Behandelter Abschnitt Röm 16
Stellt uns in belehrender und anziehender Form die Bande vor, welche die Gnade praktischerweise zwischen den Heiligen Gottes bildet und aufrechterhält. Obwohl Paulus niemals Rom besucht hatte, waren ihm viele dort persönlich bekannt. Es ist außergewöhnlich, mit welch feinfühliger Liebe er die unterschiedlichen Charakterzüge eines jeden der Heiligen, Männer und Frauen, herausstellt, die vor seine Blicke treten. Möge der Herr auch uns Herzen geben, uns entsprechend seiner Gnade zu erinnern, und Augen, um wie Er zu sehen! Darauf folgt eine Warnung vor solchen, die Zwiespalt und Ärgernis anrichten. Das Böse wirkt; und die Gnade verschließt keineswegs ihre Augen vor der Gefahr. Gleichzeitig gerät sie nie unter den Druck des Feindes. Sie hat das vollste Vertrauen, dass der Gott des Friedens die Macht Satans in Kürze unter der Erlösten Füße zertreten wird.
Zuletzt verbindet der Apostel seine grundlegende Abhandlung über die göttliche Gerechtigkeit in ihrer Lehre, ihren Konsequenzen für den Ablauf der Haushaltungen und den daraus folgenden Ermahnungen für den Wandel eines Christen mit höheren Wahrheiten. Allerdings fand er es nicht angemessen, diese hier weiter auszuführen; denn die Gnade berücksichtigt stets den Zustand und die Bedürfnisse der Heiligen. Der wahre Dienst verkündigt nicht einfach die Wahrheit, sondern die zu den Bedürfnissen der Erlösten passende Wahrheit. Dabei spielt der Apostel auf jenes Geheimnis an, das bisher nicht bekannt gemacht worden war - jedenfalls nicht in diesem Brief. Er deutet indessen von den Grundlagen der ewigen Wahrheit her auf solche himmlischen Höhen, die für weitere Mitteilungen zur gegebenen Zeit aufgespart werden.