Behandelter Abschnitt Off 1,12-13
An jenem Tag also, der dem Christen besonders lieb ist, zogen glänzende Visionen der Herrlichkeit vor dem Auge des Propheten vorüber. Zuerst berichtet Johannes, was er bei dieser Gelegenheit sah: Das ist es, was wir im Rest des ersten Kapitels haben (V. 12–20). Es war die Vision der Herrlichkeit der Person Christi inmitten der sieben goldenen Leuchter. „Und was ist“ (V. 19) haben wir in den Kapiteln 2 und 3, die den Zustand der Versammlungen zu jener Zeit beschreiben. Der dritte Teil der Offenbarung besteht aus dem, „was nach diesem geschehen wird“. „Nach diesem“ drückt den Sinn des Satzes viel besser aus. Es bedeutet, was unmittelbar nach „was du gesehen hast“ (V. 19) – also nach dem Zustand der Versammlungen – geschehen wird. Diese haben wir von Kapitel 4 bis zum Ende des Buches. Das „was ist“, geht noch weiter (in der wichtigsten Anwendung des Buches). Und was kommt danach? „Was nach diesem geschehen wird“, wenn die Versammlung aufgehört hat, auf der Erde zu existieren.
Schauen wir uns ein wenig an, was der Apostel sah. Zunächst hört er hinter sich „eine laute Stimme wie die einer Posaune, die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch [oder eine Rolle] und sende es zu den sieben Versammlungen: nach Ephesus …“ (V. 11).
Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die mit mir redete, und als ich mich umgewandt hatte, sah ich sieben goldene Leuchter, und inmitten der Leuchter einen gleich dem Sohn des Menschen, angetan mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand und an der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel (1,12.13).
Diese Leuchter waren offensichtlich vom Licht der Stiftshütte abgeleitet. Nur in diesem Fall waren die Leuchter getrennt, so dass der Herr zwischen ihnen stehen konnte. Sie waren aus Gold, wie in der göttlichen Gerechtigkeit, die hier eingesetzt wurde, um Licht zu geben. Das war ihre Verantwortung. Aber etwas anderes zieht die Aufmerksamkeit des Propheten auf sich: Christus war in ihrer Mitte als Richter. In der Mitte der sieben Leuchter sieht er nicht gerade den Sohn des Menschen, sondern „einen gleich dem Sohn des Menschen“. Er ist wirklich Gott, aber Er wird hier nicht in erster Linie so dargestellt. Aus Johannes 5 können wir lernen, was das bedeutet, und warum es in diesem Fall Sohn des Menschen und nicht Sohn Gottes heißt. Als Sohn Gottes ist Er der, der Leben gibt, weil Er eine göttliche Person ist. Er macht in Gemeinschaft mit dem Vater lebendig. So schenkt Er Leben und wird der Sohn Gottes genannt. Doch als der Sohn des Menschen vollzieht er das Gericht, weil Gott Ihn gerade in dem Wesen geehrt haben will, weil der Mensch Ihn so verachtet hat. Das zeigt uns sogleich die Bedeutung dessen, was wir in der Offenbarung finden. Christus wird hier als Sohn des Menschen auf der Erde vorgestellt, und so steht Er im Begriff, das Gericht über die sieben Versammlungen und nach und nach auch über die Welt zu vollstrecken. Denn so wird Er alle Dinge erben, wenn auch auf andere Weise.