Behandelter Abschnitt Ps 104,6-35
Gottes Walten in der Natur Psalm 104,6-35
Beachten wir Folgendes in diesen Versen, sie betreffen Gottes
Wirken in der Schöpfung (Vers 6). Mit der Tiefe hattest Du die Erde bedeckt. Die Wasser standen über den Bergen. Vor Deinem Schelten flohen sie. Vor der Stimme Deines Donners eilten sie hinweg. Als Jesus auf Erden war, schalt Er das Meer, und es verstummte (Mk 4,39). Wir haben andere Beispiele in der Schrift. Man denke an das Rote Meer (2. Mose 14), ferner an die Spaltung des Jordans, damit Israel in das Land einziehe (Jos 3). Hier aber geht die Schrift zum Anfang zurück, da der Herr die Wasser vom Trockenen schied. Die Erde war nach 1. Mose 1 ein einziges Meer. Die Wasser standen hoch über den Bergen. Die Wasser sind nun in Schranken gehalten. Das geschah durch das Schelten Seines Mundes, sie sind gefangen gehalten. Gott denkt an die Täler und hat Quellen in sie gesetzt, die sie befruchten. Er denkt zugleich der Tiere, die Er nährt und tränkt. Die Fruchtbarkeit der Erde hängt von Seiner Macht über die Wasser ab.
Das Wirken unseres Gottes in der Schöpfung. Wir sind erfreut über ihre Schönheit und Pracht. Er erwähnt die bezaubernden Berge und Täler. Man denke an unsere bevorzugte Schweiz mit ihren herrlichen Bergen, die uns zu unserer Freude geschenkt und von Menschen aller Länder besucht und bewundert werden. Künstler geben sich Mühe, sie festzuhalten, damit sie sie daheim bestaunen können. Andere drehen gern Filme, um Nichtkennern die Schönheit des Landes lebendig zu machen.
In der Fülle der Schöpfung ist an alles gedacht. Die Tiere werden genannt, die an den Quellen ihren Durst stillen und ihr Futter finden. Die Vögel werden erwähnt, die in den Bäumen und Felsen nisten und den Schöpfer und die Menschen mit ihren Liedern erfreuen. Er lässt Gras und Kraut hervorsprießen. Den Menschen erfreut Er mit Wein, Öl und Brot. Der Wein erfreue des Menschen Herz, das Öl macht sein Angesicht glänzend, und Brot die Fülle ist im Haus meines Vaters.
Ferner werden die Jahreszeiten genannt (Vers 19-23). Der Tag ist bestimmt zur Arbeit. Arbeit ist eine göttliche Einrichtung von Anfang an (1. Mose 2,15; 3,19). Sechs Tage sollst du arbeiten. Ohne Arbeit geht es nicht. Willst du Wissen, so musst du eifrig studieren. Willst du Brot, so musst du dafür arbeiten. Sechs Tage sollst du arbeiten. Die Fünftagewoche widerspricht der göttlichen Ordnung.
Der Tag ist die Zeit der Ruhe für die wilden Tiere, sie ziehen sich beim Aufgang der Sonne in ihre Höhlen zurück.
Der Nutzen der Nacht ist die Ruhe. Der Mensch bedarf der Ruhe, durch sie wird er gestärkt für weitere Tätigkeit.
Die Güte des Schöpfers. Herr, wie viele sind Deiner Werke! Du hast sie alle mit Weisheit gemacht, und die Erde ist voll Deiner Reichtümer (Vers 24). Die Fülle des Meeres mit ihrem Fischreichtum bietet Nahrung für viele Millionen. Der Herr ist der Besitzer all dieser Reichtümer, sie sind voll Seiner Güte. Wie sollten uns all diese Wunder der Natur mit Dankbarkeit erfüllen, uns unsere Abhängigkeit von Ihm erkennen lassen und uns auch vor irgend welchen Sorgen bewahren, da Er die Fülle gibt.
Er ist der Erhalter aller. Aller Augen warten auf Dich, dass Du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit. Er öffnet Seine milde Hand und sättigt alle, und wie bei der Speisung der 5000 bleiben immer noch zwölf Körbe voll übrig. Wo immer da und dort Hungersnöte Länder heimsuchen, so liegt es in den meisten Fällen am Menschen. Er lernt nicht von der Ameise, Vorrat zu schaffen.
Du erneuerst (Vers 30). Du sendest Deinen Odem aus, sie werden erschaffen und Du befruchtest die Fläche des Erdbodens. Die Erneuerung ruht auf Seiner Treue, Er erquickt und belebt sie beständig. Altes ist dahin und Neues sprosst hervor. Die Erneuerung ist garantiert. Der Winter mag lange währen, aber der Frühling in seiner Pracht kommt. So lange die Erde steht, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht (1. Mose 8,22).
Die Herrlichkeit des Herrn. Sie währt immerdar. Seine Herrlichkeit in Seinen Werken. Er schaut auf die Erde, und sie zittert, man denke an Sinai, da der ganze Berg rauchte. Seine Herrlichkeit offenbart sich mannigfaltig. In Sturm und in sanftem Säuseln. Seine Herrlichkeit bleibt bestehen in Ewigkeit. Er wird verherrlicht in Seinen Werken, die von Seiner Größe und Macht zeugen. Sie nötigen den Menschen, Ihn als Schöpfer und Gott anzuerkennen (Röm 1,20) und Ihm die Ehre zu geben.
Ein gesegneter Entschluss. Ich will dem Herrn singen mein Leben lang. Er singt hier also nicht für andere, was sehr zu empfehlen ist, sondern allein dem Herrn. Ihm gebührt Ruhm und Ehre. Wer es nicht überall laut zu tun vermag, soll dem Herrn im Herzen singen (Kol 3,16). Solches Singen finden wir bei Mose und Miriam (1. Mose 15), bei David und Asaph. Aus innerem Antrieb mussten sie den Herrn auf ihren Harfen loben. Wir finden es bei Barnabas und Paulus, die in Banden um Mitternacht den Herrn lobten. Möge Ihm angenehm sein mein Sinnen. Nicht nur singen will Er, sondern nachdenken über Seinen Gott und Seine Werke. In dem der Sänger über all die Großtaten Gottes nachdenkt, ist sein Inneres hoch erfreut und muss Ihn preisen (Ps 103).
Wie viel mehr sollten wir Ihn preisen im Nachdenken über die weit größeren Taten, über die von Golgatha und Ostern.