Behandelter Abschnitt 1Mo 44
Das Ergebnis von allem ist, dass Juda und seine Brüder endlich in Josephs Haus zurückkehren. Juda wird der Wortführer. Hier haben wir in der Tat ein sehr ernstes Flehen, voll rührender Zuneigung. „Bitte, mein Herr, lass doch deinen Knecht ein Wort reden zu den Ohren meines Herrn, und es entbrenne nicht dein Zorn gegen deinen Knecht, denn du bist wie der Pharao. Mein Herr fragte seine Knechte und sprach: Habt ihr noch einen Vater oder einen Bruder?“ (V. 18.19). Da haben wir offensichtlich ein Herz, das zurechtgebracht wurde, genau dort, wo die Sünde lag. „Und wir sprachen zu meinem Herrn: Wir haben einen alten Vater“ (V. 20a). Ah, da war kein Zerreißen seines Herzens mehr! „Und einen jungen Knaben, der ihm in im Alter geboren wurde“ (V. 20b). Wie wenig dachten sie früher daran! „Und dessen Bruder ist tot, und er allein ist von seiner Mutter übriggeblieben, und sein Vater hat ihn lieb“ (V. 20c). Empfinden wir nicht, wie weit die Herzen all seiner Brüder davon entfernt waren, Joseph jetzt zu hassen, weil Jakob ihn liebte!
„Und du sprachst zu deinen Knechten: Bringt ihn zu mir herab, dass ich mein Auge auf ihn richte. Und wir sprachen zu meinem Herrn: Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen; verließe er seinen Vater, so würde er sterben. Da sprachst du zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, sollt ihr mein Angesicht nicht mehr sehen. Und es geschah, als wir hinaufgezogen waren zu deinem Knecht, meinem Vater, da berichteten wir ihm die Worte meines Herrn. Und unser Vater sprach: Zieht wieder hin, kauft uns ein wenig Speise. Wir aber sprachen: Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, so wollen wir hinabziehen; denn wir dürfen das Angesicht des Mannes nicht sehen, wenn unser jüngster Bruder nicht bei uns ist. Und dein Knecht, mein Vater, sprach zu uns: Ihr wisst, dass meine Frau mir zwei geboren hat; und der eine ist von mir weggegangen, und ich sprach: Gewiss, er ist zerrissen worden; und ich habe ihn nicht mehr gesehen bis jetzt. Und nehmt ihr auch diesen von mir weg, und es begegnet ihm ein Unfall, so werdet ihr mein graues Haar mit Unglück hinabbringen in den Scheol. Und nun, wenn ich zu deinem Knecht, meinem Vater, komme, und der Knabe ist nicht bei uns – und seine Seele hängt an dessen Seele –, so wird es geschehen, dass er stirbt, wenn er sieht, dass der Knabe nicht da ist; und deine Knechte werden das graue Haar deines Knechtes, unseres Vaters, mit Kummer hinabbringen in den Scheol. Denn dein Knecht ist für den Knaben Bürge geworden bei meinem Vater, indem ich sprach: Wenn ich ihn nicht zu dir bringe, so will ich alle Tage gegen meinen Vater gesündigt haben. Und nun, lass doch deinen Knecht anstatt des Knaben bleiben, als Knecht meines Herrn, und der Knabe ziehe hinauf mit seinen Brüdern; denn wie sollte ich zu meinem Vater hinaufziehen, wenn der Knabe nicht bei mir wäre? – dass ich nicht das Unglück ansehen müsse, das meinen Vater treffen würde!“ (V. 21–34). Die moralische Wiederherstellung war abgeschlossen.