Behandelter Abschnitt Ps 7,1-2
Davids Zuflucht Psalm 7
Dieser Psalm ist ein ernstes Gebet Davids in schwerer Bedrängnis. Wer ist der Gegner, der den Namen Kusch, d. h. Schwarz, trägt? Einige Ausleger meinen, er beziehe sich auf Simei, der entsetzlich fluchte; er war ein Benjaminiter (2Sam 16,5). Andere glauben, dass er sich auf Saul beziehe, der auch ein Benjaminiter war. Saul war nicht schwarzer Hautfarbe, aber war es in seiner Gesinnung. David nennt ihn wohl darum nicht mit Namen, weil er die Ehrfurcht vor dem Gesalbten Gottes wahrte. Saul war mit Neid gegen David erfüllt, weil die Frauen in ihrem Triumphgesang David über Saul erhoben. Saul hat Tausende geschlagen, David aber Zehntausende (1Sam 18,7). Zurücksetzung ertragen wenige Menschen. Wohin Neid und Eifersucht führen, lehrt uns das Ende der Geschichte Sauls. Wer Sünden wie Neid, Geldliebe, Ehebruch im Herzen duldet, sie nicht in den Tod gibt, wird sich bald in der Tat darinnen finden. Das Ganze erlaubt uns den Schluss zu ziehen, dass unter dem Namen Kusch Saul gemeint ist.
Davids mustergültiges Benehmen dem Feind gegenüber. Es ist nachahmenswert und ist ganz nach Jesu Sinn, besonders wenn wir an seine völlige Unschuld denken. Man stelle sich vor was für Möglichkeiten David hatte um Rache zu üben, seinen Leiden ein Ende zu setzen, d. h. Saul umzubringen. Die Gelegenheit bot sich, als beide in der Höhle übernachteten und David den Zipfel von Sauls Kleid abschnitt, ihn also ungehindert hätte töten können (1Sam 24,47). Auch jene andere Gelegenheit wo David in die Wagenburg eindrang und Saul den Speer wegnahm, der bei seinem Haupte in der Erde steckte. Abisai schlug vor, Saul zu töten, David aber war voll Ehrfurcht vor dem Gesalbten und verbot es ihm (1Sam 26,9).
Davids Zuflucht (Ps 146,5). Sie war, wie üblich, das Gebet des Glaubens (1. 2). Der Glaube weiß, dass Gott mächtig ist zu retten, und dass es für Ihn keine Probleme gibt. Der Glaube trägt stets den Sieg davon. David wusste, dass Saul ihn zermalmen wollte, wie der Löwe seine Beute; er war aber auch ebenso sicher, dass Gott ihn bewahren werde. Hier durfte er beten wie in Psalm 22,21: „Rette mich aus dem Rachen des Löwen,“ der hier wie in 1. Petrus 5,8 ein Bild Satans ist.