Behandelter Abschnitt Jes 63,7-9
Der letzte Abschnitt fasste am Anfang das erste und am Ende das zweite Kommen des Herrn zusammen, mit Jerusalem als dem besonderen Zentrum, das hier in seinen irdischen Plänen in Betracht gezogen wurde. Wir treten nun in den letzten Teil dieser großen und vielfältigen Prophezeiung ein. Sie ist in zwei Teile gegliedert. Der erste, der uns unser heutiges Thema enthält (von Kapitel 63,7‒64,11), besteht aus einer höchst dringenden Fürbitte des Geistes zum Herrn im Mund des Propheten für Israel, nachdem er ihnen gegenüber seine Gnade in Erinnerung gerufen hat. Die zweite ist seine Antwort, die uns zum Ende des Buches führt.
Sogar der am wenigsten aufgeklärte moderne Kommentator gibt zu, dass wir mit einer Formulierung beginnen, die wie eine dankbare Anerkennung der liebenden Güte des Herrn und zärtlichem Erbarmen, aber auch wie eine Demütigung der Israeliten im Hinblick auf ihre Wiederherstellung aussieht.
Ich will der Gütigkeiten des Herrn gedenken, der Ruhmestaten des Herrn, nach allem, was der Herr uns erwiesen hat, und der großen Güte gegen das Haus Israel, die er ihnen erwiesen hat nach seinen Erbarmungen und nach der Menge seiner Gütigkeiten. Und er sprach: Sie sind ja mein Volk, Kinder, die nicht treulos sein werden; und er wurde ihnen zum Erretter. In all ihrer Bedrängnis war er bedrängt, und der Engel seines Angesichts hat sie gerettet. In seiner Liebe und in seiner Erbarmung hat er sie erlöst; und er hob sie empor und trug sie alle Tage der Urzeit (63,7–9).