Behandelter Abschnitt Ps 104,1-6
Ein Lobpreis Gattes Psalm 104,1-6
Der Psalmist legt diese herrlichen Worte in Poesie nieder, es ist, als könne er die Bewegungen seines Herzens so besser ausdrücken als in Prosa. Er rühmt seinen Gott mit den Worten: Lobe den Herrn, meine Seele, Herr mein Gott, Du bist sehr herrlich, Du bist schön und prächtig geschmückt. Die Elberfelder Übersetzung sagt: „Mit Majestät bist Du bekleidet.“ Rühmst du Ihn auch wie David?
David bewundert Seine herrliche Kleidung. Mit Majestät bist Du gekleidet. Der Schreiber muss sich, um die Größe und Schöne des Königs zu beschreiben, irdischer Bilder bedienen. Könige der Erde, und besonders die des Ostens treten auf mit großem Pomp, Schmuck und Diademen. Um annähernd die Schönheit und Macht des Königs zu schildern, bedient sich David dieses schwachen Vergleichs. Er ist mit nichts Irdischem und Schönem auf Erden zu vergleichen. Seine Schleppen erfüllen den Tempel, und die höchsten himmlischen Wesen liegen mit bedecktem Angesicht zu Seinen Füßen (Jes 6). Jedes Knie soll sich vor Ihm beugen und bekennen, dass Er der Herr ist. Die Kleidung irdischer Könige soll Eindruck machen, ihre Größe darstellen, die der Herr aber schnell zunichte machen kann (Apg 12,21-23). Was darf aber unsere gegenwärtige Kleidung sein? Lies 1. Petrus 5,5; Kolosser 3,12-14. Der Psalmist sagt: „Licht ist Dein Kleid, das Du anhast.“ Gott ist Licht. In diesem Lichtkleide sahen Ihn die Jünger auf Tabor (Mt 17). Er wohnt in einem Lichte, dem niemand nahen kann (1Tim 6,16). Man denke an Saulus in Apostelgeschichte 9,9, das Licht, das ihn dort umstrahlte, führte zur vorübergehenden Erblindung.
Licht ist eins der Symbole Seines Wesens. Licht schließt alles Finstere aus. Es bringt das Unreine an den Tag (Jes 6,5.6), damit es beseitigt werde. In Deinem Lichte sehen wir das Licht. Und nur in Seinem Lichte haben wir Gemeinschaft (1Joh 1).
Licht bewirkt Freude. Es ist, als flösse neues Leben durch unseren Leib. Wie wenn nach dunklen Tagen die Sonne wieder scheint. Und wozu sind wir bestimmt? Der Herr befiehlt es in Matthäus 5,19.
Der Palast des Königs. Könige haben ihre Paläste, man denke an den des Salomo, der seiner Schönheit und sinnreichen Gestaltung wegen von der ganzen damaligen Welt bewundert wurde. Aber was ist er im Vergleich zu dem, was unser himmlischer Architekt geschaffen hat? Er hat die Himmel ausgespannt gleich einer Zeltdecke. Wir sehen dieses Wunder täglich und vergessen zu danken, dass wir unter diesem herrlichen Dom leben dürfen. Denken wir ein wenig an die Paläste droben, die für uns bereitstehen, wenn wir hier ausziehen.
Möchten wir mehr sinnen über das, was droben ist, wie uns das die Schrift befiehlt, dann wären wir gelöst von allem Trachten nach Irdischem (Kol 3,1-3).Versetzen wir uns einwenig in das himmlische Jerusalem, das Paradies Gottes. Mit unserem Denken vermögen wir nur zu erfassen, was die Königin von Arabien sagte: Nicht die Hälfte hat man mir gesagt. Hier können wir nur still stehen, bewundern und anbeten über das, was unser harrt.
Die Wagen des Königs. Der da einher zieht auf den Fittichen des Windes. Er selbst kam auf einem derselben hernieder zusammen mit Mose und Elias (Mt 17). Der erste Mensch, der davon Gebrauch machen durfte, war Henoch, ihm folgte Elia, der mit feurigen Rossen und Wagen gen Himmel fuhr, wo der treue Kämpfer gewiss mit himmlischen Ehren empfangen wurde. Und wie erst mag es gewesen sein, als unser Herr gen Himmel fuhr? Obwohl nichts gesagt wird, so standen gewiss himmlische Wagen für Ihn bereit. Und was wird es sein, wenn gar bald alle Toten in Christo auferstehen werden und mit uns den dann Lebenden die ersehnte Himmelfahrt antreten werden? Im Gedanken daran können wir nur stille stehen, staunen und anbeten.
Die Botschafter des Königs. Er hat viele auf Erden. Wir sind Botschafter an Christi Statt. Er hat sie aber auch im Himmel. Er macht Seine Engel zu Winden und Seine Diener zu Feuerflammen. Die Seraphim, d. h. die Brennenden, waren eine Gruppe Seiner Botschafter. Sie stehen allezeit ihrem Herrn zur Verfügung. Öfters sandte Gott Gabriel zu Daniel (Dan 6,23; 10,5), und in das Haus der Maria (Lk 1,26). Ein anderes Beispiel haben wir in Philippus, den der Geist des Herrn durch einen Engel von einem Dienstort zum andern entrückte (Apg 8,39), von der Wüste nach Asdod. Engel müssen den Dienern Gottes selbst Gefängnistüren öffnen (Apg 5,19; 12,4). Ja, Er macht Seine Diener zu Winden und zu Feuerflammen. Das sollen alle Diener des Herrn sein, mit feurigen Zungen sollen sie reden. Dazu müssen sie berührt werden von der feurigen Kohle des Altars. (Jes 6,5; Dan 10,15.16).
Seine Schöpfermacht. Er hat die Erde gegründet, sie auf ihre Grundfesten gestellt, und sie wankt nicht. Am Ende wird sie doch vergehen, das sagt der Herr; Himmel und Erde werden vergehen und aufgerollt wie ein Buch (Off 6,14) und einer neuen Erde und einem neuen Himmel Raum machen. Diese Erde nennt Gott Seinen Fußschemel. So weilt Er doch hienieden, und nach Heb 1,3 trägt Er, was Er geschaffen hat. Wer über die Größe Gottes nachdenkt, wird den Herrn preisen, wie David, vor Ihm niederfallen und anbeten und Seinen hohen und erhabenen Namen verkündigen.