Behandelter Abschnitt Off 1,7-8
Das größte Ereignis Der Offenbarung
(Kap. 1, 7)
Die Offenbarung ist voll erstaunlicher Dinge, ja, ein Geschehnis löst das andere ab. Dem aufmerksamen Leser möchte manchmal der Atem ausgehen, wenn er die schnelle Reihenfolge der Gerichte wahrnimmt. Das größte aller Ereignisse ist aber das Erscheinen Christi in den Wolken in großer Macht und Herrlichkeit. Das Buch der Offenbarung beginnt und endet mit der Erscheinung des Herrn. Unser Vers ist die Voranzeige von dem, was sich dann in Kap. 19 erfüllt.
Die Bestimmtheit Seines Kommens. «Siehe, Er kommt.» Der Ausdruck «siehe» wird von Johannes des öfteren gebraucht. Sein erstes Siehe weist hin auf das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt (Joh 1,29). Wer nun bei dem Kommen des Herrn Jesus nicht erschrecken will, muss Ihn vorher als seinen persönlichen Sündenträger kennen gelernt haben. Viel und oft redet die Schrift vom Kommen Christi. Das hier genannte Kommen ist nicht die Entrückung. Sie wird in der Offenbarung gar nicht erwähnt. (Über die Entrückung lesen wir hingegen in 1Kor 15,51-58; 1Thes 4,13-18). Wenn sich das Kommen Christi unseres Verses erfüllen wird, werden wir längst entrückt sein, denn wir werden ja mit Ihm kommen (Kap. 19, 11). Jeglicher, der dann auf Erden ist, wird Ihn sehen (Mt 24,30). Beim Kommen in unserem Text erscheint der Herr also mit uns, um die Welt zu richten (Kol 3,4).
Die Majestät Seines Kommens. «Siehe, Er kommt in den
Wolken.» Johannes war anwesend bei jener feierlichen Begebenheit, als
der Herr in einer Wolke den Blicken der Jünger entzogen wurde und gen
Himmel fuhr. Dort hörte er auch von den zwei Männern in weißem Gewande:
«Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist,
wird also kommen, wie ihr Ihn habt hingehen sehen in den Himmel» (Apg 1,11). Und als der Herr vom Hohenpriester gefragt wurde, ob Er der
Christus sei, antwortete Er: «Ihr werdet den Sohn des Menschen kommen
sehen auf den Wolken des Himmels (Mt 24,30; 26,64;
Über alles erhaben und feierlich wird aber auch Sein Kommen für uns, Seine Gemeinde, sein, welches Kommen längere Zeit zuvor wird stattgefunden haben. Auch dieses geschieht in und mit Wolken (1Thes 4,16). «Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes hernieder kommen vom Himmel.» Unsere geliebten im Herrn Entschlafenen werden dies hören und auferstehen. Alsdann werden wir, die Lebenden, verwandelt und zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft. Es sei aber ausdrücklich noch einmal darauf hingewiesen, dass hier in Off 1,7 niemals die Entrückung der Gemeinde gemeint ist.
Die Zeugen Seines Kommens. «Jedes Auge wird Ihn sehen.» Dieses Große wird also in aller Öffentlichkeit geschehen. Zur selben Zeit wird der Antichrist mit seinen verbündeten zehn Königen und ihren großen und mächtigen Heeren versammelt sein, um gegen diesen kommenden König, Jesus Christus, Krieg zu führen. Sie alle werden Zeugen der Erscheinung Christi sein. Hier handelt es sich um das große Kommen, von welchem als erster Henoch geweissagt hatte (Jud 14). Ein anderer, ganz besonderer Zeuge, wird Israel sein. Wir haben hier die Erfüllung des Wortes von Sach 12,10.
Die Folgen Seines Kommens. Die Gläubigen jener Tage
werden dann sagen: «Dies ist unser Gott, auf den wir harrten» (
Die göttliche Bestätigung. «Ja-Amen». Der großen Ankündigung folgt also unverzüglich das göttliche «Ja-Amen». Gott selbst anerkennt und bestätigt somit in doppelter Weise das baldige Erscheinen Seines Sohnes in Macht und Herrlichkeit. Er spricht Sein «Amen», d. h. «recht so» dazu.