Behandelter Abschnitt Ps 21,1-13
Gottes Segen auf dem König Psalm 21
Wiederum haben wir einen ausgesprochen messianischen Psalm vor uns. Wir sehen darin den König der Könige als kommenden Herrscher im Millennium vorgeschattet. Die Bitte, die er in Psalm 20,3 ausgesprochen hat: „Er gedenke all deines Speisopfers und dein Brandopfer wolle Er annehmen“, ist hier erhört. Er freut sich über die Hilfe und große Kraft, mit der er ausgerüstet worden ist (Mt 28,18). Ihm ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Er frohlockt in der Siegeskrone aus reinem Gold (Ps 21,3; Off 19,12; Heb 2,7.9). Unser Herr, der herabstieg, sich selbst erniedrigte und gehorsam war bis zum Tode am Kreuz, ist hoch erhoben über alle Fürstentümer und Gewalten. Als der von Gott Auferweckte ist Er dort von Gott begrüßt (Heb 5,10) und mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt. Menschen schmähten Ihn mit einer schmerzlichen Dornenkrone, Gott aber erhob Ihn auf Seinen Thron (Heb 1,13; 2,7).
In dem in Psalm 20,4 erwähnten Opfer frohlocken auch wir, denn unsere Rettung und Freude des Heils hängt von Seinem Sühneopfer auf Golgatha ab. Voll von Lob, Dank und Anbetung ist des Psalmisten Mund. Beachten wir das, wofür er dankt. Der Psalm bezieht sich zunächst auf David, aber im Hintergrund weissagt er von unserem Herrn.
David dankt für seine Erhöhung. Menschen erniedrigten Ihn aufs tiefste, schnitten Ihn vom Lande der Lebendigen ab (Jes 53,8). Gott aber erwies sich kräftig an Ihm durch die Auferstehung aus den Toten (Röm 1,4). Er ist als Sieger über Satan, Sünde und Welt aus dem Grabe erstanden und sagt triumphierend: „Der König frohlockt in Deiner Kraft.“
Der König freut sich über die Hilfe, die Rettung des Herrn. Das hat David erfahren, als Israel ihn zurückholte auf den Thron, von dem er durch Absalom eine Zeitlang vertrieben ward (2Sam 19). Dahinter aber sehen wir unseren Herrn, dessen Seele Gott nicht dem Tode überlassen hat (Ps 16,9.10). Auch Gott wird unserer Leiber gedenken; wir werden die Stimme des Sohnes Gottes, die Posaune hören und auferstehen (l. Thess. 4, 16).
David dankt für die Erfüllung seiner Herzenswünsche (V. 2). Und was waren die des Herrn? In Johannes 17,1 bat Er, dass Ihm der Vater die Herrlichkeit wiedergeben möge, auf die Er des Kreuzes wegen verzichtet hatte. Dann war Sein Herzensverlangen, diejenigen bei sich zu haben, die ihm der Vater gegeben hat (Joh 17,24). Er freut sich auch, dass Ihm die Nationen und der Welt Enden zum Eigentum gegeben sind (Jes 53,10). Sela! Denke darüber nach, vor allem über das Brand‑ und Speisopfer (Jesus), für das Ihn Gott am dritten Tage belohnte (Röm 1,4). Der Herr vergisst auch unser Opfer nicht (Heb 6,10). Er ehrt die Liebesgaben der Seinen (Mk 14,9). Er dankt für die Gebetserhörungen (V. 3). David erfuhr ihrer viele, aber weit mehr unser Herr (Joh 21,25). Seine letzte Bitte war: „Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist“, und der Vater erhörte sie am dritten Tage.
David dankt, dass Gott ihn mit Segnungen überschüttet hat. Hier wird er an das Gute gedacht haben, wofür er auch in Psalm 103 dankt. Wie viel mehr sehen wir das bei unserem Herrn, der mehr als alle betete und dankte. David fragt in Psalm 116,12 wie er das dem Herrn vergelten könne. Fragen wir uns das auch? David ist besonders erfüllt von der großen Ehre, die Gott ihm verlieh, als Er dem einst armen Hirtenknaben die Krone aus reinem Gold aufsetzte. Der Sohn aber ist mit vielen Kronen geehrt (Off 19,12).
Denken wir an die Krone, die uns zuteil wurde, wie sie David in Psalm 103 besingt, «der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit» deren wir uns täglich rühmen. Denken wir noch an die hohe Ehre, dass Jesus uns zu Königen und Priestern gemacht hat. Welch unaussprechliches Vorrecht (Off 1,5)!
Der Herr hat den Seinen Kronen verheißen:
Den Seelengewinnern die Krone des Ruhmes (l. Thess. 2, 19). Den Märtyrern die Krone des Lebens (Jak 1,12). Den Liebhabern Seiner Erscheinung die Krone der Gerechtigkeit. Den treuen Hirten die Krone der Herrlichkeit (l. Petr. 5, 4). Die unvergängliche Krone den wackeren Kämpfern (l. Kor. 9, 25). Die goldene Krone den Ältesten (Off 4,4).
David dankt für die Verlängerung seines Lebens. Öfters wollten es ihm die Feinde nehmen, was aber misslang. Israel konnte den Herrn, den Sohn Davids töten. In Hebräer 1,11 aber lesen wir von Ihm: „ Du aber bleibst.“ So wird auch das Leben der Gläubigen nie aufhören, selbst wenn sie gewaltsam umgebracht werden. Jesus sagt: uIch gebe Ihnen das ewige Leben» (Joh 10,28). Auch dann nicht, wenn unsere irdische Hütte zerfällt, dann haben wir einen Bau von Gott erbaut (2Kor 5,1).
David freut sich, dass Gott ihn zum Segen gesetzt hat. Wir genießen ihn bis heute in seinen Psalmen. Der Segen ist nicht zu vergleichen mit dem, der uns in Epheser 1,3 verheißen ist. David ist auch voll Vertrauen, dass Gott mit seinen Feinden abrechnen werde (V. 8‑12). Vor Christus werden sich bald alle Knie beugen, Ihm zu Füßen fallen (Phil 2,10).
Sein großes Vorrecht. Er ist glücklich, dass er Gottes Angesicht sehen darf (V. 7). Das war das Sehnen Moses (2. Mose 33,19-20). Der Herr war 33 Jahre leibhaftig vom Angesichte des Vaters getrennt und sehnte sich dann es wiederzusehen (Joh 17; 1. Mose 32,30).