Behandelter Abschnitt Mt 27,22-26
Die wichtigste Frage. Mt 27,22-26.
Wenn ich meine Zuhörer fragen wollte, welches die wichtigste Frage sei, so würde die Antwort gar verschieden ausfallen. Politiker würden sagen, daß doch einmal die internationalen Beziehungen gebessert und damit die Gefahren des Krieges beseitigt würden. Arbeitslose, die lange ohne Arbeit sind, würden sagen, daß es am wichtigsten sei, das Problem der Arbeitslosigkeit zu lösen. Der Jugend sind die Fragen der Berufswahl am wichtigsten und jungen Männern die Frage nach einer rechten Ehefrau. Alle diese Fragen mögen wichtig sein; aber die wichtigste aller Fragen ist die, die Pilatus stellte: "Was soll ich denn machen mit Jesus?" Zeitliches und ewiges Wohl hängen von der rechten Beantwortung dieser Frage ab. Die rechte Beantwortung dieser Frage enthält alte, was von wahrem Wert, Genuß, Befriedigung und Sicherheit für Zeit und Ewigkeit ist. Wer aber wie Pilatus, diese wichtige Frage verkehrt beantwortet, verliert seine Seele auf immer.
I. Was hängt davon ab, was wir mit Jesus machen?
1. Die Vergebung der Sünden (Apg 10,43). Wenn der Sünder den Herrn aufnimmt, ganz gleich, wo er ist, ob im Gefängnis oder im schönsten Palast, so hat er Vergebung seiner Sünden. Mit David darf er dann bekennen: "Glückselig, dem die Sünde vergeben" (Ps 32,1).
2. Der Friede mit Gott (Röm 5,1). Jesus allein, und kein anderer und nichts anderes, kann Frieden dem friedeleeren Herzen geben. Viele versuchen durch weltliche Freuden, Sport, Musik, Geschäft usw. die Stimme des Gewissens zu ersticken, ‑ aber umsonst. Nur die rechte Beantwortung unserer Frage gibt der Seele Frieden. "Er ist unser Friede" (Eph 2,14). Er hat durch das Kreuz Frieden gemacht.
3. Die wahre Freude (l. Pet. 1, 8). Unaussprechliche Freude kennt nur der wahre Christ. Viele versuchen ihre Freude in Reichtümern, Ehre und weltlichen Genüssen zu finden, aber vergeblich. Das sind Seifenblasen! David sagt: "Der Herr ist meines Lebens Freude." Wer Jesus aufnimmt, besitzt zugleich auch diese Freude.
4. Das ewige Leben (Joh 3,36). Die Welt hat dafür nichts Ebenbürtiges. In Christo gibt es ein nie endendes Leben, begleitet von unbeschreiblicher Freude. Wenn man allen Reichtum, alles Glück, alle Freude und Ehre der Welt in eine Wagschale legte und ewiges Leben in die andere, dann sähe man bald, wie leicht alles Irdische ist, und wie die himmlischen Segnungen mit nichts Irdischem verglichen werden können. Ewiges Leben ist das krasse Gegenstück von ewiger Verdammnis. Es ist die Gabe Gottes (Joh 17,2) .
5. Die Kindschaft (Joh 1,12). Bedenken wir nur einen Augenblick, was es bedeutet, ein Gotteskind zu heißen. Das ist der Inbegriff aller Segnungen. Die Schrift sagt, wer Jesus aufnimmt, ist ein Gotteskind und ist auch gleichzeitig ein Erbe Gottes. Schon hier hat man ewiges Leben, doch die eigentliche Verwirklichung erst mit dem Eingang droben,. 6. Das Gleichsein mit Christo (1Joh 3,1-2). Gleichgestaltung mit Christo hängt wiederum von der rechten Beantwortung der Frage des Pilatus ab. Kann es ein höheres Ziel geben als einmal Gleichsein mit Christo.
II. Was muß ein jeder mit Jesus machen?
Viele möchten in diesem Stück neutral bleiben, jedoch hier gibt es keine Neutralität. Jeder muß einmal Stellung für oder wider Christus nehmen. Viele möchten wie Pilatus, daß andere Menschen diese Frage für sie beantworten. Sie wissen, wer Jesus ist, was sie mit Ihm machen sollten und würden sich auch gern für Ihn entscheiden, wenn andere es auch machten. Pilatus sandte den Herrn zuerst zu den Juden und sagte: "Richtet ihr Ihn nach eurem Gesetz" (Joh 18,31). Dieser Ausweg gelang Ihm nicht. Danach probierte er es, indem er Jesus zu Herodes schickte, doch Herodes konnte nichts mit Jesus anfangen. Selbst sein kluger Ausweg, ‑ Barabbas ins Mittel zu stellen, mißlang ihm. Also Pilatus selbst mußte entscheiden (Lk 23,11). So muß jeder Mensch selbst entscheiden, und muß:
Ihr. annehmen oder verwerfen wie Pilatus. Alle, die Ihn nicht annehmen, verwerfen Ihn und gehen verloren.
Ihn entweder ins Herz einlassen oder Ihn ausschließen (Off 3,20). Der Herr klopft immer wieder an und bittet um Einlaß. Es gibt also nur zwei Möglichkeiten:
Ihn lieben oder gegen Ihn sein (Mt 12,30). Was hatte Jesus dem Pilatus getan, daß er gegen Ihn war?
Ihn entweder bekennen oder verleugnen (Mt 10,32). Ihn nicht bekennen, heißt den Herrn verleugnen.
III. Stellen wir noch die Frage, wer dieser Jesus ist, mit dem wir es zu tun haben.
Die Schrift sagt: 1. Er ist Herr und König über alles (Apg 2,36).
Pilatus erschrak, als der Herr die Frage: "Bist du der König der Juden?"
bejahte. Ihn verwerfen heißt ein Empörer sein, den König verwerfen. Bald
wird Er als Herr der Herren und König der Könige erscheinen, dann werden
alle Verwerfer heulen (Off 19,16). z. Er ist der Sohn Gottes (