Einleitung
In Kapitel 2 wird das große Haus beschrieben. Dort finden wir ein trauriges Bild der Entwicklung des christlichen Zeugnisses: falsche Lehren, Wortstreit und Ungerechtigkeit. Der Ausweg für den Menschen Gottes ist die Absonderung von aller Ungerechtigkeit. Das ist die negative Seite.
Außerdem gilt es, mit all denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen, nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und Frieden streben. Das ist die positive Seite.
Kapitel 3 zeigt, wie das Böse sich weiterhin ausbreiten wird. Eine Beurteilung der Gegenwart wird immer schärfer, wenn man weiß, wie die Entwicklungen in Zukunft verlaufen. So richtet Paulus in diesem Kapitel seinen Blick von der Gegenwart in die Zukunft.
Dieses Kapitel war für Timotheus wichtig, damit Einsicht in die Zeiten hatte (1Chr 12,32).
Einteilung
Schwere Zeiten in den letzten Tagen (V. 1‒5)
Verführung und Widerstand (V. 6‒9)
Das Verhalten des Paulus und seine Verfolgungen (V. 10‒12)
Böse Menschen schreiten im Bösen fort (V. 13.14)
Die heiligen und von Gott eingehauchten Schriften (V. 15‒17)
Vers 1
Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden: Das sind die letzten Tage der Christenheit, danach fängt Gott mit einer neuen Weltordnung an. Die hier beschriebene Zeit hat schon bald nach den Tagen der Apostel begonnen und reicht bis zur Wiederkunft Christi. Die letzte Stunde in 1. Johannes 2,18 begann mit der Verwerfung, Kreuzigung und Himmelfahrt Christi.
In 1. Timotheus 4,1 sprach Paulus noch von „späteren Zeiten“ und von „einigen“. Hier in 2. Timotheus 3 wird er präziser und schreibt von den „letzten Tagen“ und allgemein von „den Menschen“. Außerdem würde es in den letzten Tage Spötter mit Spötterei geben (2Pet 3,3). Es wird insgesamt keine Entwicklung zum Besseren geben. In diesen letzten Tagen finden sich Sünden in der Christenheit, die für die Heiden kennzeichnend waren, die Gott nicht kannten. Diese Sünden zeigten sich im Keim schon in den Tagen des Apostels, denn er fordert Timotheus in Vers 5 auf, sich von diesen Menschen wegzuwenden.
Gottes Hilfsquellen gegen dieses Böse sind
das Vorbild und die Lehre des Apostels
die Errettungen des Herrn
das Wort Gottes
Schwere {o. gefahrvolle} Zeiten [calepovς]: Nur noch in Matthäus 8,28, dort mit „wütend“ übersetzt. Dort geht es um dämonisch besessene Menschen. Auch die Menschen in diesen schweren Zeiten haben sich dämonischen Einflüssen geöffnet. Die Gefahr besteht für uns vor allem darin, dass die hier beschriebenen Menschen eine Form der Gottseligkeit haben. Je dunkler die Zeiten werden, umso näher ist das Kommen des Herrn Jesus.