Behandelter Abschnitt Joh 14,15-18
Der Heilige Geist als der andere Sachwalter
Verse 15-18. Als Nächstes finden wir für die Zeit der Abwesenheit des Herrn von der Erde den Gehorsam als Beweis der Liebe. Dies führt die zweite wichtige Offenbarung dieses Kapitels ein: das Wirken des Heiligen Geistes, des anderen Sachwalters, für sie.
Die Verse 4-11 haben offenbart, was der Herr Jesus für seine Jünger während seines Aufenthalts hier auf der Erde gewesen war. Doch der Heilige Geist würde sie noch mehr lehren und ihnen Vorzüge verschaffen, die sie, solange der Herr hier auf der Erde war, nicht besitzen konnten. Gleichzeitig blieb jedoch das, was ihnen während jener Zeit geworden war, immer wahr, wenn es auch auf eine andere Art verstanden wurde.
Doch es besteht ein Unterschied zwischen diesen beiden Sachwaltern - dem Herrn Jesus und dem Heiligen Geist. Zunächst gibt es beim anderen Sachwalter keine Fleischwerdung. Die geistliche Kraft Gottes war in Ihm und die Kraft der Wahrheit, doch nicht der Anziehungspunkt der Seele. Dort, wo Er wirkte, wurde Er als die Quelle des Lebens und der Offenbarung bezeichnet. Doch nie wurde Er der Welt als jemand vorgestellt, den sie empfangen konnte. Die Welt kann Ihn nicht empfangen.
Hingegen wollte die Welt den Herrn nicht aufnehmen, obwohl Er ihr vorgestellt worden war, um aufgenommen zu werden, und Er hatte doch den Vater offenbart. Er konnte von jenen, zu denen Er gekommen war, sagen: «Jetzt aber haben sie gesehen und doch gehasst sowohl mich als auch meinen Vater» (Joh 15,24). Was den Heiligen Geist betrifft, so konnte die Welt Ihn nicht empfangen. Weder sieht sie Ihn, noch kennt sie Ihn. Er stellte die Wahrheit vor und wirkte durch sie. Doch Er sollte nur den Glaubenden gegeben werden. Sie würden Ihn kennen, denn Er würde in ihnen wohnen und sie nicht verlassen, wie der Herr Jesus nun im Begriff stand, es zu tun. Der Heilige Geist würde in ihnen sein.
Wir finden hier noch einen weiteren Gegensatz zwischen dem anderen Sachwalter und dem Herrn. Er stand zu jenem Zeitpunkt im Begriff, wegzugehen. Er war bei ihnen gewesen. Doch der andere Sachwalter würde in ihnen sein. Die Gegenwart des Sachwalters ist die grosse, gegenwärtige Tatsache des Christentums. Die Grundlage dafür ist die Offenbarung des Vaters im Sohn, sodann die Erfüllung des Erlösungswerks durch den Sohn. Doch die Tatsache, dass der Herr Jesus als Mensch in die göttliche Herrlichkeit eingegangen ist, war der Anlass für das Herabkommen des Heiligen Geistes. Er ist den Glaubenden gegeben, um bei und in ihnen zu wohnen. Durch Ihn erkennen sie sowohl die Fülle dieser Erlösung als auch ihre Beziehung zum Vater und die Tatsache, dass sie nun in Christus sind und Er in ihnen, und dass sie der himmlischen Herrlichkeit entgegen gehen, wo sie Ihm gleichförmig sein werden.
Der Heilige Geist ist ihnen aber auch gegeben worden, um sie mit geistlichem Verständnis durch die Wüste zu leiten, während sie mit dem Herzen bereits im Himmel leben, bis sie wirklich dort anlangen werden. Der Geist schenkt uns auch ein Bewusstsein der Gegenwart des Herrn Jesus hier bei uns. Unser Heiland hat uns nicht als Waisen zurückgelassen. Er kommt zu uns und offenbart sich uns. Gestärkt in unseren Herzen durch den Glauben, spüren wir die Freude seiner Gegenwart, während wir hier unten unsere Pilgerreise fortsetzen.