1Pet 2,9: Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht,
eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum
Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch berufen
hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;
Der Apostel wendet daher den Titel „heilige Nation“ auf den
auserwählten Überrest an. Er gibt ihm die Titel, die Gott Israel in 2.
Mose 19,5.6 unter der Bedingung des Gehorsams verliehen hatte („Und
nun, wenn ihr fleißig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten
werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern; denn die
ganze Erde ist mein; und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und
eine heilige Nation sein.“). Hier vergibt er dieselben Titel, jedoch in
Verbindung mit dem Messias. Der Genuss dieser Titel hängt jetzt nicht
mehr von ihrem Gehorsam ab, sondern er ist auf seinen Gehorsam
und auf die Rechte, die sie durch ihren Glauben an Ihn erlangt
hatten, gegründet. Aus diesem Grund – dass nämlich die Vorrechte des
gläubigen Überrestes auf den Messias gegründet sind – geht der Apostel
noch weiter und wendet in Vers 10 auf diesen Überrest bestimmte
Aussprüche des Propheten Hosea an, die sich auf Israel und Juda
beziehen. Dabei geht es um Aussprüche, die davon sprechen, wenn Juda und
Israel in der Fülle der Segnung in den letzten Tagen wiederhergestellt
sind und die Beziehungen zu Gott genießen werden, in welche die Gnade
sie dann einführen wird. „Ihr seid“, sagt Petrus, „eine königliche Priesterschaft.“ Diese
zweite Priesterschaft, von der der Apostel hier redet, hat den Zweck,
die Vortrefflichkeiten dessen zu verkündigen, der uns berufen hat aus
der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. Die Beschreibung, die uns
Petrus von demselben macht, ist, wie wir gesehen haben, 2. Mose 19
entnommen. Das Volk Gottes ist ein auserwähltes Geschlecht, eine heilige
Nation, eine königliche Priesterschaft. Ich habe vorhin die
Priesterschaft Melchisedeks erwähnt, um den Charakter einer königlichen
Priesterschaft ans Licht zu stellen. Gott hatte das jüdische Volk für
sich selbst gebildet, damit es alle seine Vortrefflichkeiten offenbare
und Ihn loben würde. Genau das wird Christus in vollkommener Weise am Tag seiner Herrlichkeit – im Tausendjährigen
Reich – tun. Der Christ ist dazu berufen, das jetzt schon in dieser Welt
zu tun. Er soll Christus in dieser Welt darstellen. Das ist der zweite
Teil des christlichen Lebens.
Das erste Kapitel unseres Briefes zeigt uns, wie der Christ durch die
Hoffnung belebt wird, obwohl sein Glaube durch viele Versuchungen
geprüft wird. Das zweite Kapitel zeigt uns die Vorrechte des Christen,
wie er durch den Glauben ein heiliger und königlicher Priester ist.