Die Hilfsquellen für den Gottesfürchtigen in den letzten Tagen
In dem zweiten Kapitel wurden wir hinsichtlich des niedrigen Zustandes der bekennenden Kirche unterwiesen, wie sich dieser Zustand schon in jenen Tagen gezeigt hatte. Dieses dritte Kapitel gibt eine ernste Beschreibung des schrecklichen Zustandes, in welchen das christliche Bekenntnis in den letzten Tagen fallen wird.
Wir, die wir in diesen Tagen leben, können dankbar sein, dass es nicht uns überlassen ist, uns ein Urteil über den Zustand des Christentums zu bilden. Gott hat diesen Zustand vorausgesagt und beschrieben, so dass wir eine genaue und gottgegebene Einschätzung des Zustandes des bekennenden Volkes Gottes haben können.
Die Masse des christlichen Bekenntnisses besitzt keine richtige Vorstellung von dem Christentum, wie es in der Heiligen Schrift vorgestellt wird. Sie betrachtet es bloß als ein religiöses System, durch welches die Welt nach und nach erneuert und die heidnische Bevölkerung zivilisiert wird. Sogar viele Kinder Gottes, die nur eine geringe Kenntnis von der Errettung, die das Evangelium bringt, haben, geben sich der falschen Erwartung hin, dass durch die Aussaat des Evangeliums die ganze Welt nach und nach bekehrt wird und das tausendjährige Reich eingeführt wird.
Folglich entsteht unter bloßen Bekennern und vielen wahren Kindern Gottes der falsche Eindruck, dass sich das Christentum auf einen triumphalen Sieg über die Welt, das Fleisch und den Teufel zu bewegt. Nach den klaren und deutlichen Aussagen der Schrift jedoch hat sich die Kirche, gesehen in ihrer Verantwortlichkeit unter den Menschen, so vollständig verdorben, dass die große Masse derer, die das Christentum bilden, dem Gericht anheim fallen wird.
Die inspirierten Schreiber des Neuen Testamentes warnen einheitlich vor dem vorherrschenden Bösen des christlichen Bekenntnisses in den letzten Tagen, und vor dem Gericht, welches über das Christentum kommen wird. Jakobus sagt uns: „Siehe, der Richter steht vor der Tür“ (Jak 5,7-9). Petrus warnt uns, „dass das Gericht anfange bei dem Haus Gottes“, und dass das christliche Bekenntnis in den letzten Tagen durch Spötter und durch schrecklichen Materialismus gekennzeichnet sein wird (1Pet 4,17; 2Pet 3,3-5).
Johannes warnt uns, dass in der letzten Stunde der Antichrist sich aus dem christlichen Kreis heraus erheben wird (1Joh 2,18.19). Judas berichtet uns von dem kommenden Abfall; und der Apostel Paulus bereitet uns in diesem ersten Abschnitt auf das schlimme Verderben vor, durch das das christliche Bekenntnis in seinem Endstadium gekennzeichnet sein wird.
Dennoch, wenn wir auch zu unserer Warnung diese detaillierte Beschreibung von dem Ende der letzten Tage haben, so haben wir doch auch zu unserer Ermunterung und Ermutigung eine ebenso klare Entfaltung von der Fülle unserer Hilfsquellen, die den Gläubigen befähigen, dem Verderben des Christentums zu entfliehen und in wahrer Gottseligkeit in Christo Jesu zu leben.
Dies sind also die zwei großen Gegenstände des dritten Kapitels: das Böse der bekennenden Christenheit in den letzten Tagen, und die Hilfsquellen für den Gottesfürchtigen angesichts dieses Bösen.
Das Verderben des Christentums in den letzten Tagen (Verse 1 bis 9).
Vers 1: Gott möchte weder, dass wir über den Zustand des Christentums in Unwissenheit sind, noch dass wir unter fadenscheinigen Gründen einer reinen Menschenfreundlichkeit dem Bösen gegenüber gleichgültig handeln.
Deshalb beginnt der Diener des Herrn diesen Abschnitt seiner Belehrungen mit den Worten: „Dies aber wisse. . . “ Er fährt dann damit fort, uns zu warnen, „dass in den letzten Tagen gefahrvolle (oder „schwere“) Zeiten da sein werden“.