Gliederung Römer 9-11
Diese Kapitel beschreiben Gottes genialen Weg zur Rettung von ganz Israel (oder: wie Gott es schafft, Menschen zu retten, die eigentlich gar nicht wollen)
Achtung: In Römer 9-11 geht es um Völker – nicht um Einzelpersonen
1 | 9,1–29 | Wenn Gott nicht handelt, hat niemand eine Chance | |
A | 9,1–5 | Die Traurigkeit des Paulus über die Verlorenheit Israels – Warum nur werden die Israeliten nicht gerettet? – Gott hat ihnen doch eigentlich alles gegeben! |
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B | 9,6–13 | Dass nicht ganz Israel gerettet wird, widerspricht dem AT nicht | |
9,8 | Grundsatz 1: Gottes Verheißung rettet – nicht die eigene Anstrengung | ||
9,11 | Grundsatz 2: Vorsatz, Auswahl & Berufung retten – nicht eigene Werke | ||
C | 9,14–21 | Gottes Recht als Schöpfer völlig souverän zu handeln Er kann begnadigen und verdammen wie er will! |
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9,16 | Grundsatz 3: Begnadigung rettet – nicht eigenes Wollen & Anstrengung | ||
9,18) | Grundsatz 4: Gott kann begnadigen und verdammen, wen er will! | ||
D | 9,22–29 | Gott handelt – er nutzt sein Recht zur Rettung möglichst vieler Menschen – Juden und Heiden! | |
9,22.23 | Das Zentrum von Kap 9: ... wenn aber Gott ... | ||
2 | 9,30–10,13 | Wie Menschen gerettet werden können | |
A | 9,30–10,4 | Warum sind denn die Heiden im Gegensatz zu den Juden zur Gerechtigkeit (Rechtfertigung) gelangt? – Weil Israel Gottes Heiligkeit nicht begriff und meinte, sich das Heil selbst verdienen zu können | |
B | 10,5–13 | Gottes Weg zur persönlichen(!) Rettung – Was Gott alles getan hat, und was jeder persönlich tun muss | |
10,10 | Grundsatz 5: Glaube führt zur Gerechtigkeit (Rechtfertigung) | ||
10,13 | Grundsatz 6: Gerettet wird jeder, der den Namen des Herrn anruft | ||
3 | 10,14–11,36 | Wie Gott ein widersprechendes Volk zur Umkehr bringt | |
A | 10,14–21 | Kehrte Israel nicht um, weil Gott etwas versäumt hatte? Nein, Israel wollte nicht umkehren, wie sehr sich Gott auch bemühte! |
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B | 11,1–10 | Ist Israel für immer verworfen, weil Gott genug von ihnen hat? Nein, denn (1) es gibt einen gläubigen Überrest und (2) ist hat Israels teilweise Verstockung den Heiden das Heil gebracht |
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C | 11,11–36 | Weggegangen, Platz vergangen – wiedergekommen, angenommen | |
11,11–24 | a) deutliche Warnung an die Christenheit (du), Israel zu verachten | ||
11,25–36 | b) die Anbetung des Paulus über die Rettung ganz Israels |
Einleitung
Mit diesem Kapitel beginnt der zweite Hauptteil des Briefes: Gottes gerechte Wege mit Israel. Hätte Paulus nicht sogleich zu den praktischen Ermahnungen von Kapitel 12 weitergehen können? Ein direkter Übergang von der Rechtfertigung zu einem gerechten Leben?
Kapitel 9 handelt von der Vergangenheit – Kapitel 10 von der Gegenwart – Kapitel 11 von der Zukunft.
Die Kapitel 9–11 eignen sich hervorragend, um einen guten Einstieg in die Prophetie zu finden.
Außerdem sind diese Kapitel sehr gut geeignet, die Lehre von den Haushaltungen gut zu begreifen.
Das Hauptthema dieses Briefes ist die Gerechtigkeit Gottes. Handelt Gott gerecht gegenüber Israel? Und was wird aus all den Verheißungen, die Israel bekommen hat? Hat Gott nicht auch Heilspläne mit der Welt (vgl. Kap. 8,18–25)?
Schlüsselwörter in diesen Kapiteln sind: „Auswahl, Erbarmen, Begnadigung, Barmherzigkeit, Gnade, Güte“ (9,15.16.18.23; 11,5.6.22.29–32).
F. B. Hole schreibt zur Einleitung:
Mit Kapitel 9 beginnt ein weiterer Teil dieses Briefes mit klarer eigener Bestimmung. In den Kapiteln 1–8 hat der Apostel sein Evangelium entfaltet, wobei jeder Unterschied zwischen Juden und Griechen als nicht vorhanden betrachtet wurde. Er wusste wohl, dass viele aus seiner Belehrung schließen mochten, er empfinde keine Liebe für seine Nation und berücksichtige auch nicht das verbürgte Wort Gottes mit Bezug auf sein Volk. Deshalb folgen nun drei auf die Heilszeiten bezogene Kapitel, in denen uns das Geheimnis der Wege Gottes mit Israel erläutert wird.
Einteilung
Paulus große Traurigkeit über das Volk Israel – sein Wunsch, dass sie errettet werden (V. 1–5)
Das wahre Volk Israel ist verheißen und auserwählt – Israel als Vorbild des wahren Volkes (V. 6–13)
Ist es gerecht von Gott, einen Teil zu begnadigen und einen Teil zu richten? (V. 14–23)
Das jetzige Volk Gottes und der gläubige Teil aus Israel (V. 24–29)
Die gläubigen Nationen und das ungläubige Israel (V. 30–33)
Diese Verse enthalten die eigentliche Problemstellung der drei Kapitel: Es ist für Paulus außerordentlich schmerzlich zu sehen, wie das Volk sich verirrt und weit von Gott entfernt hat. Lieber würde er sich für das Volk opfern, als dass es umkäme. Paulus zählt all ihre Vorrechte auf, die darin gipfeln, dass Christus dem Fleisch nach aus Israel hervorgekommen ist.
Vers 1
Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, indem mein Gewissen mit mir Zeugnis gibt in dem Heiligen Geist: Die Wahrheit in Christus ist in Übereinstimmung, in Gemeinschaft mit Christus. Hier geht nicht um die Stellung, die wir jetzt in Christus haben. Man kann in Christus sprechen (2Kor 2,17; 12,19), etwas in Christus tun (1Kor 4,17; Kol 2,6; 2Tim 3,12) oder etwas im Herrn tun (Röm 16,2.12; 1Kor 7,39; Eph 4,17).
Ich lüge nicht, indem mein Gewissen mir Zeugnis gibt in dem Heiligen Geist: Eine zusätzliche Bekräftigung. Paulus weiß sehr wohl, worüber er nun spricht. Zusätzlich weist er auf sein Gewissen hin und weiß, dass sein Gewissen in Übereinstimmung mit dem Heiligen Geist ist.