Behandelter Abschnitt Hiob 28
Und diesem Kapitel, das wir heute Abend abschließen werden, haben wir eine sehr bemerkenswerte Ergänzung – eine der auffälligsten im Buch Hiob. Es scheint sehr abrupt zu sein. Hiob wendet sich nun vom Menschen in seinen schlechten Wegen ab, oder davon, diejenigen zu rechtfertigen, die wirklich auf Gott blickten; und er schaut auf den allgemeinen Zustand der Menschheit. Nicht auf eine besonders böse oder gerechte Klasse.
„Denn für das Silber gibt es einen Fundort, und eine Stätte für das Gold, das man läutert“ (V. 1). Gold wird nicht in Adern gefunden wie Silber, sondern auf eine ganz andere Weise – sehr oft in Form von Staub und manchmal von Nüssen. Aber Silber wird in großen und reichen Adern gefunden. „Eisen wird hervorgeholt aus der Erde, und Gestein schmilzt man zu Kupfer“ (V. 2). Das ist genau das, wo Kupfer gefunden wird. Wo wir „Messing“ lesen, ist es sehr oft „Kupfer“ – vor allem in der Bibel. Er gibt uns nun eine bemerkenswerte Skizze des Bergbaus in sehr frühen Zeiten. „Er hat der Finsternis ein Ende gesetzt und durchforscht bis zur äußersten Grenze“ (V. 3a) – auf der Suche nach diesen Edelmetallen, Gold, Silber oder ähnliche – „das Gestein der Finsternis und des Todesschattens“ (V. 3b), das heißt, er geht in die Tiefen der Erde hinab, um sie zu suchen. „Er bricht einen Schacht fern von dem Wohnenden“ (V. 4a) – das Wasser ist dort sehr gefährlich, und so geht es darum, es sicher loszuwerden – es abzuleiten oder wegezudrücken, damit sie ihr Bergwerk betreiben können. „die vom Fuß Vergessenen hängen hinab“ (V. 4b), das heißt, Wasser, an denen die Menschen nicht vorbeigehen; nicht die Flüsse und Bäche und dergleichen, sondern Wasser tief in der Erde. „... fern von den Menschen schweben sie“ (V. 4c). Dort ist die Entwässerung, um sie weiterzuführen.
„Die Erde – aus ihr kommt Brot hervor, und ihr Unteres“ (V. 5a) – das heißt tief in ihr – „wird zerwühlt wie vom Feuer. Ihr Gestein ist der Sitz des Saphirs“ (V. 5b.6a) – Edelsteine wie auch diese Metalle – „und Goldstaub ist darin“ (V. 6b). Sie gehen nicht in diese Tiefen herab; sie steigen in die Höhen hinauf und durchwühlen die ganze Oberfläche der Erde, aber die Vögel wagen sich nicht in die Minen, in die der Mensch hinabsteigt. Nicht einmal der Geier. Der Geier hat ein scharfes Auge, wie wir wissen, besonders für einen toten Körper, und da sind sie – Gottes natürliche Aasfresser für diese arme Welt des Todes. „... den die wilden Tiere nicht betreten, über den der Löwe nicht hingeschritten ist. Er legt seine Hand an das harte Gestein, wühlt die Berge um von der Wurzel aus. Kanäle haut er durch die Felsen, und allerlei Kostbares sieht sein Auge“ (V. 8‒10). Sie haben ein großes Gespür für das, was wertvoll ist – was nicht heißt, dass sie immer Recht haben. Manchmal haben die Bergleute in unserem Land das als Abfall weggeworfen, was genauso wertvoll war wie alles, worauf ihr Verstand eingestellt war; aber in der Regel lernen sie, was wertvoll ist. „Er dämmt Flüsse ein, dass sie nicht durchsickern, und Verborgenes zieht er hervor an das Licht. Aber die Weisheit, wo wird sie gefunden, und wo ist die Stätte des Verstandes? Kein Mensch kennt ihren Wert, und im Land der Lebendigen wird sie nicht gefunden?“ (V. 11‒13). Nein, da ist keine Weisheit in alledem. In alledem steckt das Selbst. Es gibt das, was einen Menschen reich machen wird; es gibt das, was Geld und vielleicht Ansehen bringt; aber wo soll Weisheit gefunden werden? Und wo ist die Stätte des Verstandes? Nun, es ist nicht auf der Erde, und es ist nicht unten in diesen Minen der Dunkelheit, wo der Mensch so schnell nach dem sucht, was er schätzt. Wo ist es zu finden?
Was für eine ernste Sache ist das! Wahre Weisheit und wahres Verständnis findet man überhaupt nicht auf der Erde! Sie kommt vom Himmel herab. Sie wird nur in Christus gefunden; und Christus war noch nicht gekommen; und weiter, das ist es, was durch Christi Verwerfung und Christi Tod noch mehr herauskam. „Die Tiefe spricht: Sie ist nicht in mir; und das Meer spricht: Sie ist nicht bei mir“ (V. 14). Es gibt Silber und Gold in der Tiefe, und andere ähnliche Güter und Edelsteine. „Denn sie ist verborgen vor den Augen aller Lebendigen, und vor den Vögeln des Himmels ist sie verhüllt“ (V. 21). Es ist nicht in den Himmeln, soweit sie für das Auge offen sind. „Der Abgrund und der Tod sagen: Mit unseren Ohren haben wir ein Gerücht von ihr gehört“ (V. 22). Ja, genau das war es. Es gab einen Bericht von dem, der selbst die Weisheit ist und der den Sanftmütigen die Weisheit schenkt. Durch den Tod kam er zu uns, aber sie wussten es nicht.
„Gott versteht ihren Weg, und er kennt ihre Stätte. Denn er schaut bis zu den Enden der Erde; unter dem ganzen Himmel sieht er. Als er dem Wind ein Gewicht bestimmte und die Wasser mit dem Maß abwog“ (V. 23‒25). Es war viele hundert, ja, einige tausend Jahre danach, als der Mensch entdeckte, dass die Atmosphäre ein Gewicht hat. Aber das gelangte in der Zeit nicht in die Philosophie der Philosophen; sie wussten nichts darüber. Hier wird das Gewicht des Windes erwähnt. „... und die die Wasser mit dem Maß abwog“, so dass, egal was kommt, das Meer nie zu voll ist. Der Kreislauf des Wassers ist immer im Gange – Wasser, das in Form von Dampf aufsteigt, und zwar in ungeheuren Mengen; denn die Kraft der Sonne wirkt auf das Wasser ein, und es steigen jeden Tag viele Tonnen auf. Es gab ein Maß für alles, in Gottes Sinn. „... als er dem Regen ein Gesetz bestimmte und eine Bahn dem Donnerstrahl, da sah er sie und tat sie kund, er setzte sie ein und durchforschte sie auch. Und zum Menschen sprach er“ (V. 26‒28a) – es gibt eine Weisheit, die über den Menschen steht – „Siehe, die Furcht des Herrn ist Weisheit; und vom Bösen weichen ist Verstand“ (V. 28b). Und das ist genau das, was man spürt, wenn eine Seele bekehrt ist. Er mag nichts mehr wissen als das; er sieht, wie er in fast allem Bösen gewesen ist, und er weicht davon ab. Ein wirkliches Betrachten von Christus ist genug, um das zu tun, durch den Geist Gottes und die Furcht des Herrn. Das ist es, was bleibt, auch wenn sie nicht mit ihrem Bösen beschäftigt sind und davon sprechen – die Furcht des Herrn und das Abwenden vom Bösen.
Aber das ist nicht dasselbe wie das Evangelium; es ist nicht dasselbe wie das Wissen, dass all unser Böses bereits in der Person Christi am Kreuz gerichtet worden ist, dass unsere Sünden vollständig vergeben sind und dass wir als Kinder, weißer als Schnee, und durch das Blut Christi vor das Auge Gottes gebracht werden. Das ist das Evangelium; und nachdem der Mensch das Wort der Wahrheit empfangen hat, empfängt er den Heiligen Geist, um sich daran zu erfreuen und das anderen zu bezeugen; aber zuerst genießt er es selbst. Das Erste ist nicht, zu anderen Menschen zu sprechen; oh nein. Die Eitelkeit der Jugendlichen denkt das sehr oft – zuerst geht es darum, alles mit Dankbarkeit und dem Lob Gottes zu genießen, und das in Anbetung von Ihm. Das ist es, wozu wir kommen. Das ist das wahre Ergebnis des Wirkens des Geistes Gottes. Aber dann gibt es oft eine große Energie, und die Menschen sind oft mehr mit den Bedürfnissen anderer Menschen beschäftigt als mit der unfehlbaren Gnade und Wahrheit Gottes. Wenn der Herr will, hoffe ich, dass ich da am nächsten Mittwochabend Fortsetzung machen kann.