Behandelter Abschnitt Mk 3,22-27
Verse 22-27 Die Schriftgelehrten beschuldigen den Herrn, dass Er den Beelzebul habe
22 Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebul, und: Durch den Fürsten der Dämonen treibt er die Dämonen aus. 23 Und er rief sie herzu und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann Satan den Satan austreiben? 24 Und wenn ein Reich mit sich selbst entzweit ist, so kann jenes Reich nicht bestehen. 25 Und wenn ein Haus mit sich selbst entzweit ist, so wird jenes Haus nicht bestehen können. 26 Und wenn der Satan gegen sich selbst aufsteht und entzweit ist, so kann er nicht bestehen, sondern hat ein Ende. 27 Niemand aber kann in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, und dann wird er sein Haus berauben.
Nach der Bewunderung seitens der Volksmenge in Vers 20 und dem Unverständnis seiner Familie in Vers 21 wird der Herr in Vers 22 mit der Lästerung seitens seiner Feinde konfrontiert. Diese Feinde, Schriftgelehrte, sind von Jerusalem herabgekommen. Das weist hin auf ihr Weggehen vom Platz des Segens und auf ihren Niedergang und schließlich auf ihren Untergang.
Sie können die Kraft, mit der Er in Barmherzigkeit zum Nutzen des Menschen gegen Satan auftritt, nicht leugnen. Sie anerkennen, dass Er Dämonen austreibt. Wenn sie diese Kraft jedoch als von Gott anerkennen würden, wäre Schluss mit ihrer religiösen Bedeutung gewesen und zugleich mit ihrem Beruf und ihren Einkünften. Deshalb schreiben sie diese Kraft lieber einer anderen Quelle zu, nämlich der Satans.
Seine Feinde stehen nicht in seiner direkten Nähe, wenn sie so über Ihn sprechen, sondern etwas weiter von Ihm weg. Deswegen ruft Er sie herzu. So wie Er in Vers 13 die Jünger herzu gerufen hat, ruft Er hier seine Feinde herzu. Er spricht mit göttlicher Autorität, und sie kommen. So werden alle seine Feinde, wenn Er auf dem großen weißen Thron sitzt (Off 20,11.12), auf seinen Befehl hin vor Ihm erscheinen.
Bevor Er den Schriftgelehrten die schreckliche Sünde, die sie begangen haben, vor Augen führt, stellt Er ihnen zunächst eine logische Frage. Diese Frage soll ihnen die Torheit ihrer Bemerkungen über Ihn verdeutlichen. Er wartet nicht auf ihre Antwort, sondern gibt sie selbst. Jedes Kind kann verstehen, dass Entzweiung im Inneren eines Reiches das Reich zugrunde richtet. Um das noch deutlicher zu machen, fügt Er das Beispiel von einem Haus hinzu, das mit sich selbst entzweit ist. Was für ein Reich gilt, gilt auch für ein Haus. In beiden Fällen bedeutet Entzweiung im Inneren den Sturz.
Was für ein Reich und für ein Haus gilt, gilt auch für den Satan. Im Reich des Satans und im Haus Satans ist keine Uneinigkeit. Alle Mächte der Finsternis wirken zusammen, um den Menschen ins Unglück zu stürzen und dadurch das Werk Gottes zu zerstören. Der Herr Jesus tut alles zur Ehre Gottes und vernichtet damit die Werke des Teufels (1Joh 3,8b). Er war 40 Tage und 40 Nächte im Haus des Teufels, als er in der
Wüste war, und hat ihn dort gebunden (Mk 1,13). Jetzt ist Er damit beschäftigt, das Haus des Starken zu berauben, indem Er Menschen aus seiner Macht befreit (z. B. Mk 5,15). Dieses Werk schreiben die Schriftgelehrten dem Teufel selbst zu. Das ist absurd; eine schrecklichere Sünde ist nicht denkbar.