Behandelter Abschnitt Mk 5,1-5
Verse 1-5 Der Besessene im Land der Gadarener
1 Und sie kamen an das jenseitige Ufer des Sees in das Land der Gadarener. 2 Und als er aus dem Schiff gestiegen war, kam ihm sogleich aus den Grüften ein Mensch mit einem unreinen Geist entgegen, 3 der seine Wohnung in den Grabstätten hatte; und selbst mit Ketten konnte ihn niemand mehr binden, 4 da er oft mit Fußfesseln und mit Ketten gebunden gewesen war und die Ketten von ihm in Stücke zerrissen und die Fußfesseln zerrieben worden waren; und niemand vermochte ihn zu bändigen. 5 Und allezeit, Nacht und Tag, war er in den Grabstätten und auf den Bergen und schrie und zerschlug sich mit Steinen.
Der Herr kommt mit seinen Jüngern sicher am anderen Ufer des Sees an. Die Naturelemente haben Ihn und die, die bei Ihm waren, nicht abhalten können. Nun kommen sie in das Land der Gadarener, um auch dort zu dienen.
In diesem Kapitel sehen wir im ersten Teil den Dienst des Herrn in der Gegenwart Satans. Im zweiten Teil sehen wir, wie Er inmitten von Situationen dient, die die vollkommene Machtlosigkeit und das Elend des Menschen zeigen. Wir sehen hier seinen Dienst in Verbindung mit unheilbarerer Krankheit und sogar Tod und wie Menschen, die ihren hoffnungslosen Zustand erkennen, sich nicht vergeblich an den Herrn wenden. Wir sehen hier nicht nur seine Kraft, die alles überwindet, sondern auch, wie weit die Befreiung sich erstreckt. Auch das ist alles Unterricht für Diener. Sie dürfen wissen, dass Er im Sturm bei ihnen ist. Und sie dürfen auch wissen, dass seine Macht die Macht Satans, die Macht der Krankheit und die Macht des Todes weit übersteigt.
Diese Mächte können auch im Leben der Gläubigen eine Rolle spielen. Wo das der Fall ist, sind sie Hindernisse, dem Herrn dienen zu können. Die erste, die Macht Satans (V. 1–20), wird sichtbar, wenn die ungezähmte Kraft der alten Natur Gelegenheit bekommt, sich zu behaupten. Die zweite, der Blutfluss (V. 25–34), ist die Unreinheit, die aus uns nach außen dringt, womit wir uns selbst und unsere Umgebung verunreinigen. Die dritte, der Tod (V. 35–43), ist ein Zustand, in dem Gläubige so schlafen, dass zu ihnen gesagt werden muss: „… stehe auf aus den Toten“ (Eph 5,14). Diese Gläubigen befinden sich einem Schlafzustand, so dass sie nicht von Toten zu unterscheiden sind.
Sobald der Herr den Fuß ans Ufer setzt, kommt Ihm ein Mensch aus einer Umgebung entgegen, die vom Tod spricht. Während dieser Mensch äußerlich vom Tod umgeben ist, hat er in sich einen unreinen Geist, der ihn in zu Tode bringen will. In größerem Elend kann sich ein Mensch nicht befinden. Der Heilige Geist gibt eine ausführliche Beschreibung vom Zustand des Mannes. Das geschieht, damit wir vor der Macht Satans und vor der Natur gewarnt werden, die nicht gezähmt werden kann und von Satan beherrscht wird. Doch der Herr Jesus kann aus dem größten Gegner jemanden machen, der Ihm nachfolgt. Alle Gesetze wurden gegeben, um die alte Natur zu zähmen, doch sie kann niemals gezähmt werden. Nicht einmal das Gesetz Gottes kann das. Auch aus uns selbst heraus können wir das nicht (Röm 7,14.15).
Der Mann ist nicht zufällig bei den Grabstätten, sondern wohnt dort. Tote sind seine Gesellschaft. Bei all seinem persönlichen Elend ist er auch eine nicht zu kontrollierende Gefahr für andere. In der Gesellschaft konnte man ihn nicht halten, und so war er ausgestoßen. In diesem Mann wird die ganze Macht Satans offenbar. Niemand ist in der Lage, ihn zu bezwingen und erst recht nicht zu befreien. Er bringt Nacht und Tag ruhelos in den Grabstätten zu, während Satan ihn zur Tobsucht und zur Selbstkasteiung bringt.