Behandelter Abschnitt Off 1,7-8
„Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, die ihn durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme des Landes. Ja, Amen.
Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige“ (1,7.8).
Es ist das große Vorrecht der Knechte Gottes, in und vor der Welt Zeugnis abzulegen. Darum kommt Johannes jetzt auf die Botschaft zu sprechen, die er empfangen hat. Aber es kann jetzt nicht diejenige des Heils aus Gnade durch Glauben sein, auch nicht die der Wiederkunft des Herrn für die Seinen, beides kann in diesem ernsten Buch keinen Raum haben. Der Seher lenkt darum die Aufmerksamkeit auf den Charakter, in dem der Herr bald wieder vor die Menschen treten wird, nämlich in königlicher Herrlichkeit. Er wird dann, wie die beiden Engel bei der Himmelfahrt in Aussicht gestellt haben (Apg 1), in den Wolken kommen, und zwar werden ihn die Menschen, allen voran Israel, zu allererst an seinen früher am Kreuz empfangenen Wunden erkennen müssen.
Der letzte Anblick des Herrn seitens der feindseligen Welt und des abtrünnigen Israel war der des blutenden und leidenden Jesus am Kreuz, und dieser Anblick wird auch das erste sein, was die Menschen dann sehen müssen, wenn Er in Herrlichkeit wiederkommt. Dann werden diese Menschen zu ihrem großen Schrecken erkennen müssen, was sie früher und bis dahin nicht wahrhaben wollten, dass dieser sanftmütige Jesus, an dem sie sich so schändlich vergangen haben, in Tat und Wahrheit, wie Er verkündet hatte, der Herr und König der Erde ist, der nun gekommen ist, um das Gericht an ihnen auszuüben.
Aber es wird dann zu spät sein, um noch umkehren zu können; denn die Gelegenheit dazu wird vorbei sein, wie die Betrachtung der Gerichte zeigen wird. Aber eine Ausnahme wird es doch geben, die in der ganz ähnlichen Stelle in Sacharja 12,10-14 dargestellt wird, nämlich die des gläubigen, durch die große Drangsal zubereiteten Überrestes aus Israel. Dieser wird gerade dann zur völligen Bekehrung durchbrechen. In wahrer Buße wird er wehklagen über seines Volkes größte, nun endlich erkannte Sünde und in tiefer Reue um Vergebung flehen.
Diesen gewaltigen Eindruck seines Wiederkommens unterstreicht Gott selbst mit dem Hinweis auf seine alles überragende Majestät und Würde. Als Alpha und Omega, als Anfang und Ende, ist Er der Allmächtige von Ewigkeit zu Ewigkeit. Als Schöpfer und Anfänger aller Ratschlüsse, alles Seins und alles Werkes ist Er auch der Vollender von allem, der endlich, in Ewigkeit, alles in allem sein wird.