Ich will nun, dass die Männer an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben, ohne Zorn und zweifelnde Überlegung: In der Öffentlichkeit ist es die erste Aufgabe der Männer, zu beten. In der Versammlung schweigen die Frauen (1Kor 14,34-38). Paulus will dies. Es ist eine Forderung des Apostels und damit des Herrn. Wenn Gläubige zusammenkommen und es dort grundsätzlich nicht möglich ist, dass jeder Mann betet, kommen solche nicht als Haus Gottes zusammen.
An jedem Ort: Überall, wo es Gläubige gibt. Das ist nicht auf die Zusammenkünfte als Versammlung Gottes beschränkt.
Heilige Hände aufheben: Damit ist nicht eine bestimmte Körperhaltung gemeint. Es ist auch nicht wörtlich zu verstehen, dass nur die Hände heilig sein müssten und das übrige nicht: Die Hände sind ein Symbol für die Dinge, die wir berühren: Wir sollen nicht mit unheiligen Dingen in Berührung kommen. Beten deshalb manche nicht, weil ihre Hände nicht heilig sind? Die Juden hatten blutbeschmierte Hände (Jes 1,15-17).
Ohne Zorn: mit Streit oder ärgerliche Gefühle gegen Brüder kann man nicht öffentlich beten.
Zweifelnde Überlegungen [dialogismovς]: Überlegung, Gedanke, Zweifel, Bedenken, Streit. „... unnütze menschliche Überlegungen“ (JND).