V22‒33 Ehefrauen und Ehemänner
Nun beginnt eine Reihe von Ermahnungen, die die gegenseitigen Beziehungen in der Ehe, der Familie und im Arbeitsbereich betreffen; der Abschnitt reicht bis Kapitel 6,9. In den Beziehungen Kinder/Eltern und Knechte/Herren wird allerdings das Wort „gehorchen“ gebraucht. „Unterordnen“ hat Bezug auf die Haltung, „gehorchen“ auf einzelnen Anweisungen. Man kann unterwürfig sein, ohne in einem Einzelfall zu gehorchen, und zwar, wenn etwas im Gegensatz zum Willen Gottes steht.
Dieser Brief sieht die Gläubigen als auferstanden und in himmlische Örter versetzt. Dort lernen sie die Verbindung zwischen Christus und der Versammlung als Leib und als Braut kennen. Mit diesem Wissen treten sie gleichsam in ihre irdischen Beziehungen ein und erfüllen sie mit himmlischem Glanz.
Bezüglich der Bilder Frau und Braut sollten wir vorsichtig sein. In diesem Abschnitt wird nicht das Bild einer Braut, sondern einer verheirateten Frau gebraucht. Dabei geht es um das Einssein von Mann und Frau. Wir werden mit dem Herrn im Himmel nicht weitergehender vereinigt sein, als wir es jetzt schon sind. Das Bild der Braut weist auf die Schönheit und Jugendfrische der Versammlung für Christus hin. Ein „einfaches“ Denken der menschlichen Reihenfolge ist nicht nur unangebracht, sondern auch chronologisch falsch. Das Bild der Braut hat z. B. Bezug auf die Erscheinung der Braut gegenüber der Welt sowohl im Friedensreich als auch im ewigen Zustand. Das Bild der Frau hat Bezug auf die Intimität der Beziehung.
Bei den sieben Vorbildern des Alten Testament von Christus und der Versammlung geht es immer um verheiratete Frauen: Eva, Rebekka, Lea, Asnat, Zippora, Ruth (?) und Abigail. Drei Frauen teilten die Verwerfung ihrer Männer: Lea, Zippora und Abigail; die anderen vier teilten die Herrlichkeit ihrer Männer.
Ihr Frauen, [ordnet euch] euren eigenen Männern [unter], als dem Herrn: Einfügen in die von Gott gegebene Ordnung. Das bedeutet eine Quelle des Segens.
Wenn es um das Verhältnis zwischen Mann und Frau geht, hat der Mann die Stellung des Hauptes und die Frau die der Unterordnung. Auf sexueller Ebene gibt es Regeln, die nur zum großen Schaden von einem Ehemann übersehen werden (1Kor 7). Die sündige Natur liebt es nicht, sich unterzuordnen.
Eigenen Männern [toi`ς ijdivoiς ajndravsin]: Gott hat Mann und Frau in der Ehe zusammengefügt. Er gibt auch die Gebrauchsanweisung für eine gute Ehe. Sehnt sich jede Frau nach einem eigenen Mann und ein Mann nach einer Frau?
Als dem Herrn: o. wie dem Herrn. Als könnte bedeuten „anstelle von“. Wie ist die Art und Weise. Der Herr hat diese Ordnung als Schöpfer gegeben. Sie zu befolgen bedeutet zugleich, den Herrn als Schöpfer und Erlöser zu ehren (vgl. Kap. 6,1.5.7). Dabei haben alle, die sich unterordnen, Christus als ihr Vorbild.