4 zu Hesekiel sagte. Er soll alle Raubvögel und Raubtiere rufen, damit sie sich an der gefallenen Menge Gogs laben. Der HERR nennt es „mein Schlachtopfer“ (Verse 17.19) und „ein großes Schlachtopfer“ (Vers 17), das Er bringt.
Die Raubtiere dürfen das Fleisch essen und das Blut trinken (Verse 17–19). Das Blut ist das Leben und gehört Gott. Er kann daher bestimmen, was Er damit tut. Hier gibt Er es den Raubtieren, was die schmachvolle Vernichtung dieses riesigen Heeres noch schmachvoller macht. „Das „Mahl“ wird in Teilen erwähnt, und es kann unbegrenzt gegessen werden, bis zur Sättigung und Trunkenheit. Das Schlachtopfer des HERRN kennt kein Maß. Sie dürfen es an „meinem Tisch“ essen (Vers 20). Der HERR hat alles vorbereitet, sie brauchen es nur zu sich zu nehmen, ohne sich Grenzen zu setzen.
Durch sein Handeln mit Gog und seiner Menge zeigt Gott den Nationen seine Herrlichkeit (Vers 21). Diese Nationen werden sein Gericht sehen, das Er ausgeführt hat. Sie werden in diesem Gericht seine Hand sehen, die Er auf Gog und seine Menge gelegt hat, als Beweis für seine vollständige Herrschaft über diese Rebellen.
Wenn jemals der Gedanke aufgekommen sein sollte, dass der HERR sein Volk nicht zu erlösen vermochte, dann hat sich dieser Gedanke spätestens jetzt als unberechtigt erwiesen (Vers 22). Dieser Gedanke mag in der Vergangenheit bei seinem Volk, dem Haus Israel, aufgekommen sein, das immer wieder von Feinden belagert und zerstört wurde. Dieser Gedanke mag auch bei den Nationen aufgekommen sein, die immer wieder von Israel Besitz ergreifen konnten (Vers 23). Die Nationen müssen jedoch hier erkennen, dass sie sich sehr geirrt haben, als sie Israels Wegführung der Unfähigkeit Gottes zuschrieben, sein Volk vor den Feinden zu schützen.
Es kam ihnen nicht in den Sinn, dass Gott genau diese Feinde schickte und ihnen die Macht gab, sein Volk zu überwältigen, weil sein Volk Ihm untreu gewesen war und Er es deshalb züchtigen musste. Das ist der Grund, warum der König von Babel das Volk wegführen konnte und warum andere Feinde in der Lage waren, sie zu töten. Es ist, weil der HERR sein Volk in ihre Hände gegeben hat. Er handelte mit seinem Volk wegen ihrer Übertretungen gegen Ihn (Vers 24). Deshalb musste Er sein Angesicht vor ihnen verbergen.