Behandelter Abschnitt Joh 9,35-38
Der Hirte findet sein Schaf
Verse 35-38. So befand sich das Schaf des Herrn draussen. Und der Herr, der selbst auch bereits verworfen war, hörte davon und suchte es auf, um es - durch die Erkenntnis seiner Person - in die Herde der Gnade zu bringen. All das, was jenen gehört, die einen Platz dort fanden, war noch nicht enthüllt. Doch die Person des Sohnes Gottes war hier, und der Name des Vaters war offenbart, denn wer den Sohn gesehen hatte, hatte den Vater gesehen. Damit alle Vorrechte enthüllt und das Tor des Himmels zum Eintritt ins Allerheiligste geöffnet werden konnten, war Sühnung nötig. Erst als Christus verherrlicht war, kam der Heilige Geist auf die Erde, um dies alles zu offenbaren. Doch der gute Hirte suchte sein Schaf und stellte ihm die Frage: «Glaubst du an den Sohn Gottes?»
Beachten wir hier, dass der Mann das Wort des Herrn als das Wort Gottes angenommen hatte. «Er ist ein Prophet», hatte er in Vers 17 gesagt. Um so zu sprechen, musste er, wie die Frau von Sichar, glauben, was der Herr Jesus sagte - nicht nur die Wahrheit einer seiner Bemerkungen anerkennen, sondern die ganze Autorität dessen, was Er sagte. Zudem war das Herz dieses Mannes vom Herrn angezogen. Völlig überzeugt von der Torheit seiner religiösen Führer, verlangte er nach dem, was der Prophet Gottes zu ihm sagen würde.
Es ist von grösster Wichtigkeit, dass jemand das Wort als göttliche Autorität annimmt und den Herzenswunsch hegt, sowohl das Wort als auch das, was es offenbart, zu besitzen. Wir haben dies schon bei der samaritischen Frau gesehen. Die Tatsache, dass er bereits persönlich die Macht des Herrn Jesus erfahren hatte, und die Gnade, die durch dieses Werk in seinem Herzen wirkte, machten den Mann geneigt, das zu glauben, was Jesus zu ihm sagen würde. Seine Seele war ohne weiteres bereit, den Worten des Herrn Jesus eine göttliche Kraft beizumessen.
Nun sagte Er zu ihm: «Du hast ihn ja gesehen, und der mit dir redet, der ist es.» Daraufhin anerkennt Ihn der Mann ausdrücklich: «Ich glaube, Herr», und er wirft sich vor Ihm nieder. Er glaubte an seine Person wegen seines Wortes, an das er bereits vorher geglaubt hatte, als er sagte: «Er ist ein Prophet.»