Behandelter Abschnitt Mk 3,20-21
Verse 20-21 Der Herr wir von seiner Familie für außer sich erklärt
20 Und sie kommen in ein Haus. Und wieder kommt die Volksmenge zusammen, so dass sie nicht einmal Brot essen konnten. 21 Und als seine Angehörigen es hörten, gingen sie aus, um ihn zu greifen; denn sie sprachen: Er ist außer sich.
Wir finden den Herrn in diesem Kapitel an verschiedenen Orten. Er war in der Synagoge (V. 1), am See (V. 7) und auf dem Berg (V. 13). Nun ist Er wieder in einem Haus, wo sich erneut eine Volksmenge versammelt (Mk 2,1). Es ist keine Zeit, Brot zu essen, und deshalb lässt Er die Mahlzeit ausfallen. Sein Dienst nimmt Ihn vollständig in Beschlag. Wie beschäftigt mich die Not anderer? Sind meine eigenen täglichen, materiellen Bedürfnisse wichtiger als die geistlichen Bedürfnisse anderer?
Seine Familie hört, wie unermüdlich Er beschäftigt ist, und schämt sich für ihn. Dass sie davon hören, bedeutet, dass es ihnen erzählt wurde. Das wird ihnen sicher nicht im Sinn von Bewunderung für das, was Er tut, erzählt worden sein, denn als sie davon hören, wollen sie Ihn mit Gewalt dazu bringen, sein Wirken zu beenden. Sie meinen, dass sie Ihn nicht nur warnen müssen, sondern auch greifen und mitnehmen, weil sie denken, dass Er den Verstand verloren habe. Der Familienname wird durch Ihn in Misskredit gebracht.
Seine Familienmitglieder sind hier die ersten, die seinen Dienst angreifen. Sie sind nicht seine Feinde, haben aber keinen Blick für den Willen und das Werk Gottes. Sie besehen alles mit dem Verstand und meinen, dass Er, der vollkommen Gott geweiht lebt, nicht ganz bei Verstand sei. Der Herr reagiert nicht auf ihr Handeln und ihre Worte, was Er später wohl tut (V. 31–35).
Mit solchem Unverständnis müssen alle rechnen, die sich in der Nachfolge des Herrn völlig für die Dinge Gottes einsetzen wollen. Die Familie und Freunde werden das nicht immer schätzen können, sondern sich manchmal verurteilt fühlen.