So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, damit, so wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln: Tod und ein Leben in Neuheit.
Nun mit ihm begraben [sunqavptw ouj`n aujtw/`]: Es ist nicht so, dass Christus damals begraben wurde und der Täufling heutzutage begraben wird. Nein, in den Augen Gottes sind Christus und der Täufling gleichzeitig begraben worden. Der Täufling zeigt öffentlich seine Identifikation mit dem gestorbenen und begrabenen Herrn. Weil der Täufling gestorben und begraben ist, steht er unter der Verpflichtung, nicht mehr zu sündigen. Das gilt nicht nur für einige privilegierte Christen, sondern für jeden Christen.
In seiner Taufe anerkennt er, dass er mit Christus gestorben ist ... In der Taufe bekennt er seinen Tod [Christi] und darin seinen eigenen Tod (W. Kelly).
Aus den ersten Worten dieses Verses wird deutlich, dass man das Begrabensein mit Christus bekennt (Fred Stallan, Was die Bibel lehrt, CV).
Auf den Tod [eijς toVn qavnaton]: nicht, um zu sterben, sondern um öffentlich zu zeigen, dass jemand mit Christus in seinem Tod einsgemacht ist.
So wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist: Öfter ist im Römerbrief die Rede davon, dass Christus auferweckt worden ist (4,24.25; 6,9; 7,4; 8,11.34; 10,9). Kein einziges Mal heißt es jedoch in diesem Brief, dass der Gläubige bereits auferweckt worden ist. In den Korintherbriefen heißt es, dass Gott uns auferwecken wird – dort geht es um die Auferweckung des Leibes (1Kor 6,14; 2Kor 4,14). Nur in den Briefen an die Epheser und die Kolosser heißt es, dass wir bereits auferweckt sind (Eph 2,6; Kol 2,12; 3,1). Da geht es allerdings nicht um die Auferweckung unseres Leibes, sondern um eine geistliche, innere Auferweckung, um eine neue Stellung. Hier wird allerdings der Vergleich gezogen, dass wir entsprechend in Neuheit des Lebens wandeln sollen. Die Auferweckung bringt großen Segen: Sie führt uns in den Himmel ein, entweder als Ziel (Kolosserbrief) oder als gegenwärtiger Zugang (Epheserbrief).
In Neuheit des Lebens wandeln: Das ist die entscheidende Antwort auf die Frage, die zu Beginn dieses Kapitels gestellt wurde. Wenn unsere Auferstehung mit Christus hier auch nicht erwähnt wird, so kommt der Wandel in Neuheit des Lebens ihr doch sehr nahe (vgl. V. 13: „als Lebende aus den Toten“).
Durch die Herrlichkeit des Vaters: Das Handeln Gottes mit seinem Sohn (daher ist hier auch die Rede vom Vater) offenbart in jeder Hinsicht die Herrlichkeit Gottes. Die Auferweckung Christi ist nicht nur eine Sache der Macht Gottes, sondern auch seiner Vollkommenheiten, Tugenden, seines Wohlgefallens, nicht nur gegenüber uns Geschöpfen, sondern auch im Blick auf seinen Sohn. Der Sohn hat Gott verherrlicht, so hat auch Gott den Sohn verherrlicht (Joh 13,31).