Lasst eure Milde {o. Nachgiebigkeit} kundwerden allen Menschen; der Herr ist nahe: Nun folgen einige wichtige Hinweise, wie man zur Freude kommt:
Milde kundwerden lassen (V. 5)
Bewusstsein, dass der Herr nahe ist (V. 5)
sich um nichts sorgen (keine Sorgen machen, wohl besorgt sein) (V. 6)
Anliegen durch Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden lassen (V. 6)
acht Tugenden beachten (V. 8)
von Paulus lernen und ihn nachahmen (V. 9)
der Friede (V. 7.9) führt zu Freude
Milde [ejpieikevς]: das Schickliche, (w. auf Schicklichkeit [achtend]), Sanftmut; nicht mit aller Schärfe auf seinem Recht bestehend, nicht auf dem Buchstaben des Gesetzes bestehend; anderen etwas zubilligend; passend; nachgiebig; dann von der Gesinnung: anständig, fair, mild, gütig, „sich als ein Gentleman erweisend“, bereit, Zugeständnisse zu machen; wohlwollend, nachsichtig (Phil 4,5; 1Tim 3,3; Tit 3,2Jak 3,17; 1Pet 2,18).
Der Herr ist nahe: zeitlich (vgl. Mt 24,32; 26,18; Heb 6,8; 8,13; Off 1,3) oder örtlich (Lk 19,11; Röm 10,8; Eph 2,13). Wenn Er kommt, beginnt die Zeit seiner Herrschaft (vgl. 1Kor 4,8; 2Thes 1,3-10; 2Tim 2,12).
Sieht Er nicht alles, was uns geschieht? Bei seinem Kommen wird Er als der gerechte Richter alles ins rechte Licht stellen. Außerdem wird dann das, worin Gläubige jetzt leiden, wenn sie milde und gelinde waren, zu seiner Herrlichkeit ausschlagen. Genauso wahr ist es, dass Er den Seinen durch seinen Geist immer nahe ist. „Du bist bei uns mit Deinem Geist, o sel’ge, heil’ge Nähe, der so lebendig sich erweist, als ob Dich Selbst man sähe.“ (GL 112)
Derselbe Sinn findet sich in Psalm 145,18: „Nahe ist der Herr allen, die ihn anrufen ... in Wahrheit“ und in 5Mo 4,7: „Denn welche große Nation gibt es, die Götter hätte, die ihr so nahe wären, wie der Herr, unser Gott, in allem, worin wir zu ihm rufen?“ Der Herr ist den Märtyrern besonders nahe.