Behandelter Abschnitt 1Pet 2,6-8
1Pet 2,6-8: Denn es ist in der Schrift enthalten: „Siehe, ich lege in Zion einen Eckstein, einen auserwählten, kostbaren; und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.“ Euch nun, den Glaubenden, ist die Kostbarkeit; den Ungläubigen aber: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden“, und „ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses“ – die sich, da sie nicht gehorsam sind, an dem Wort stoßen, wozu sie auch gesetzt worden sind.
Der Stein ist in den Augen Gottes kostbar; aber nicht nur in seinen Augen, sondern in allen Augen des Glaubens. Der Gläubige sieht, so schwach er auch sein mag, wie Gott. Für die Ungläubigen dagegen ist dieser Stein ein Stein des Anstoßes und des Ärgernisses. Weil sie nicht gehorsam sind, stoßen sie sich an dem Wort. Dazu sind sie auch gesetzt worden. Der Apostel sagt nicht, dass sie zur Sünde oder zur Verdammnis gesetzt sind. Aber diese ungläubigen und ungehorsamen Sünder waren dazu bestimmt, an dem gnadenreichen Herrn selbst ihren Stein des Anstoßes zu finden und gerade über das zu straucheln und zu fallen, was für den Glauben der kostbare Stein des Heils ist. Zu diesem besonderen Sturz war ihr Unglaube bestimmt.
Im Besonderen geht es hier um das jüdische Volk, das sich seit langer Zeit widerspenstig verhalten und sich ständig gegen Gott erhoben hatte.
Die Gläubigen dagegen traten in den Genuss der Israel gegebenen Verheißungen ein, und zwar in der herrlichsten Weise. Die Gnade, ja gerade die Treue Gottes, hatte die Erfüllung der Verheißung in der Person Jesu herbeigeführt. Er war (nach Römer 15,8) der Diener der Beschneidung (d.h. derjenige, der sich um Israel kümmerte) um der Wahrheit Gottes willen, um die den Vätern (Abraham, Isaak, Jakob) gegebenen Verheißungen zu erfüllen. Und obwohl das Volk Israel Ihn verworfen hatte, wollte Gott dennoch den Christen aus diesem Volk die verheißene Segnung nicht entziehen. Hatten sie sich doch trotz dieser Schwierigkeit für den Glauben und das Herz dem Glaubensgehorsam unterworfen und dem angeschlossen, der „der vom Volk Verachtete“ (Ps 22,7) war. Sie konnten die Segnung Israels nicht mit ihrem Volk auf der Erde genießen, weil dieses den Herrn verworfen hatte. Trotzdem waren sie vollständig in die Beziehungen eines von Gott angenommenen Volkes eingeführt (1Pet 2,9.10). Diese Segnung hatte jetzt zwar einen himmlischen Charakter angenommen. Trotzdem war es eine Annahme als Volk Gottes entsprechend der Verheißung, auch wenn sie jetzt aus Gnade in den Genuss jener Segnung eintraten. Das Volk Israel als solches hatte diese Segnung verloren, sowohl durch seinen früheren Ungehorsam als auch jetzt durch die Verwerfung Christi, der in Gnade gekommen war, um für das Volk eigentlich gerade diese Verheißung zu erfüllen.