Behandelter Abschnitt Phil 1,20-26
Phil 1,20-26: 20 … nach meiner sehnlichen Erwartung und Hoffnung, dass ich in nichts werde zuschanden werden, sondern mit aller Freimütigkeit, wie allezeit, so auch jetzt Christus erhoben werden wird an meinem Leib, sei es durch Leben oder durch Tod. 21 Denn das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn. 22 Wenn aber das Leben im Fleisch mein Los ist – das ist für mich der Mühe wert, und was ich erwählen soll, weiß ich nicht. 23 Ich werde aber von beidem bedrängt, indem ich Lust habe, abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser; 24 das Bleiben im Fleisch aber ist nötiger um euretwillen. 25 Und in dieser Zuversicht weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen bleiben werde zu eurer Förderung und Freude im Glauben, 26 damit euer Rühmen in Christus Jesus meinethalben überströme durch meine Wiederkunft zu euch.
Wir sehen hieraus, dass der Gedanke an eine Vollkommenheit im Fleisch nur Torheit ist, denn Paulus erwartete, Christus in der Herrlichkeit ähnlich zu sein. Das Herz ist immer auf seinem rechten Platz, wenn es sagen kann: Das Leben ist für mich Christus. Paulus hatte keinen anderen Gegenstand als Christus. Tag für Tag war Christus der Beweggrund seines Wandels; Er war sein Gegenstand und sein Charakter. Auf seinem ganzen Weg war Christus durch die Macht des Geistes Gottes sein Leben, so dass der Hass der Menschen und des Satans keine Macht über Paulus hatte. Das Ich war praktischerweise verschwunden. Dachte er an sich selbst, so wusste er nicht, was er wählen sollte: ob hingehen und bei Christus ruhen oder bleiben und dienen. Bei Christus zu sein, war weit besser, aber dann konnte er nicht länger für Ihn tätig sein. So war das Ich als Triebfeder verschwunden, und Paulus rechnete hinsichtlich der Versammlung auf Christus; doch sobald er erkennt, dass das Bleiben im Fleisch nötiger ist um ihretwillen, sagt er: „In dieser Zuversicht weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen bleiben werde zu eurer Förderung und Freude im Glauben.“ Er selbst entscheidet sein Urteil vor Nero. Wenn er an sich dachte, wusste er nicht, was er wählen sollte; wenn er aber an die dachte, die Christus teuer waren und seine Anwesenheit brauchten, sagte er: „Ich weiß, dass ich bleiben werde.“
Der Herr gebe, geliebte Brüder, dass Er unser einziger Gegenstand ist und wir uns nie von Ihm abwenden lassen, damit wir sagen können: Eins tue ich. – Er schenke uns Gnade, die wahren Briefe Christi zu sein, bis Er kommt. Welch ein glänzendes und gesegnetes Zeugnis würde dann die Versammlung Gottes sein! Wenn wir weniger Kampf und Furcht haben als Paulus, so hat dies seinen Grund darin, dass wir weniger Energie besitzen.
Bevor ich auf das zweite Kapitel näher eingehe, möchte ich zuerst noch einige Worte über die letzten Verse des ersten Kapitels sagen: