Behandelter Abschnitt Eph 1,13-14
Eph 1,13.14: … auf welchen auch ihr gehofft {o. in welchem auch ihr ein Erbteil erlangt habt, od. in welchem auch ihr seid} nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, in welchem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung, der das Unterpfand unseres Erbes ist, zur Erlösung des erworbenen Besitzes, zum Preise sriner Herrlichkeit.
Segen auch für Christen heidnischer Abstammung
In Vers 13 erweitert Paulus denselben Segen auch auf Gläubige heidnischer Abstammung. Das führt ihn zu einer weiteren wertvollen Wahrheit, die besonders uns betrifft, die wir heidnischer Abstammung sind. Diese Sache ist wahr für jeden Gläubigen. Aber sie hat eine besondere Bedeutung für Menschen, die aus den Nationen kommen und nicht jüdischer Abstammung sind: Gott hat Sein Siegel auf sie gesetzt durch die Gabe des Heiligen Geistes.
Diese Menschen waren von ihrer Abstammung her – also dem Fleisch nach – nicht Erben der Verheißungen, die allein für Israeliten und Juden galten. Aber als sie zum Glauben kamen, hat Gott sie mit dem Heiligen Geist der Verheißung versiegelt.
Der Heilige Geist als das Unterpfand
Der Geist Gottes ist das Unterpfand des Erbes für jeden Gläubigen – sei er jüdischer oder heidnischer Abstammung –, bis Christus das Erbteil, das Er sich durch Seinen Tod erworben hat, tatsächlich übergeben wird – der erworbene Besitz erlöst wird. Dann nämlich, wenn Christus dieses Erbe tatsächlich durch Seine Kraft in Besitz nehmen wird – eine Macht, die keinen Feind vor Ihm bestehen lässt. Wir sollten beachten, dass es sich hier nicht um die Wiedergeburt handelt (Tit 3,5), sondern um ein Siegel, das auf die Gläubigen gesetzt wird.
Dieses Siegel ist ein Beweis und zugleich das Unterpfand ihrer vollständigen, künftigen Teilhaberschaft am Erbe, das Christus gehört. Er hat sich das Recht an diesem Erbe durch die Erlösung erwirkt, durch die Er sich alle Dinge erworben hat. Dieses Recht wird Er aber erst dann durch Seine Macht ausüben, wenn Er alle Miterben zu Sich versammelt haben wird, um das Erbe gemeinsam mit ihnen zu genießen.
Die Liebe besitzen wir heute – vom Erbteil nur das Unterpfand des Geistes
Der Heilige Geist ist nicht das Unterpfand der Liebe. „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist“ (Röm 5,5). Gott liebt uns heute, wie Er uns im Himmel lieben wird. Aber von dem Erbteil haben wir nur den Heiligen Geist als Unterpfand, sonst nichts. Wir besitzen noch nichts von dem Erbteil. Dann, wenn wir es in Besitz genommen haben, werden wir „zum Preise seiner Herrlichkeit“ sein. Die Herrlichkeit Seiner Gnade dagegen ist bereits heute offenbart.
Zusammenfassend haben wir folgende herrlichen Dinge gefunden:
die Gnade, die uns in die Stellung von Kindern Gottes gebracht hat (Eph 1,5.6)
die Ratschlüsse Gottes hinsichtlich der Herrlichkeit Christi – gesetzt als Haupt über alle Dinge (Eph 1,9.10)
das Teil, das wir in Ihm als Erben besitzen (Eph 1,11)
die Gabe des Heiligen Geistes an die Gläubigen – als Unterpfand und Siegel des Erbteils, das Christus für die Gläubigen erworben hat, bis sie zusammen mit Ihm in den Besitz dieses Erbes kommen werden.
Das erste Gebet des Apostels Paulus (Eph 1,15-23)
Einleitende Bemerkungen zum ersten Gebet des Apostels Paulus
In Epheser 1,15-23 finden wir nun das erste Gebet des Apostels Paulus für die Heiligen, die Epheser (das zweite finden wir in Epheser 3,14-21). Dieses Gebet geht aus der Offenbarung der Dinge hervor, die der Apostel in den vorherigen Versen behandelt hat. Es gründet sich auf der Art und Weise, in der die Kinder Gottes in ihre Segnungen in Christus gebracht worden sind.
Dieses Gebet führt uns sowohl zu der ganzen Wahrheit über die Vereinigung von Christus mit der Versammlung als auch zu dem Platz, den Christus in dem Universum einnehmen wird, das Er Selbst als Sohn Gottes erschaffen hat. So wird Er hier als Mensch gesehen, der die Herrschaft über dieses Universum wieder in die Hand nehmen wird. Das Gebet von Paulus ist zugleich gegründet auf die Macht, die sich darin zeigt, dass wir – genauso wie Christus – in diese hohe Stellung versetzt worden sind, die Gott uns in Seinen Ratschlüssen zugedacht hat.
Das Gebet richtet sich an den Gott des Herrn Jesus Christus
Das Gebet ist darüber hinaus durch den Titel Gottes charakterisiert, der hier „der Gott unseres Herrn Jesus Christus“ genannt wird (Eph 1,17), während die Bitten im zweiten Gebet in Epheser 3 auf einem anderen Titel Gottes beruhen, der dort der „Vater unseres Herrn Jesus Christus“ genannt wird (Eph 1,14). Dort geht es mehr um die Gemeinschaft als um die Ratschlüsse.
Gott wird im ersten Gebet der „Vater der Herrlichkeit“ (Eph 1,17) genannt, als ihr Urheber und Autor. Aber Gott wird nicht nur in Seiner Allmacht der Gott unseres Herrn Jesus Christus genannt. Wir sehen zugleich, dass Christus in Seiner Beziehung zu Gott (hier nicht zum Vater) als Mensch gesehen wird. Gott hat in dem Christus gewirkt (Eph 1,20). Er hat Christus aus den Toten auferweckt und Ihn zu Seiner Rechten gesetzt. Alles, was in Bezug auf Christus bewirkt worden ist, wird somit als Ergebnis der Macht Gottes betrachtet, der Selbst dies alles vollbracht hat.
Gott ist der Wirkende – mit Kraft
Christus konnte zwar sagen: „Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten“ (Joh 2,19), denn Er war Gott. Aber hier wird Er als Mensch gesehen; und so ist es Gott, der Ihn auferweckt (Eph 1,20).
Dieses Gebet in den Versen Epheser 1,15-23 lässt sich in zwei Teile gliedern. Der Apostel bittet darum, dass die Epheser mit allen Heiligen verstehen:
Was ist die Berufung und das Erbe Gottes (Eph 1,15-18)?
Welcher Art ist die Kraft, die die Heiligen in den Besitz dessen bringt, was die Berufung Gottes ihnen geschenkt hat? – Es ist dieselbe Kraft, die Christus zur Rechten Gottes gesetzt hat, nachdem sie Ihn aus den Toten auferweckt hat (Eph 1,19-23).