Menschen mögen gerade genug von Jesus für ihr Seelenheil wissen und wenig von der Verwerfung seitens der Welt erfahren; wenn ich jedoch wirklich an einem gekreuzigten und jetzt verherrlichten Christus festhalte, muss ich wissen, was es heißt, die Verachtung und den Unwillen der Welt zu haben. Wenn die Welt Ihn verworfen hat, muss ich ebenfalls darauf vorbereitet sein. Wir können nicht beides, Himmel und Erde, zu unserem Ziel machen, genauso wenig wie wir Gott und dem Mammon dienen können (Mt 6,24). Das Kreuz und die Herrlichkeit gehören zusammen. Der Herr machte Israel Hoffnungen auf Segen auf der Erde, wenn sie Ihn annehmen würden. Doch sie lehnten ab, und das brachte das Kreuz Jesu mit sich. Gott wusste, dass es wegen der Bosheit des Menschen unvermeidlich war. Es war die Gelegenheit, seine Absicht in Bezug auf die Versammlung und die himmlische Herrlichkeit zu offenbaren; aber wir müssen uns auf so viel vorbereiten, was der Mensch im gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft zu tun beschließt. Es ist eine Lüge Satans, dass der Mensch sich in den letzten achtzehnhundert Jahren zum Besseren verändert hat. Das Herz des natürlichen Menschen ist immer dasselbe, auch wenn es Zeiten geben mag, in denen es zu einer Prüfung kommt. Das gleiche Volk, das sich über die Worte der Gnade wunderte, „die aus seinem Mund hervorgingen“ (Lk 4,22), versuchte am selben Tag, Jesus kopfüber vom Berg herabzustürzen. Und was war es, das ihre Feindschaft hervorrief? Die Behauptung der Bosheit des Menschen und der wahren Gnade Gottes. Der Mensch kann den Gedanken nicht ertragen, dass seine Rettung von Gottes Gnade abhängt und für den schlimmsten aller Sünder gilt, wie für jeden anderen auch. „Ist es möglich“, sagt er, „dass ich, der ich so viele Jahre lang versucht habe, Gott zu dienen, wie ein Trunkenbold, ein Schwindler oder eine Hure behandelt werde?“ Er wendet sich von Gott ab und wird zu seinem offenen Feind. Aber schließlich geht es bei der Errettung eines Sünders nicht um die Gerechtigkeit gegenüber dem Menschen. Es muss Gnade sein, wenn Gott jemanden rettet; und das zeigt Er gern. Es ist auch kein teilweises Heilmittel, denn es gibt keinen Fall, der so verzweifelt ist, dass seine Gnade ihn nicht erreichen kann.
Pilatus spricht zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesus tun, der Christus genannt wird? Sie sagen alle: Er werde gekreuzigt“ (V. 22).