Behandelter Abschnitt 1Mo 19
In diesem Kapitel sieht man den Gerichtsschlag herniederfallen. Die Engel kommen nach Sodom, und Lot erweist sich als jemand, der in derselben Schule der höflichen Gnade wie Abraham gelernt hatte; aber die Männer der schuldigen Stadt rechtfertigen den Herrn in jenem beispiellosen Handeln, als die Sonne das nächste Mal über der Erde aufging. Lot wurde inzwischen herausgeführt, und seine Töchter ohne ihre ungläubigen Ehemänner; aber seine Frau: „Denkt an Lots Frau“. Sie bleibt für immer das ernste Beispiel in den Aufzeichnungen jemandes, der persönlich außerhalb war, aber im Herzen mit der Szene des Bösen verbunden blieb.
Und doch ist Lot nur halb errettet; und hier lernen wir wieder, wie das gesegnete geschriebene Wort in großen Tatsachen das moralische Urteil Gottes darlegt, bevor die Zeit kam, mit unmissverständlicher Deutlichkeit zu sprechen. Wir haben genügend traurige Ergebnisse im Fall von Noah gesehen, der, indem er von der Frucht des Weinstocks zu seiner eigenen Schande trank, einen Fluch über einen Zweig seiner Nachkommenschaft aussprach, wenn auch nicht ohne einen Segen über die übrigen. Es war ein Fluch, der nicht grundlos, sondern gerecht war: Was war es dennoch für eine traurige Sache für das Herz eines Elternteils, so etwas auszusprechen! So auch hier bei Lot, der von Engeln aus den schlimmsten Verbindungen befreit wurde, sogar nach seiner Befreiung durch Abraham, wieder herausgebracht, aber gleichsam verstümmelt und verwundet, um noch mehr entehrt zu werden. Es wäre schmerzlich, wenn es nötig wäre, ein Wort darüber zu sagen, was folgt. Dennoch war es nicht ohne moralischen Nutzen für Israel, sich an die Quelle eines immerwährenden Dorns in ihrer Seite zu erinnern – den schändlichen Ursprung der Moabiter und Ammoniter, zwei Nationen, Nachbarn und Verwandte, berüchtigt für beständigen Neid und Feindschaft gegen das Volk Gottes. Der einzige Gott kennzeichnet alles in seiner Weisheit. Die Sünde brachte damals wie heute eine große und langanhaltende Ernte hervor, wenn auch die souveräne Gnade in einigen Fällen verbietet, dass sie eine fortwährende Ernte des Elends für die ist, die ihr nachgaben. „Denn wer für sein eigenes Fleisch sät“, egal wer oder wo oder wann, „wird von dem Fleisch Verderben ernten“ (Gal 6,7).