Einleitung
Paulus war bisher nie in Rom gewesen, dennoch war ihm eine Anzahl von Gläubigen dort bekannt. Er ruft sich in diesem Kapitel so viele Namen ins Gedächtnis wie nur möglich. Wo er kann, sagt er etwas Gutes über diese Personen, was den Betreffenden wohl tun und ihnen zur Ermunterung dienen sollte. Das ist eine gute Sache, in der wir uns beständig üben sollten. Man könnte den ersten Abschnitt mit den Worten überschreiben: In der Anerkennung alles Gutes.
Leider gab es ernste Probleme in Rom; das Ende des Kapitels erinnert an den Richterstuhl Christi.
Einteilung
Die Grüße (V. 1‒16)
Zwietracht und weitere Grüße (V. 17‒24)
Dem allein weisen Gott sei die Herrlichkeit (V. 25‒27)
Vers 1
Ich empfehle euch aber Phöbe, unsere Schwester, die auch eine Dienerin der Versammlung in Kenchreä ist: Ein schöner kleiner Empfehlungsbrief. Bereits damals war es üblich, solche Briefe zu schreiben (vgl. 2Kor 3,1; Apg 15,28; 18,27). Das gehört mit zur Ordnung im Haus Gottes. Phöbe heißt „rein, leuchtend, strahlend“.
Empfehlen [sunivsthmi]: zusammenstellen – beistehen ist papasthte, danebenstellen – Beistand ist prostatiς, Schutz.
Eine Dienerin der Versammlung: Das ist nicht das offizielle Amt einer Diakonin; dennoch war sie eine Art Gemeindeschwester. War sie in der Krankenpflege tätig? Sie half den Gläubigen in dieser Versammlung auf alle Weise.
In Kenchreä: Kenchreä war eine der Hafenstädte Korinths, etwa vierzehn Kilometer entfernt. Wahrscheinlich eine besonders verrufene Gegend. Möglicherweise arbeitete sie dort. Es ist sicher nicht von ungefähr, dass Paulus das hier erwähnt.