Einleitung
Die Echtheit des Glaubens des Bekenners wird geprüft: Nicht das Äußere einer Person ist entscheidend, sondern die Tatsache, ob Glaube vorhanden ist: Sieht [„Zeige mir“] man Werke des Glaubens.
Es gab Juden, die das Christentum angenommen hatten, aber weiterhin eng mit dem Judentum verhaftet waren; sie waren „Eiferer für das Gesetz“ (Apg 21,20). Jakobus warnt vor der Gefahr, die christliche Lehre als ein Denksystem zu übernehmen, ohne dass die entsprechende Praxis darauf folgte.
Einteilung
Kein Ansehen der Person in der Gemeinde (V. 1–13)
Der Glaube ohne die Werke ist tot (V. 14–26)
Vers 1
Meine Brüder, habt den Glauben unseres Herrn Jesus Christus, des Herrn der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person: Der Glaube an den verherrlichten Herrn im Himmel und das Ansehen der Person (das Äußere, ihre soziale Stellung) sind unvereinbar. Von diesem Denken mussten die Gläubigen unter dem Volk Israel befreit werden, die Ungläubigen mussten erkennen, dass das Christentum viel höhere Werte hat.
Ansehen der Person [proswpolhmyiva]: provς = auf, ojvpς = Auge. Das Äußere ansehen (2Chr 19,7; Röm 2,11; Eph 6,9; Kol 3,25; 1Pet 1,17; 5Mo 1,17). Unterschied hinsichtlich der Stellung (arm – reich). Samuel musste lernen, nicht auf das Äußere zu sehen: „... denn der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber der Herr sieht auf das Herz“ (1Sam 16,7).
Herr der Herrlichkeit: Die Gläubigen waren mit dieser verherrlichten Person verbunden. Doch wie hatte der Herr der Herrlichkeit auf der Erde gelebt? In großer Demut und Bescheidenheit. Die religiösen Führer haben seinerzeit den Herrn der Herrlichkeit nicht erkannt (1Kor 2,8), weil Er nicht in ihr Denkschema passte: Er war sanftmütig und von Herzen demütig (Mt 11,29-30). Kennen wir Ihn eigentlich richtig, haben wir von Ihm gelernt? Wir haben leider noch das alte, stolze Ego.