Behandelter Abschnitt Joh 1,10-13
Des Herrn Advent (Joh. 1,
10-13 )
Obiges Schriftwort „Er kam in Sein Eigentum“ muss jeden denkenden Leser zutiefst bewegen. Was Johannes darüber schreibt, ist nicht nur Bericht, sondern Erlebnis. Johannes gehört zu jenen, die vom Täufer die Botschaft über „Jesus, das Lamm Gottes" vernommen hatten (V. 29). Er und Andreas suchten Ihn in der Herberge auf und folgten Ihm nach. Er kam ‑
Wer kam? Der verheißene Messias (Heb 2,7;
Woher kam Er? Aus des Vaters Schoß (Spr 8,30), vom
Throne Gottes (Heb 1,8), aus der Herrlichkeit Gottes (Joh 17,5),
aus lieblichster Gemeinschaft, da alle Engel Ihm dienten (
Wohin kam Er? Zweierlei wird genannt, die Welt und Israel. Die Welt (V. 10). In dem Wort Welt sind alle eingeschlossen (Joh 3,16). Der Schöpfer besuchte Seine Geschöpfe, aber sie wollten Ihn nicht, weil sie die Finsternis mehr liebten. Israel. Es ist Gottes Eigentumsvolk (2. Mose 19,4.5), steht im Bunde mit Gott (2. Mose 6,4). Ihm sind die größten Verheißungen gegeben (Röm 9,4.5). Es ist besonders von Gott bedacht (Heb 2,16), und nun kam Er als König zu Seinem Volke.
Das unfassliche Benehmen der Besuchten: Die Welt, die Er geschaffen hat, kannte ihn nicht (Heb 1,2; Kol 1,16). Israel nahm Ihn nicht auf. Das geschah schon bei Seiner Geburt (Lk 2,7). Später stieß man Ihn zur Stadt hinaus (Lk 4,29), beschimpfte Ihn als Fresser und Weinsäufer, stieß Ihn aus Seinem eigenen Weinberge und tötete Ihn (Lk 20,14.15).
Und wie ist es heute? Nimmt Ihn die Christenheit auf? Nein, Er steht draußen vor der Tür (Off 3,20; Lk 19,14).
Auf die Klage „die Seinen nahmen Ihn nicht auf“ folgt V. 12. Dieser Vers lautet ähnlich wie die Einladung in Mt 11,28. In beiden Fällen ist zuvor die Rede von der Ablehnung Christi, eine Einladung an einzelne folgt.
Wie nimmt man Ihn auf? (Apg 16,31) und was beweist dieses Aufnehmen? Dass wir ohne Ihn waren (Eph 2,2-4.12). Der natürliche Mensch steht unter dem Zorn Gottes (Joh 3,36; Röm 1,18; Eph 5 6). Das sehen wir schon am Anfang der menschlichen Geschichte bei Adam und Kain, beide flohen vor Gott.
Wie kann das geschehen? Nicht durch den Willen des Fleisches.
Im Fleisch wohnt nichts Gutes (Röm 7,18). Das befremde Nikodemus der mit seinem frommen Fleisch in das Reich Gott wollte (Joh 3). Fleisch kann nur Fleisch zeugen (Ps 51,5; Jo' 3, 6). Auch fromme Abstammung hilft nicht (Joh 8,30). D besten Väter zeugten sündige Kinder (1. Mose 9,25; 1Sam 8,3).
Wie wird man ein Gotteskind? Dreierlei wird hier genannt:
Durch Aufnehmen. „So viele Ihn aufnahmen.“ Das setzt ein Au:
gehen aus der Welt voraus (1. Mose 12,1). Die Sünde aufgebe und in
echter Buße willig zu Ihm kommen heißt Ihn aufnehme (Apg 2,36; Ps 110,3; Lk 14,26). Jesus aufnehmen wie der greise Simeon (
Da sind keine Werke nötig (Eph 2,9), sondern vor allem: den Herrn im Glauben annehmen. Eingehen wie Noah und gerettet sein (1. Mose 7). Im Glauben die Schätze dieser Welt verlasse wie ein Mose und dem Unsichtbaren folgen, als sähen wir Ihr Durch die Wiedergeburt (V. 13). „Sondern aus Gott geboren.“
Das dreifache Nein in V. 13 beweist, dass es keinen andern Weg zur Gotteskindschaft gibt (Apg 4,12). Geistliche Kindschaft i von oben wie unser Herr selbst (2Kor 5,17). Die Gnade geht nicht den natürlichen Weg, sondern den neuen und lebendigen Weg (Joh 3,4; Heb 10,20). Die Gotteskindschaft steht allein in Verbindung durch die Zeugung durch den Heiligen Geist (Joh 3,5) und geschieht durch das Wort Gottes (Eph 5,26; Tit 3,5; 1Pet 1,23.25; Jak 1,18).
Der Segen derer, die Ihn aufnehmen. Er ist überaus groß und vielseitig. Ein eindrückliches Bild darüber sehen wir in der Heimkehr des verlorenen Sohnes (Lk 15,22-24).
Die Ihn aufnehmen, erhalten den schönen Namen „Kinder Gottes“. Wohl sind sie noch in dieser Welt allen Angriffen Satan ausgesetzt, aber sie sind nicht mehr von der Welt (Joh 17,16). Sie sind Teilhaber der göttlichen Natur geworden (2Pet 1,4).
Wer kann das erfassen? Durch die natürliche Geburt wurden wir
Teilhaber des Wesens unserer Eltern, gleichen ihnen von Ansehen. Durch
Aufnehmen Christi aber tragen wir Seine Züge Seine Gesinnung (
Kinder sind Erben Gottes, Miterben Christi (Röm 8,17).
Kinder genießen Gemeinschaft (1Joh 1,3).
Wie erwidern wir diesen unbeschreiblichen Segen?
Durch heiligen Wandel (2Pet 3,11), durch Gehorsam (