Behandelter Abschnitt Hiob 27
Nun, in diesem Kapitel wäre die Zeit für Zophar gekommen. Obwohl Bildad sehr wenig zu sagen hatte, hatte Zophar nichts mehr zu sagen. Für ihn war die Debatte ziemlich aus. Und wir werden feststellen, dass Eliphas ebenfalls nicht zurückkehrt. Hiob hat jetzt das Feld ganz für sich, daher sagt er hier das, was eine Antwort an Zophar hätte sein können, aber Zophar konnte nicht mehr antworten – er war zum Schweigen gebracht. Sie empfanden, dass die Gerichtssitzung nun zu Ende war. Sie begannen mit großem Elan, voller Zuversicht, dass ihr Urteil richtig sei; aber Hiob beantwortete all ihr törichtes Gerede vollständig, und da schwiegen sie. Es ist nicht so, dass sie nun überzeugt waren, dass sie im Unrecht waren; aber sie tun, was viele Menschen tun – sie schweigen und haben kein Wort zu sagen und sind immer noch derselben Meinung. Aber Gott wollte sie nicht dort ruhen lassen. Gott holte sie aus ihrem Versteck heraus und sprach über sie; und durch Hiob wurden sie, wie wir nach und nach feststellen werden, entweder vor einem schrecklichen Gericht oder dem Tod selbst gerettet.
„Und Hiob fuhr fort, seinen Spruch anzuheben, und sprach: So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen hat, und der Allmächtige, der meine Seele bitter gemacht hat – solange mein Odem in mir ist, und der Hauch Gottes in meiner Nase –, wenn meine Lippen Unrecht reden werden und wenn meine Zunge Trug aussprechen wird“ (V. 1‒4). Er steht immer noch dazu, dass alle ihre Vorstellungen falsch waren. Er sagte nun ernster als je zuvor – es war eine Art Schwur darauf – so wahr Gott lebt. „Fern sei es von mir, dass ich euch Recht geben sollte“ (V. 5a). Jetzt wendet er sich gegen sie; er sagt: Ihr seid die Schuldigen, nicht ich: „... bis ich verscheide, werde ich meine Unsträflichkeit nicht von mir weichen lassen. An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und werde sie nicht fahren lassen: Mein Herz schmäht nicht einen von meinen Tagen“ (V. 5b.6). Im Gegenteil, sie unterstellten ihm in den meisten ihrer Reden, was sehr schlecht war. „Mein Feind sei wie der Gottlose, und der gegen mich auftritt, wie der Ungerechte“ (V. 7). Das ist es, was er sagt: Ihr seid es, die die Rolle der Bösen spielen, ohne es zu wissen. Ihr seid es, die die Ungerechten sind, nicht ich. „Denn was ist die Hoffnung des Ruchlosen, wenn Gott abschneidet, wenn er seine Seele herauszieht?“ (V. 8). Es zeigt, dass er eine große Abscheu davor hatte – ganz so viel wie oder mehr als sie. „Wird Gott sein Geschrei hören, wenn Bedrängnis über ihn kommt?“ (V. 9). Hier beschreibt er es bis zum Ende des Kapitels: Glaubst ihr, dass ich auf diese Weise gegen Gott kämpfen werde?
„Oder wird er sich an dem Allmächtigen ergötzen, Gott anrufen zu aller Zeit?“ (V. 10). Das ist es, was Hiob tat. Er rief Gott an, sogar in dieser schrecklichen Not. „Ich will euch belehren über die Hand Gottes; was bei dem Allmächtigen ist, will ich nicht verhehlen. Siehe, ihr selbst habt es alle geschaut, und warum denn schwatzt ihr so unnütz?“ (V. 11.12). Ihr wisst sehr wohl, dass ich an Gott festhalte; ihr habt mein Bekenntnis gehört, und warum unterstellt ihr so etwas wie Heuchelei? „Dies ist das Teil des gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe der Gewalttätigen, das sie vom Allmächtigen empfangen“ (V. 13). Und selbst wenn sie weitermachen und ihre Kinder sich vermehren lassen, wird es am Ende nur tieferes Leid sein. „Wenn seine Kinder sich mehren, so ist es für das Schwert, und seine Sprösslinge haben nicht satt Brot“ (V. 14), egal, was er sich aneignet (und so bis zum Ende von Vers 19). Das alles ist ihrer Argumentation völlig entgegengesetzt, und Hiob triumphiert vielmehr auf diese Weise über sie. „Schrecken ereilen ihn wie Wasser, in der Nacht entführt ihn ein Sturmwind. Der Ostwind hebt ihn empor, dass er dahinfährt, und stürmt ihn fort von seiner Stätte“ (V. 20.21).