Die Arten der Kämpfe: Es gibt Angriffs- und Verteidigungskämpfe. Hier geht es um einen Verteidigungskampf, hier stehen die Kämpfer.
Das Land ist erobert. Satan will es zurückerobern.
Es ist der Kampf in den Büchern Samuel, Könige und so weiter. Dieser Kampf ist nicht eine Folge geistlicher Schwachheit, sondern geistlicher Kraft.
Dieser Kampf findet statt, wenn jemand im Besitz der Wahrheit ist, die im Brief an die Epheser vorgestellt wird und auch davon zeugt. Das ist der eigentliche christliche Kampf.
Die geistlichen Segnungen: Alle geistlichen Segnungen sind himmlisch und ewig. Sie sind die Segnungen, die unsere Berufung als Christen charakterisieren. Daneben haben wir manche irdischen Segnungen, die aber auch das Teil der Gläubigen des Alten Testamentes waren und auch das Teil der Gläubigen im Friedensreich sein werden.
Einige geistliche Segnungen sind:
auserwählt zur Kindschaft, um ewig vor Gott heilig und tadellos zu sein (1,4)
zuvorbestimmt zur Sohnschaft Gottes des Vaters (1,5)
zu Erben mit Christus gemacht bez. der Herrschaft über das Weltall: Erbschaft (1,11)
mit dem Heiligen Geist versiegelt (1,13)
mit Christus als seinem Leib vollkommen einsgemacht (1,22.23)
mitsitzend in himmlischen Örtern (2,6)
die Behausung Gottes im Geist bildend (2,22)
Gefäße, durch die Gott seine mannigfaltige Weisheit entfaltet (3,10)
einsgemacht mit Christus im Bild der Ehe (5,25–27)
Dazu einige selbstkritische Fragen:
Sind wir uns der Einheit mit Christus in der Herrlichkeit wirklich bewusst?
Kennen wir unsere Stellung in Ihm?
Entspricht unser Leben der himmlischen Stellung?
Leben wir bereits jetzt gerecht und heilig?
Kennen wir die Siege über den Feind in unserem Leben, nach denen wir uns der unermesslichen Segnungen, die wir in Christus haben, ungestört erfreuen?
Sinnen wir auf das, was droben, und nicht auf das, was auf der Erde ist (vgl. Kol 3,1-4)?
Vers 10
Im Übrigen, [Brüder], seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke: Zuerst einmal wird den Kämpfern Mut zugesprochen. Wir brauchen nicht in eigener Kraft zu kämpfen, sondern können das in der Macht seiner Stärke tun. Bevor die Feinde in diesem Kampf und die einzelnen Teile der Waffenrüstung näher beschrieben werden, kommt der Apostel auf die Quelle der Kraft für den Kampf zu sprechen. Der Kämpfer hat keinerlei Kraft in sich. Der Herr kann uns in dem Maß stärken, wie wir uns unserer Schwachheit bewusst sind (vgl. 2Kor 12,10).
Im Übrigen: schließlich, was noch übrigbleibt, daher.
Seid stark [ejndunamovw]: kräftigen, starkmachen. Weitere Vorkommen dieses Verbs: Apostelgeschichte 9,22: Römer 4,20; Epheser 6,10; Philipper 4,13; 1. Timotheus 1,12; 2. Timotheus 2,1; 4,17; Hebräer 11,34. Kraft durch die enge Verbindung zum Herrn. Beispiel: Der am Reifen anliegende Dynamo.
Wir haben das Gegenstück zu dieser Aufforderung im Buch Josua: Dreimal forderte Gott Josua im Blick auf die Besitznahme des Landes Kanaans auf: „Sei stark und mutig“, und einmal forderte das Volk Josua auf (Jos 1,6-7.9.18). Jonathan und sein Waffenträger wussten, dass Gott ihnen das Land gegeben hatte. Deshalb waren sie so mutig.
Macht seiner Stärke [ejn tw` kravtei th``ς ijscuvoς]: vgl. 1,19. Unsere Stärke ist allein im Herrn. Das Fehlen des Artikels legt den Nachdruck auf den verherrlichten Herrn im Himmel. Er ist der Auferstandene und Verherrlichte, der alle Macht im Himmel und auf der Erde hat (Mt 28,18), dem das Weltall unterstellt ist (Heb 2,7; Ps 8). Sollte Er nicht in der Lage sein, uns in der Macht seiner Stärke Kraft zu geben? Diese Kraft fließt uns aus der Gemeinschaft mit Ihm zu. Auch hier gilt: „Außer mir könnt ihr nichts tun“ (Joh 15,5).
Häufig drücken die Psalmisten aus, dass Gott ihre Stärke ist: „Der Herr ist meines Lebens Stärke, vor wem sollte ich erschrecken?“ (Ps 27,1). „Der Gott Israels, er ist es, der Stärke und Kraft gibt dem Volk“ (Ps 68,35). „Glückselig der Mensch, dessen Stärke in dir ist“ (Ps 84,5). „Denn die Freude an dem Herrn ist eure Stärke“ (Neh 8,10). Menschliche Hilfsmittel sind völlig unzureichend. „Denn für den Herrn gibt es kein Hindernis, durch viele zu retten oder durch wenige“ (1Sam 14,6). Die Waffenrüstung beschreibt, wie wir uns diese Kraft aneignen können.