Nach meiner sehnlichen Erwartung und Hoffnung, dass ich in nichts werde zuschanden {o. beschämt} werden [ajpokaradokiva]: Darauf richtete Paulus seine Erwartung, dass er nicht zuschanden oder beschämt werden würde. Diese Beschämung kann sich auf sein Verhalten beziehen oder auf seine Erwartung und Hoffnung.
Sondern mit aller Freimütigkeit, wie allezeit, so auch jetzt Christus erhoben werden wird an {o. in} meinem Leib, sei es durch Leben oder durch Tod: Das Gegenteil von Beschämung ist Freimütigkeit [parresiva]: Offenheit, Freudigkeit, Redefreiheit, unerschrockenes Auftreten; nichts sollte zwischen ihm und Christus stehen. Durch sein Verhalten – solange er im Leib wäre – sollte Christus hoch erhoben werden. Was immer auch mit seinem Leib geschehen würde, alles sollte zur Ehre Christi sein. Sei es nun durch sein Leben oder seinen nahenden Tod.
Erhoben [megaluvnw]: Christus ist von Gott hoch erhoben worden (2,9) – dort allerdings ein anderes griechisches Wort als hier –; er kann aber auch im Leben eines Gläubigen hoch erhoben werden.