Freut euch in dem Herrn allezeit! Wiederum will {o. werde} ich sagen: Freut euch [ejn kurivw]: Nun liegt der Nachdruck der Freude2 auf allezeit. Der Herr hat gesagt, dass er alle Tage bei den Jüngern sein würde (Mt 28,20). – Das sagt ein Mann, der bereits mehrere Jahre in der Gefangenschaft ist, der beständig an einen Soldaten gekettet war. Er hatte den Tod vor Augen, allerdings sollte er dem Herrn noch einige Jahre dienen. Soeben hatte er noch davon gesprochen, dass er weinte (3,18). Immer wieder spricht der Apostel über Freude. Möglicherweise war der Apostel bei diesem Mal vier Jahre im Gefängnis.
Selbst im Predigen mancher Brüder aus niedrigen Motiven (Kap. 1,15.17) sah er noch einen Anlass, Gott zu danken. Sehr fein geht Paulus in diesem Brief auf gestörte zwischenmenschliche Beziehungen ein, die so oft in der Mitte der Gläubigen Anlass zu Nöten sind. Dann, fast am Ende des Briefes, eröffnet er den Philippern, worin das Geheimnis liegt, sich allezeit zu freuen und den Genuss eines tiefen Friedens zu kennen. Kann man sich bei all den Problemen allezeit freuen? Wir sollen uns nicht erst dann freuen, wenn alle Probleme gelöst sind, sondern im Herrn. Der Herr hat alles durchlebt (Kap. 2,5–8). Er ist jetzt in der Herrlichkeit (Kap. 3,7–14).
2 Siehe einmal die Stellen im Lukasevangelium: 1,14.44.58; 2,10; 6,23; 7,6.34; 8,13; 10,17.20; 11,6.8; 12,4; 13,17; 14,10.12; 15,5‒10; 15,29.32; 16,9.6; 19,37; 24,41.52.↩︎