Behandelter Abschnitt 1Mo 24
1Mo 24 - Ein beachtenswertes Vorbild
Den hier vorliegenden Bericht möchten wir in der Schrift nicht missen; er vervollständigt das Bild, das die Bibel von Abraham entwirft, in einem sehr bedeutsamen Punkt, der Fürsorge für seinen Sohn Isaak. Er vermag aber auch den Eltern und ihren vor der Gattenwahl stehenden herangewachsenen Kindern wichtige Hinweise zu geben, die für das künftige Eheleben von großer Bedeutung sind. In der Hauptsache sind es vier Personen, die in Erscheinung treten: Abraham, Isaak, Rebekka und der Knecht. Der Name des Knechtes wird hier nicht genannt, die Annahme aber dürfte richtig sein, daß es sich um Elieser von Damaskus handelt, der in Kap. 15,2 Erwähnung findet. Unsere Betrachtung soll hauptsächlich dem Knecht gewidmet sein. Dieser ergebene, treue Knecht, der seinen Herrn und dessen Sohn so lobte, ist ein schönes Vorbild auf den Heiligen Geist. Wenn Abraham, der Vater, ein Vorbild auf den Vater droben ist, der Seinen einigen Sohn dahingab, und Isaak ein Bild des Herrn, indem er sich opfern ließ und wie aus den Toten auferstanden ist, so darf gewiß der Knecht einen Hinweis auf den Heiligen Geist darstellen.
Der Knecht ist ein Ausgesandter vom Vater. Abraham beauftragt ihn mit einer ganz besonderen, heiklen Mission, er soll seinem Sohn Isaak ein Weib werben. Für einen so wichtigen Auftrag kann man nur weise, treue und selbstlose Diener brauchen. Abraham war überzeugt, daß sein Knecht diese Aufgabe befriedigend lösen werde. Er ist, wie bereits angedeutet, ein großes Vorbild auf den Heiligen Geist, der auch vom Vater ausgesandt wurde (Joh 14,16), um Seinem Sohne, Christus, eine Gemeinde zu werben. Nach Kap. 22 ist der Sohn Isaak gleichsam gestorben und auferstanden, und nun soll für ihn eine Braut geworben werden. Die Verwirklichung dieses schönen Vorbildes sehen wir im Sohne Gottes, der, nachdem Er gestorben und auferstanden ist, den vornehmsten Brautwerber erhielt, den Heiligen Geist, der ausgegangen ist, dem Sohne eine Gefährtin zu gewinnen, Seine Gemeinde.
Der Knecht erfüllt seinen Auftrag sehr sorgfältig. Er reiste
zu dem von seinem Herrn befohlenen Ort. Es wurde ihm deutlich und unter
Eidschwur gesagt, wen er nicht zur Braut nehmen solle, und er erfüllte
die Weisung genau. Handelten nicht später die vom Heiligen Geiste
ausgesandten Diener genauso, wie der Herr es ihnen befahl? (
Der betende Knecht (Vs. 12 und 14). Er nahm andere Knechte und zehn Kamele mit sich und sie machten sich auf den weiten Weg. Nicht ahnend, daß er schon am rechten Ort angelangt war, setzte er sich an einen Brunnen nieder und betete um die göttliche Leitung. Er rechnete also nicht mit seiner eigenen Weisheit und seinem Können. Darin ist er allen Dienern Gottes ein großes Vorbild. Die Aufgabe des Knechtes war zu verantwortungsvoll, als daß er sie hätte in eigener Weisheit erfüllen können. Nur in der Abhängigkeit und in der Kraft des Heiligen Geistes vermögen Diener Gottes gottwohlgefällig und segensreich zu wirken. Der Knecht flehte zu Gott und erfuhr sogleich die Erhörung (Vs. 15; Jes 65,24; Dan 9,23). Das ist, nebenbei gesagt, nicht immer der Fall; oft wartet Gott lange mit der Erhörung (Lk 1,13). Kaum hatte er gebetet, da erschien ein Mädchen, um Wasser zu schöpfen. „Der Weise gewinnt Seelen“ (Spr 11,30). Der Knecht sprach das Mädchen an, wie später der Herr die Samariterin am jakobsbrunnen (Joh 4). Er bat: „Gib mir zu trinken.“ Bereitwillig erfüllte Rebekka den Wunsch und bot sich zugleich an, die Kamele zu tränken. Staunend beobachtete der Knecht das Mädchen und erkannte durch dessen Dienstfertigkeit Gottes Führung und Leitung und damit die Erhörung seines Gebetes (Vs. 21). Der Knecht muß sehr weise, liebenswürdig und freundlich vorgegangen sein, denn durch unweise Worte hätte er diese Fremde leicht abschrecken können. Von ihm können wir lernen, Fernstehende zu gewinnen (2Kön 5,13-14; Mt 10,16).
Rebekkas reicher Lohn. Der Knecht belohnte Rebekka mit reichen Geschenken in Silber, Gold und kostbaren Kleidern. Sie erfuhr, daß der Becher kalten Wassers nicht unbelohnt bleibt (Mt 10,42). Solch vorbildlicher, freiwilliger Dienst wie der der Rebekka ermuntert hernach Laban zur Nachahmung; er bot dem Fremden Herberge an. Sehr lehrreich und nachahmenswert ist nun das weitere Handeln des Knechtes im Hause Bethuels. Wir hören zunächst:
Sein klares Zeugnis. Lieblich ist das ganze Auftreten des Knechtes. Er war ein weiser Diener auf der ganzen Linie. Gewiß war er hungrig und ruhebedürftig von der langen Reise. Obwohl man ihm Speisen auftrug, stillte er nicht zuerst seinen Hunger, sondern erfüllte seinen Auftrag. Zuerst kam bei ihm die Pflicht, dann sein persönliches Wohl (Mt 6,33). Beachten wir, was der Knecht sagte.
Er sprach nicht von sich, sondern bekannte, nur ein Knecht zu sein. Er sprach von der Größe seines Herrn (Vs. 35).
Er schilderte dessen Reichtum (Vs. 35).
Ferner sprach er von dem geliebten Sohne seines Herrn, dem Erben (Vs. 36).
Und schließlich brachte er seinen Auftrag vor, diesem Sohne eine Braut zu werben, und zwar eine solche aus der Verwandtschaft seines Herrn und nicht von den Kanaanitern (Vs. 37-42).
Weiter sagte der Knecht, wie er um Leitung gefleht und wie Gott sein Gebet buchstäblich erhört habe (Vs. 43-46) im Erscheinen der Rebekka und in ihrer Bereitschaft zu dienen (Vs. 45-46), so daß er nicht anders gekonnt habe, als Gott anzubeten, der so viel Gnade zu seiner Reise gegeben habe (Vs. 48).
Von dem Knecht wollen wir lernen, vom Herrn zu zeugen, indem wir wie er nicht von uns reden, sondern vom Reichtum unseres Gottes, von Seinem geliebten Sohne und von Seiner Absicht mit uns Menschen, die Er Sich zu Seinem Eigentum erwählen möchte. Wie Paulus wollen wir den ganzen Ratschluß Gottes verkündigen (Apg 20,20.21).
Die große Entscheidung. Nachdem der Knecht seinen Auftrag vorgelegt hatte, erkannte das ganze Haus die Absichten Gottes und willigte ein. Nun richteten die Eltern die entscheidende Frage an Rebekka:
Willst du mit diesem Manne ziehen?" Rebekka antwortete mit einem klaren ja. Wer immer so geschickt handelt wie dieser Knecht, den Vater im Himmel und Seinen geliebten Sohn den Menschen groß macht und nicht immer nur von sich und seinen Erfahrungen spricht, wird gewiß Erfolg haben wie wir.
Die Heimreise. Es ist menschlich begreiflich, daß der Familie Bethuels der plötzliche Abschied von Rebekka schwer wurde und sie ihre Tochter wenigstens noch einige Tage zurückhalten wollte (Vs. 54-57). Was nun der Knecht mit dem klassisch gewordenen Satz sagt: „Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben“, das denkt Rebekka vielleicht im stillen. Sie löst sich ohne langen Aufenthalt aus des Vaters Hause und der Verwandtschaft und ahmt damit unbewußt Abrahams Beispiel nach, als dieser dem Ruf Gottes, aus der Heimat in die Fremde zu ziehen, folgte (Ps 45,10-11). So machte sich die ganze Gesellschaft auf den Rückweg. Bald war der Euphrat erreicht und überschritten und die lange, mühsame Wüstenwanderung vollendet. In froher Erwartung, bald den Bräutigam kennenzulernen, überwand Rebekka alle Hindernisse. Nun ging es dem noch unbekannten ersehnten Ziele zu. Der Knecht hatte sie vorher ausgerüstet mit herrlichen Kleidern und Kleinodien, um würdig vor dem Bräutigam zu erscheinen. Das ist es, was jetzt der Heilige Geist an denen verrichtet, die dem himmlischen Bräutigam entgegengehen. Er will sie herrlich darstellen ohne Flecken und Runzeln, Ihm würdig (2Kor 11,2; Eph 5,27). Er hat dieses schöne Werk auch in uns begonnen und wird es vollenden (Phil 1,6).
Köstlich und außerordentlich lehrreich sind die alttestamentlichen Vorbilder im Lichte des neuen Testamentes gesehen.
Das große Treffen mit dem Bräutigam. Lang und mühsam war die weite Wüstenreise, aber ihre Härten waren nicht wert, verglichen zu werden mit den kommenden Segnungen und der Gemeinschaft mit dem wartenden Sohn Abrahams. Der Tag der ersten Begegnung war für beide ein hoher Festtag. Die Begegnung selbst fand an einem sinnreichen Ort statt, „am Brunnen der Lebendigen“. Von Isaak lesen wir, daß er sinnend auf dem Felde war und offenbar Ausschau hielt nach der Geliebten. Bald erkannte er aus der Ferne die Karawane mit den zehn Kamelen. Rebekka erschien nun bald vor Isaak, und er führte sie in das bereitstehende Heim und war getröstet. Bis dahin trauerte er noch immer über den Verlust seiner Mutter, nun aber war er getröstet. So sehnsuchtsvoll wie einst Isaak nach Rebekka ausschaute, blickt unser Herr dem Tage entgegen, da Er auch uns in das Vaterhaus droben einführen darf. So unendlich lieb sind wir Ihm. Wie Rebekka haben wir den Worten des Knechtes geglaubt und sind wie sie ausgezogen, haben die lange, schwere Wüstenreise nicht gefürchtet und freuen uns auf den großen und herrlichen Tag. Bis dahin wollen wir wie der Knecht Abrahams ein Vorbild sein:
In seiner Treue (1Kor 4,2; 4. Mose 12,7); in seinem Gebet (Lk 18,1; 1Thes 5,17; Dan 6,10 ff.) und in seiner Demut (Kol 3,12; 1Pet 5,5; Mt 11,29).
Konnte der Knecht Wunderbares von seinem irdischen Herrn berichten, wieviel mehr können wir von unserem himmlischen Vater und Seinem Sohne berichten!
Und wenn die Werbung sich an dich richtet, lieber Leser, so handle, wie Rebekka gehandelt hat, ohne Verzug, im festen Glauben wie sie und folge blindlings Dem, der deine Seele liebt.
Behandelter Abschnitt 1Mo 24
1Mo 24 - Die rechte Ehewahl
Nachdem wir im vorhergehenden Abschnitt die Brautwerbung für Isaak im eigentlichen Sinne der Schrift betrachtet haben, wollen wir einige Züge herausgreifen für alle, die wie Isaak auch ans Heiraten denken. Der Abschnitt gibt allen reichliche Belehrung.
Die Gehilfin muß vom Herrn erfleht sein. Ergreifend ist das Gebet des Brautwerbers in der Angelegenheit (Vs. 12‑14). Der Knecht bat um ein Zeichen, und der Herr gab es ihm (Vs. 14,17‑21). Alle erwähnten Personen betrachteten die Ehewahl als eine sehr ernste Sache. Abraham ließ seinen Knecht sogar schwören. Bethuel, Laban und Rebekka bezeugten, daß es der Herr war, der alles geleitet habe. Abraham machte es nicht wie Lot, der seine Töchter ungläubigen Sodomitern gab. Hier standen nicht Geld oder Ehre im Vordergrund, sondern der Wille Gottes, dem Träger der Verheißung eine gottesfürchtige Jungfrau zuzuführen.
Die Wahl mußte nach Gottes Gedanken sein. Abraham wußte, daß von der rechten Wahl die ganze Zukunft seines Geschlechtes abhing, denn Isaak war der von Gott bestimmte Stammvater des auserwählten Volkes. Seine Gattin durfte keine Kanaaniterin sein. Wäre nicht eine Fürstentochter Kanaans vorteilhafter gewesen? Niemals, der heilige Same darf sich nie mit Ungläubigen vermischen (Esra 9,2; 2. Mose 34,16.17). Man gibt vor, daß in einer jungen Ehe der unbekehrte Teil sich schon noch bekehren werde; doch oft ist das Gegenteil der Fall; das sehen wir so deutlich bei Salomo (1Kön 11,4-6). Abraham hatte die Gefahr eines ungleichen Jodies erkannt und deshalb unter Schwur geboten, daß man für Isaak nur eine Gleichgesinnte zum Weibe nehme. Ein schönes Beispiel einer rechten Ehe haben wir auch in z. Mose 1,1. „Ein Mann vom Hause Levi ging hin und nahm sich eine Tochter Levis zum Weibe.“ So soll die Wahl sein. Kinder Gottes sind Priester und sollen auch nur Frauen aus priesterlichem Geschlecht heiraten. Einem entgegengesetzten Falle begegnen wir in Simson, jenem Auserwählten Gottes. Er hörte nicht auf die Stimme der Eltern, sondern nahm sich eine Philisterin, und sein böses Ende ist uns allen bekannt (Ri 14). Wer in der Ehewahl eigene Wege geht, entzieht sich der göttlichen Führung.
Wenn irgendwo die bekannte Frage „Was würde Jesus dazu sagen?“ am Platze ist, dann ist es hier. Wie oft schon ist ein junger Mann einem Mädchen zulieb mit unter Gottes Wort gegangen oder hat sogar mit in Chören gesungen, bis er das Mädchen zur Frau hatte, dann aber war es aus (2Kor 6,14).
Wichtig in der Ehewahl ist die Meinung der Eltern. In beiden Fällen, bei Isaak und Rebekka, wurde nach dem Wunsch der Eltern gehandelt. Viele junge Leute unserer Zeit meinen, ihre Ehewahl gehe die Eltern nichts an. Man beginnt mit einer heimlichen Liebschaft und versucht nachher den Willen der Eltern zu erpressen. Isaak und Rebekka lassen ihre Eltern handeln. Nachdem Abrahams Knecht sich im Gebet durchgerungen hatte und zur Erkenntnis gelangt war, daß Rebekka die von Gott bestimmte Braut sei, legte er seinen Plan ihren Eltern vor: „Und nun, wenn ihr meinem Herrn Liebe und Treue erweisen wollt, so sagt es mir; wo nicht, so sagt es mir auch, damit ich mich zur Rechten oder zur Linken wende.“ Da antworteten Laben und Bethuel: „Die Sache ist von Gott dem Herrn." junger Mann, junges Mädchen, warte geduldig, bis auch die Eltern dein Vorhaben gutheißen (Spr 10,28;.
Übersehen wir auch nicht die andere Seite. Die Eltern der Rebekka haben ihre Todfiter nicht beeinflußt, als sie hörten, was für eine reiche Heirat Rebekka eingehen könne. Sie fragten sie vielmehr, ob sie mit diesem Manne ziehen wolle, worauf sie „ja" sagte. Viele Eltern beeinflussen ihre Kinder stark, leider oft nur des Geldes, der Ehre oder eines einträglichen Berufes wegen. Das ist ebenso ungöttlich wie das Nichtbefragen der Eltern von seiten der Kinder.
Die gegenseitige Liebe muß vorhanden sein. Wir lesen, wie Rebekka nach ihrer Ankunft in Hebron von Isaak empfangen wurde. Es heißt: „Er hatte sie lieb.“ Heiraten ist kein Geschäft. Man darf auch nicht jemanden aus Erbarmen heiraten, sondern nur aus Liebe. Die Schrift befiehlt: „Ihr Männer, liebet eure Weiber gleich wie Christus die Gemeinde“ (Eph 5,25). Isaak wurde durch Rebekka getröstet, bis dahin hatte er noch um seine Mutter getrauert, nun aber kehrt wiederum Freude in sein Zelt ein.
Der Lebensunterhalt sollte gesichert sein. Wir lesen, daß Isaak sein Weib in ein zubereitetes Heim führte. Hier wurde der Haushalt nicht auf Abzahlung hin begonnen, noch mit Schulden die Ehe angefangen. Schuldenmachen ist Sünde, die Schrift verbietet es (Röm 13,8). Der Mann ist der Versorger der Familie, er ernährt und pflegt sein Weib (Eph 5,27). Wer für seine Hausgenossen nicht sorgt, ist schlechter als ein Ungläubiger (1Tim 5,8). Die Familie soll an ihrem Versorger hinaufschauen können, und umgekehrt auch, der Mann soll sich auf sein Weib verlassen können. Eine Frau, die es versteht, ihrem Manne das Heim angenehm zu gestalten, fesselt ihn ans Haus und hält ihn ab von böser Gesellschaft außerhalb des Hauses.
Rebekka ihrerseits war gewiß nicht träge. Wir können uns nicht denken, daß sie sich als gesunde Frau das Frühstück von ihrem Manne ans Bett bringen ließ. Rebekkas Hilfsbereitschaft gegenüber dem Knechte Abrahams redet eine andere Sprache. Eine einzig schöne Beschreibung der Frau finden wir in Spr 31,10 ff. Jede Hausfrau sollte diesen Abschnitt auswendig lernen.
Höchst beachtenswert ist die Reinheit von Rebekka und Isaak. Von Rebekka lesen wir in Vs. 16: „Das Mädchen war sehr schön von Ansehen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt.“ Rebekka hatte nichts gemein mit ihrer Enkelin Dina, die umherstreifte und dabei in Schande geriet (Lies 1. Mose 34). Rebekka lebte vielmehr nach dem weisen Rat in Tit 2,5: „. . . besonnen, keusch und mit häuslichen Arbeiten beschäftigt.“ Und was Isaak betrifft, so dürfen wir aus seiner früheren Frömmigkeit, aus seinem absoluten Gehorsam bis zum Tode nichts anderes schließen, als daß sein Charakter dem seines Enkels Joseph glich, der der Wollust gegenüber ein entschiedenes Nein sagte. Junge Leute, die rein in die Ehe treten, können einander achten und werden Gottes Segen erfahren.
Auch das Alter ist nicht ganz Nebensache. Warum ist gerade bei Isaak das Alter erwähnt? Es heißt: Isaak war vierzig Jahre alt, als er heiratete. Damit wollen wir aber nicht etwa sagen, daß Männer vierzig Jahre alt sein müssen, um zu heiraten. Rebekka ist gewiß weit jünger gewesen, denn im Orient heiraten die Mädchen recht früh. Zu große Altersunterschiede, besonders von seiten der Frau, haben oft später zu Disharmonie geführt. Doch auch hier möchten wir sagen: „Keine Regel ohne Ausnahme.“
Zur Ehe gehört auch eine gute Gesundheit. Sie war offenbar bei beiden vorhanden, bei Isaak und Rebekka. Rebekka war zweifellos kräftig, sonst hätte sie kaum die vielen Kamele zu tränken vermocht, die bekanntlich einen Wasservorrat für etwa 14 Tage in sich aufzunehmen vermögen. Wie schwer hat sich in vielen Fällen die Verheimlichung körperlicher Schäden gerächt, die nicht nur schwer zu tragen sind für den Ehepartner, sondern vor allem auch die Kinder belasten. Auch vor Selbsttäuschung muß man sich hüten. Ich habe Mädchen kennengelernt, die zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit oft lange Kuren machen mußten; bot sich aber Gelegenheit zu einer Heirat, dann waren sie plötzlich gesund. Da heißt es: „Der Herr hat mich geheilt.“ Kranke Personen sollten ledig bleiben. In zweifelhaften Fällen sollte man einen Arzt konsultieren.
Die Frau muß dem Manne eine Gehilfin sein. So sagt auch das Wort Gottes: „Ich will ihm eine Gehilfin machen.“ Also keine Plaudertasche für die Umgebung. In Abrahams großem Haushalt, den nun Isaak und Rebekka übernahmen, konnte man keine Salondame brauchen, sondern eine Sara, die im Haushalt fleißig war (Kap. 18,6. Rebekka war nicht zum Müßiggang erzogen, sondern stand dem großen Haushalt zuverlässig vor. Und Männer, die damit rechnen, ihre Frauen in Fabriken oder sonstwo um Lohn arbeiten zu lassen, verkennen völlig die eigentliche Aufgabe der Frau. Eine Frau und Mutter hat reichlich Arbeit, will sie ihren Haushalt recht instand halten und ihre Kinder gut erziehen.
Im christlichen Haushalt darf der Altar nicht fehlen. Wie viele Altäre Abraham da und dort gebaut hat, ist zur Genüge bekannt. Isaak wandelte in seinen Fußtapfen, und auch er baute dem Herrn einen Altar (Kap. 25,21). In Vers 63 lesen wir: „Und Isaak ging aus, um auf dem Felde zu sinnen beim Anbruch des Abends.“ Was will das sagen: zu sinnen? Stille zu suchen, um über den Herrn und Sein Wort nachzudenken. Ferner wissen wir, daß beide Eheleute den Herrn anriefen, als ihnen für längere Zeit der Kindersegen vorenthalten blieb. Isaak lernte auch nicht sein Weib an Belustigungsstätten kennen, sondern am Brunnen Lachai-Roi, d. h. am Brunnen der Lebendigen. Hauptsache in der Ehe ist Gemeinschaft mit Gott und untereinander im Wort und Gebet. Wo diese Gemeinschaft gepflegt wird, geht kein Kind verloren.