Behandelter Abschnitt Off 21,1; 2Pet 3,7-13
Die Umgestaltung von Erde und Himmel
(Kap. 21, 1; 2Pet 3,7-13)
Mit dem Gericht über die Toten ergeht gleichzeitig ein solches über
Erde und Himmel. Die Erde trieft von Blut und ist voller Gewalttat und
bedarf einer gänzlichen Reinigung und Beseitigung der Fußspuren Satans.
Was die Umgestaltung des Himmels betrifft, so wissen wir, dass selbst
der Himmel nicht rein ist vor Gott, weil hier Satan Zutritt hatte und
als Verkläger der Brüder aufgestanden ist (Kap. 12). Selbst heute noch
sitzt er in den himmlischen Örtern und ist der Fürst der Luft (
Wie
wird sich die Umgestaltung der Erde vollziehen Dieser Vorgang
selbst wird uns nicht von Johannes, sondern von Petrus beschrieben (2Pet 3,7-15). Die große Gerichtsperiode, von der Petrus schreibt,
gehört in die Zeit von Off 20,11. Sowohl Petrus als auch Johannes
erwähnen das Gericht über die Gottlosen sowie über die Erde selbst.
Beide nehmen Bezug auf die gleiche Tatsache. Petrus aber gibt uns einige
Einzelheiten über die Umgestaltung der Erde. Er zeigt uns, dass die Erde
durch ein Feuergericht gehen wird. Einmal wurde sie durch Wasser
gerichtet, ein zweites Mal aber durch Feuer. Es ist dies nicht ein
Vernichten der Erde, so wenig wie sie durch die Flut vernichtet worden
ist, sondern eine notwendige Auflösung und Verwandlung. Die Erde selbst
wird nie aufhören noch die Menschen auf ihr. Das Wesen dieser
Welt wird vergehen, nicht aber die Welt als solche. Wir lesen öfters von
einem Z u s t a n d der Welt, der aufhören wird, nicht aber die
Erde selbst (Mt 5,18; 24,34-35; Mk 13,31; Lk 16,17). Wohl
gibt es einige Schriftstellen, die scheinbar eine gänzliche Auflösung
lehren (Jes 34,4; Off 6,14), aber das Gesamtzeugnis der Schrift
zeigt, dass es sich um eine Umwälzung, nicht aber um eine Vernichtung
handelt. Solch ein Untergehen ist schon zweimal geschehen (
Der Zeitpunkt dieser Umgestaltung. Furchtbar wird jener Akt sein. Petrus sagt, dass es mit großem Krachen geschehen wird und das Feuer des Gerichtes alles verzehre. Schrecklicher als je zuvor wird hier die Allmacht Gottes zur Geltung kommen. Wie sollten auch wir mehr beben und zittern vor einem so mächtigen Gott und Seine Heiligkeit zieren. Der Psalmist sagt: «Zittert und sündiget nicht!» Wir erwähnten bereits, dass nach dem Millennium das Gericht über die Gottlosen vor dem weißen Thron stattfinden wird und in Verbindung damit auch Erde und Himmel aufgelöst und verwandelt werden. Tod, Hades und Meer geben die Toten zum Gericht wieder, und Tod und Hades selbst sind in den Feuersee geworfen worden. Zuletzt, nachdem alles andere gerichtet ist, kommen Erde und Himmel selbst ins Feuergericht, um alsdann als herrliche Neuschöpfung hervorzugehen, wie es der nächste Abschnitt zeigen wird. Anschließend daran sehen wir den ewigen Zustand, das vollkommene Reich oder das Zeitalter der Fülle der Zeiten (Eph 1,10). Das Gericht über Himmel und Erde findet also zuallerletzt statt. Nachdem die Erde, die der Schauplatz all des Bösen war, gerichtet worden ist, tritt plötzlich das Meisterwerk Jesu Christi, die Braut des Lammes, in seiner vollendeten Schönheit hervor.
Was wird dann aus den auf Erden wohnenden Menschen? Es werden doch dann viele Menschen auf Erden sein. Die Frage, w i e diese hinübergerettet werden, beschäftigt sicherlich viele denkende Leser. Als Gott die Erde durch die Flut richten musste, rettete Er die Familie Noah mittelst der Arche. Der allweise und allmächtige Gott wird dann auch Wege finden, die Menschheit hinüberzuretten. Wir sahen bereits, wie wunderbar Gott dies mit dem Weibe in Kap. 12 getan hat, wie Er sie in der Wüste bewahrte, dass sie vom Feind nicht gefunden wurde. Die Erde wird bleiben und die Menschen auf ihr mit ihr (Pred 1,4). Wie bei unserer Wiedergeburt das Alte in den Tod gegeben wurde, wir selbst aber blieben, ähnlich wird es bei der Wiedergeburt der Erde sein. Am Ende werden alle, wie einst Noah, als er die Arche verlassen hatte, vor Gott niederfallen und Ihn anbeten. Sie werden, wie damals Noah, dem Gott, der alles neu macht und sie dieser herrlichen neuen Erde gewürdigt hat, einen Altar bauen.
Das Meer ist nicht mehr. Die Urschöpfung hatte kein Meer. Erst nachdem die Erde aus dem wüsten Zustand, in den sie gefallen war, herausgeführt wurde, begegnen wir dem Meer. Es ist das Werk des dritten Tages (1. Mose 1,9-13). Mit seiner unheimlichen Tiefe und mit seinen zum Teil unheimlichen Wesen, die es beleben, ist es das Bild der Unterwelt. Off 13,1 und 17,8 stellen das Meer und den Abgrund auf dieselbe Stufe und lassen das Tier aus dem Abgrund und aus dem Meer heraufsteigen. Die neue Schöpfung kennt kein Meer, keine Unterwelt mehr. Die neue Erde wird also viel größer sein als die gegenwärtige. Zwei Drittel unserer Erdoberfläche sind gegenwärtig Wasser.
Das Meer ist bekanntlich auch ein Bild der Völkerwelt, darum spricht man vom Völkermeer, weil die Völker unruhig sind wie das Meer. Die neue Erde wird in diesem Sinne kein Völkermeer mehr besitzen, überall wird Ruhe herrschen. Alles, was im Himmel und auf Erden ist, wird in dem Christus zu einer ewigen Gottesharmonie vereinigt sein. Bis dahin wird jedoch die Erde und alles, was auf und in ihr ist, noch unsagbare Wehen erleben; wir selbst aber werden dann bei dem Herrn sein.