Behandelter Abschnitt Joh 17
Der Christ und die Welt (Joh 17)
Zwei krasse Gegensätze treten uns in Jesu Gebet entgegen, der Christ
und die Welt. Zwischen beiden hat Gott eine unüberbrückbare Kluft
befestigt, dennoch baut der Mensch morsche Brücken. Schon bei der
Schöpfung hat Gott das Licht von der Finsternis geschieden (l. Mose 1,
4). In 1. Mose 6 lesen wir, dass die Söhne Gottes dieses Gesetz
überschritten, indem sie sich mit den Töchtern der Welt vermählten. Was
war die Folge? Die Flut, die Gott im nächsten Kapitel ankündigte. In
Vers 14 sagt Jesus von den Seinen, dass sie nicht von der Welt sind, so
wenig wie Er es war. Die ersten Christen trennten sich von der Welt,
waren gesegnet und vermehrten sich (Apg 5,13.14). Absonderung von der
Welt ist ein bleibender Befehl (2Kor 6,14). Als Balak den Bileam
rief, Israel zu verwünschen, wandelte Gott den Fluch in Segen (4. Mose 24,10). Kurz danach gelang es Satans List durch Balak, die Kinder
Israel zu ihren Götzenfesten einzuladen, sich mit Moab zu vermischen,
was Gott verboten hatte (5. Mose 23,3). Gott strafte Israel mit einer
Plage in der 24000 in Israel starben. Diese Lehre hielt später Einzug in
der Gemeinde (Off 2,14; Juda 14). Solch ungöttliche Verbindungen
Israels mit der Welt lehrt das Buch der Richter, die Folge war
Sklaverei. Als Simson, der Auserkorene, sein Haupt in den Schoß der
Philisterin legte, verlor er seine Kraft, seine Augen und seine Freiheit
(Ri 16,4ff.). Vergessen wir nie Worte wie Römer 12,2;
Herausgenommen aus der Welt (Vers 6). Einst gehörten wir ihr an, nun aber sind wir Gottes (Eph 2,1-3.11-13). Von 1. Mose bis Offenbarung 18,4 lautet Gottes Befehl: „Gehet aus, mein Volk.“ Jesus hat uns aus der Welt erwählt (Joh 15,19). Die Apostel forderten diese Absonderung mit aller Strenge (Apg 2, 1517; 19, 9). Wer sorgfältig Johannes 17 liest, ist auch im Bilde über seine Stellung zur Ökumene. Zweimal sagt Jesus in diesem Kapitel, dass die Seinen nicht von der Welt sind (Vers 14. 16).
Gehaßt von der Welt (Vers 14). Warum? Weil sie Jesus nachfolgen, den die Welt verwirft. Wandel und Zeugnis der Gläubigen straft die Welt, darum hasst sie sie (l. Petr. 4, 4). Alle, die in Jesu Nachfolge treten, fühlen den Hass. Er fängt in der Familie an (Mt 10,36) und zieht weitere Kreise (Mt 10,22; 24,9). Alle, die sich mit der Welt einlassen, übersehen, dass der Welt Freundschaft Feindschaft wider Gott ist und Ehebruch gleicht (Jak 4,4). Wir haben von der Welt nur Ablehnung zu erwarten.
Wir leben in dieser christusfeindlichen Welt (Vers
11). Wir sind von ihr umgeben wie das Schiff vom Wasser, aber wehe dem
Schiff, in das Wasser eindringt, es sinkt. Das erfuhr Demas (
Besonders schwer ist die Absonderung von Laodizäachristen, von denen
die auf beiden Seiten hinken (1Kön 18,21; Mt 6,24;
Geschieden von der Welt. Gotteskinder sind es im
tiefsten Inneren, denn Christi Sinn ist in ihnen (Phil 2,5;
Gesandte an die Welt (Vers 181. Sie sind herausgenommen als Botschafter Christi (2Kor 5,20). Wie Jesus sind sie Gesandte (Lk 4,18; Joh 20,21). Er hat ihnen befohlen, Buße und Vergebung zu verkündigen (Lk 24,47; Mt 28,19.20). Anderswo vergleicht sie Jesus mit Sämännern, die ausgehen und guten Samen ausstreuen (Mt 13,38). In Matthäus 20,4 mit Arbeitern, die fleißig in Seinem Weinberg wirken. Alle sind vom gleichen Beweggrunde beseelt wir ihr Meister, von der Liebe (2Kor 5,14). Sie sind:
Sieger über die Welt. Innig bittet Jesus um ihre
Bewahrung (Vers 11. 15). Er hat die Welt und ihren Fürsten kennen
gelernt. Oft trat er an Ihn heran, aber Er besiegte ihn mit dem Schwert
des Geistes (Mt 4,4; Eph 6,17). Satan machte noch am Kreuz einen
Versuch, Ihn zu verführen (Mt 27,42). Der Herr kennt die listigen
Anläufe Satans gegen die Seinen, aber Er bewahrt sie bis ans Ende. Er
macht sie zu Überwindern über Satan und die Welt (Röm 8,37). Siebenmal
redet Jesus von denen, die Ihm der Vater gegeben hat, und die kann
niemand aus Seiner Hand reißen. Er umgibt sie von allen Seiten (
Bevorzugte in der Welt. Sie haben den Vater und den Sohn erkannt und Jesus bittet, daß sie in dieser Erkenntnis wachsen. Dieser hohen Erkenntnis wegen, pries Jesus den Petrus glückselig (Mt 16,16) ebenso alle die, die Ihn als Sohn Gottes erkannt haben (Mt 16,11.25). Dieses Bewusstsein löst von der Welt und bindet sie fester an Ihn. Christus erkennen, ist besser als alles Wissen; es ist die höchste Ehre. Als der Herr dem Paulus weitere Erkenntnis schenkte, lobpries er den Herrn dafür (Röm 11,33-36; Dan 3,19-23). Diese Erkenntnis und zugleich die Fülle der Liebe Gottes genießen (Vers 26), führt zur Anbetung.