Einleitung
Gerechtigkeit besteht darin, keinen Unterschied zwischen Personen zu machen (Röm 3,23-26). Gott erweist seine Gerechtigkeit darin, dass er ohne Unterschied den rechtfertigt, der an Christus glaubt.
Ein bloßes Glaubensbekenntnis nützt nichts. Der Glaube, der sich in Werken zeigt, führt zur Gerechtigkeit (V. 21–25). Jakobus behandelt nicht die Lehre der Rechtfertigung, sondern ihre Entfaltung im Leben eines Christen
Die Zunge ist ein besonderes Glied des Menschen. Sie kann einerseits großen Schaden anrichten, andererseits offenbart sie, was im Herzen des Menschen ist. Wenn die Gerechtigkeit der Jünger nicht vorzüglicher war als die der Pharisäer (Mt 5,20), die das Volk lehrten, selbst aber nichts davon taten (Mt 23,2-8), gingen sie nicht in das Reich der Himmel ein. Lehren und Tun gehen zusammen (Mt 5,19). Die Pharisäer gingen nicht nur nicht in das Reich der Himmel ein, sie hinderten auch andere, die hineingehen wollten (Mt 23,13). Das war ihre tödliches Gift.
Weisheit offenbart sich im Gläubigen durch seinen sanftmütigen Wandel. Die hier genannten Kennzeichen der Weisheit sind die Kennzeichen eines gottesfürchtigen Lebens. Es sind die Kennzeichen echter Gerechtigkeit (3,13–18; vgl. die Frucht des Geistes in Gal 5,22)
Einteilung
Die Macht der Zunge (V. 1–12)
Die Weisheit von oben (V. 13–18)
Vers 1
Seid nicht viele Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir
ein schwereres {w. größeres} Urteil {o. Gericht} empfangen
werden: Lehrer hier im jüdischen Sinn = Rabbi (Mt 23); nicht
die Gabe des Lehrers wie in Epheser 4,11. Jakobus nimmt vor allem den
pharisäischen Geist aufs Korn. „Der Apostel spricht hier von der
Anmaßung des Lehrens, nicht von der Gabe des Lehrens“. Der Herr hat den
Pharisäern und Schriftgelehrten das Gericht angekündigt (vgl.
Dennoch sollten solche, die in der Versammlung lehren, die Anwendung zu Herzen nehmen. Gott wird Lehrer an dem messen, was sie sagen. Wehe uns, wenn wir nicht tun, was wir anderen predigen.