Die törichten und ungereimten Streitfragen aber weise ab, da du weißt, dass sie Streitigkeiten erzeugen: Der Apostel greift wieder zurück auf die Ermahnungen, die er bereits in den Versen 14–18 gegeben hatte. Er hatte ebenfalls schon im ersten Brief darüber gesprochen (6,4).
Es waren hier nicht Fragen, wie der Apostel sie in Römer 14; 15 behandelt, die noch wenigstens aus Ehrfurcht vor dem Gesetz hervorkamen. Hier machten aus Erkenntnisfragen eine Streitsache, um einerseits ihre Ansicht durchzudrücken und andererseits Macht auszuüben. Das ist der Geist der Welt, der Feindschaft gegen Gott ist. Es geht Widersacher, die keine Erkenntnis der Wahrheit haben, die unnüchtern sind und im Fallstrick des Teufels gefangen sind (V. 25.26)
Aus den Worten des Apostels spricht die Sorge um die Gläubigen. Wir brauchen Gnade und Wahrheit (Joh 1,14). Beides ist durch Jesus Christus gekommen. Gnade ohne Wahrheit ist eine Falle, die Wahrheit kann ohne die Gnade nichts gewinnen.
Ungereimt [ajpaivdeutoς]: zügellos, unerzogen, zuchtlos, ignorant, ungelehrig. Das ist die Gesinnung des fleischlichen Eigenwillens (Jak 4,1).
Da du weißt, dass sie Streitigkeiten erzeugen: Streitfragen erzeugen Streitigkeiten; sie führen zu Parteiungen und zur Entzweiung. Timotheus sollte sie abweisen und auf solche Fragen überhaupt nicht eingehen. Streit muss in jedem Fall vermieden werden.