(Aber auch Titus, der bei mir war, wurde, obwohl er ein Grieche war, nicht gezwungen, sich beschneiden zu lassen): In diesem Fall wäre die Beschneidung eine Leugnung der Tatsache gewesen, dass Gnade und Gesetz unvereinbar sind. Als Paulus später Timotheus beschnitt (Apg 16,1-3), lag der Fall völlig anders. Dort begegnete er Vorurteilen unwissender und engherziger Brüder und handelte damit entsprechend 1. Korinther 9,19-23. Möglicherweise haben die falschen Lehrer in Galatien behauptet, die Apostel in Jerusalem würden die Gläubigen aus den Nationen beschneiden: Hier hatten sie den Gegenbeweis.
Paulus ließ Timotheus beschneiden, damit dieser auch unter Juden uneingeschränkt wirken konnte. Für Paulus selbst bedeutete die Vorhaut oder die Beschneidung nichts, sondern nur das Halten der Gebote Gottes (1Kor 7,19).