Die sieben goldenen Leuchter
(Kap. 1, 12)
Als Johannes eine starke Stimme hinter sich gehört hatte, wandte er sich um, und er sah etwas ganz Außergewöhnliches: Sieben goldene Leuchter und den Herrn in ihrer Mittel In Vers 20 wird ihm gesagt, dass die sieben Leuchter sieben Gemeinden bedeuten, deren Namen wir in Vers 11 lesen. Mit offenen Ohren und mit offenen Augen stellte er sich ganz zur Verfügung Seines Herrn. Die ihm anvertraute Botschaft war keineswegs eine leichte. Er wurde beauftragt, Briefe an die sieben Gemeinden zu schreiben, in welchen der Herr jeder einzelnen Gemeinde Lob oder Tadel aussprach. Die getadelten Gemeinden wurden aufgefordert, Buße zu tun. Leuchtet ein Leuchter nicht mehr, so hat er seinen Zweck verfehlt, und er wird beseitigt. So hält es der Herr mit Seinem Volk. Gottes Kinder sind das Licht der Welt, also zum Leuchten bestimmt. Dass doch keins versagen möchte!
Das schöne Bild, womit hier die Gemeinde verglichen ist. Ein goldener Leuchter. Dazu war Israel ursprünglich gesetzt; denn gleich wie vier goldene Leuchter das Dunkel im Heiligtum erhellte, so sollte Israel ein Licht sein allen Nationen. Israel versagte und ist deshalb auf die Seite gestellt, bis die Vollzahl aus den Nationen eingegangen sein wird. Durch schwere Gerichte wird es allerdings zurechtgebracht werden und dann seine Aufgabe als Leuchter erfüllen. Bis zu jenem Zeitpunkte hat Gott sich aber die Gemeinde erwählt, das Licht des Evangeliums in die dunkle Welt hinauszutragen. Nicht dass wir selbst das Licht wären, aber wir sollen die mannigfaltige Weisheit Gottes der Welt kundtun. Gläubige werden nicht umsonst Kinder des Lichts genannt (Phil 2,15-16). Wie vorbildlich sind uns hier die Thessalonicher (1Thes 1,6-10)
Das edle Metall des Leuchters. Gold weist hin:
Auf die Reinheit der Gemeinde. Nur geläutertes Gold kann verarbeitet werden. So ist die Gemeinde durch Christi Blut und Wort ein gereinigtes, geheiligtes Volk; dem Herrn gebräuchlich.
Auf die Kostbarkeit der Gemeinde. Gleich wie Gold sehr wertvoll und begehrt ist, so ist die Gemeinde das wertvollste, was Gott auf Erden hat. Sie ist Sein Reichtum. Die Welt mag sie schmähen, verachten und nichts Kostbares an ihr sehen, vor Gott aber ist sie herrlich. Gotteskinder sind des Herrn Juwelen (Mt 13,46).
Auf die Würde der Gemeinde. Die Gemeinde ist als der Leib Christi würdig erachtet, der Tempel des lebendigen Gottes, Seine Wohnstätte, zu .sein, zu welchem Bau jeder einzelne Stein mit dem Höchstpreis bezahlt worden ist (1Pet 1,19).
Auf die Beständigkeit der Gemeinde. So wenig wie das edle Gold vom Rost vernichtet wird, ebenso wenig vermögen die Pforten der Hölle die Gemeinde zu überwältigen, obwohl Satan dies auf alle Art und Weise zu tun versucht hat. Ohne Gegenwehr wird sie mit Christus siegen. Sie ist unüberwindlich.
Die Lichtquelle des Leuchters. Der Herr selbst ist
die Quelle. Gleich wie in den Leuchter der Stiftshütte täglich frisches
Öl (Symbol des Heiligen Geistes) gegossen wurde, so ist auch die Liebe
Gottes in unsere Herzen ausgegossen durch den Heiligen Geist (
Der Standort des Leuchters. In Israel stand er im Heiligtum, das ohne Zutritt jeden Lichtes von außen war. Er leuchtete gleichsam abgesondert für Gott und nicht der Außenwelt. Die Gemeinde aber steht trotz ihrer Absonderung sichtbar für alle in der Welt ,der Finsternis. Zusammenfassend ist sie:
Sichtbar dem Herrn, denn sie steht vor Ihm.
Sichtbar der Welt, denn sie soll, durch die Gemeinde belehrt, Jesus, das Licht des Lebens, erkennen.
Sichtbar den Mächten des Lichts (Eph 3,10) und ruft bei ihnen Bewunderung hervor.
Sichtbar den Mächten der Finsternis (Eph 6,12) und erweckt bei ihnen Widerstand und Feindschaft. Die Gemeinde der Gläubigen ist also von Gott selbst an ihren Platz gestellt. Nicht unter Mitgläubigen möchte der Herr uns in erster Linie brauchen, sondern inmitten eines verkehrten und ehebrecherischen Geschlechtes. Die Welt liegt im Argen, beherrscht vom Fürsten der Finsternis, und gerade hier sind wir nötig.
Die Zahl der Leuchter. Johannes sah ihrer sieben. Diese Zahl weist auf etwas Vollkommenes, Abgeschlossenes hin. Alle sieben Leuchter waren ganz gleich, alle erhielten dasselbe Öl, hatten also dieselbe Lichtquelle, den Heiligen Geist. In wunderbarer und anschaulicher Weise wird uns hier die Einheit des Volkes Gottes vor Augen geführt. Ist es nicht eine große Schmach und Schande, wenn einzelne Gotteskinder sich von Satan so verblenden lassen, dass sie die Leuchtkraft anderer kritisieren, anstatt die Einheit des Leibes Christi zu beherzigen. Der Herr bittet doch, dass sie alle eins seien (Job. 17, 11). Kinder Gottes sind alle aus E i n e m geboren, gehören alle e i n e m Herrn an, sind alle zu e i n e m Zweck da, zum Leuchten. Göttlich Erleuchtete kennen nur e i n e Gemeinde und lieben sie, dienen ihr mit aller Kraft und sind um sie besorgt, wie Paulus uns dies in Apg 20 so vorbildlich zeigt. Wie Elia anerkennen sie Trennungen nicht, sondern bauen den Altar aus zwölf Steinen (1Kön 18,31). In unserer großen Unkenntnis leben wir meistens nur für unser kleines Grüpplein und übersehen dabei den großen Gedanken Gottes der Einheit des Leibes Christi.