Einleitung
Die Versammlung in Rom ist möglicherweise durch Personen entstanden, die Pfingsten in Jerusalem waren (Apg 2,10). Andronikus und Junias waren Gläubige in Rom, die bereits vor Paulus bekehrt waren (Röm 16,7). Paulus ist im Jahr 36 zur Bekehrung gekommen.
Das Leitmotiv dieses Briefes könnte lauten: Gott ist es, der rechtfertigt (8,33)
Dieser Brief wurde 57/58 n. Chr. geschrieben. Der Evangelist bringt den verlorenen Menschen das Evangelium, der Lehrer legt den Gläubigen in den Kapiteln 1–8 das Evangelium systematisch dar.
Rechtfertigung ist ein Schlüssel in Teil 1. In Verbindung damit finden wir die Verantwortung, sowohl für Gläubige als auch für Ungläubige. Paulus behandelt im Epheserbrief das genaue Gegenteil: die Ratschlüsse Gottes, Gnade und Verantwortung – (vgl. die beiden Bäume – Baum des Lebens und Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen im GartenEden). Diese beiden Linien treffen sich erst am Kreuz.
Der Ausgangspunkt in diesem Brief ist der in der Sünde lebende Mensch. Die Lösung ist der Tod Christi. Im Epheserbrief ist der Mensch tot in Sünden und Vergehungen. Nach der Auferweckung lebt er in Christus. Bei einem Toten kann man nicht von Verantwortung sprechen. Dort geht nichts vom Menschen aus, sondern allein von Gott, sogar der Glaube ist noch eine Gabe Gottes (Eph 2,8).
Das Evangelium im Römerbrief
Evangelium Gottes (1,1; 15,16)
Evangelium Jesu Christi (1,9)
Evangelium (1,15.16; 10,16; 11,28; 15,20)
mein Evangelium (2,16; 16,25)
Evangelium des Friedens (10,15)
Evangelium Christi (15,19)
Evangelium des Guten (10,15)
Auszug von Kelly (Die Offenbarung, S. 51–52):
Man redet oft von der Rechtfertigung aus Glauben, aber gerade Luther selbst hat nach meinem Eindruck diese Wahrheit nie völlig verstanden. Die Katholiken werden in diesem Punkt auf traurige Weise irregeführt, aber auch die Protestanten haben kein völlig klares Verständnis für die Rechtfertigung und die Gerechtigkeit Gottes. Sie besitzen wohl in gewissem Maß die Wahrheit, aber doch nicht so, dass Seelen von der Knechtschaft frei werden und ganz klar in die Freiheit, den Frieden und die Kraft des Heiligen Geistes versetzt werden. Hatte Luther gefestigten Frieden in seiner Seele als beständigen Zustand, in dem er wandelte? Manche von uns haben von den Kämpfen gehört, die er nicht nur zu Beginn seines Weges, sondern bis am Ende hatte. Ich meine nicht Kämpfe betreffs der Kirche oder ihrer Führer, sondern betreffs seiner Seele. Ich brauche hier keine Stellen aus seinen Schriften zu zitieren, die beweisen, wie stark er mit inneren Konflikten des Unglaubens zu tun hatte. Diese Stellen zeigen deutlich, wie weit er von dem ruhigen Genuss des Friedens und der Befreiung entfernt war, die aus dem Evangelium resultieren. Was ihm fehlte, war die klare Erkenntnis der Gnade. Wer nicht völlig im Herrn ruht, ist allen möglichen Beunruhigungen ausgesetzt, mag er noch so begabt oder geehrt sein. Ganz gewiss ist Luther ein Mann, von dem wir alle viel lernen können. Sein Mut, seine Treue, seine Selbstverleugnung und sein Ausharren sind voller Belehrung und Erbauung für uns. Doch die Tatsache bleibt bestehen: Wenn er auch voller Energie war und von Gott zu einem gewaltigen Werk benutzt wurde, so blieb er doch im Verständnis der wahren Natur sowohl der Kirche als auch des Evangeliums zurück.
8. Kurze Einteilung des Römerbriefs
A | 1,1–8,39 | Gottes Gerechtigkeit aus Glauben (lehrmäßiger Teil) | ||
1 | 1,1–17 | Einleitung | ||
2 | 1,18–3,20 | Alle sind schuldig – die Notwendigkeit der Rechtfertigung | ||
1 | 1,18–32 | Die gottlosen Heiden | ||
2 | 2,1–16 | Die selbstgerechten Heiden | ||
3 | 2,17–3,8 | Die Juden | ||
4 | 3,9–20 | Da ist niemand der Gutes tut | ||
3 | 3,21–5,11 | Rechtfertigung | ||
1 | 3,21–26 | Die Gerechtigkeit Gottes | ||
2 | 3,27–4,25 | Allein durch Glauben | ||
3 | 5,1–11 | Friede mit Gott | ||
4 | 5,12–8,39 | Befreiung von der Macht der Sünde | ||
1 | 5,12–21 | Zwei Familien | ||
2 | 6,1–7,14 | Gnade und Gesetz | ||
3 | 7,15–26 | Erfahrungen | ||
4 | 8,1–39 | Keine Verdammnis in Christus | ||
B | 5 | 9,1–11,36 | Das Problem mit dem Volk Israel (historischer Teil) | |
1 | 9,1–33 | Die Souveränität Gottes | ||
2 | 10,1–21 | Das Versagen Israels | ||
3 | 11,1–36 | Israel wieder angenommen | ||
C | 12,1–16,27 | Die Auswirkung im christlichen Leben (praktischer Teil) | ||
6 | 12,1–15,13 | Das Leben der Gerechtfertigten | ||
1 | 12,1–21 | Dienst und Leben | ||
2 | 13,1–14 | Verhältnis zur Obrigkeit | ||
3 | 14,1–15,13 | Starke und Schwache | ||
7 | 15,14–16,27 | Schluss des Briefes, persönliche Mitteilungen, Grüße und letzte Ermahnungen | ||
1 | 15,14–33 | Der persönliche Dienst des Paulus | ||
2 | 16,1–27 | Grüße und Lobgesang |
9. Ausführliche Übersicht über den Römerbrief
1. EINLEITUNG (1,1–17)
1.1. Das Evangelium über den Sohn Gottes (1,1–7)
1.1.1. Der Schreiber ist Apostel; seine Aufgabe ist die Verkündigung des Evangeliums (1,1.2)
1.1.2. Die zentrale Person des Evangeliums (1,3–5)
1.1.2.1. Wahrhaftiger Mensch (1,3)
1.1.2.2. Sohn Gottes, erweisen durch die Auferstehung (1,4)
1.1.2.3. Auftraggeber (1,5)
1.1.3. Die Empfänger des Briefes (1,6.7)
1.2. Das Verlangen des Paulus, nach Rom zu kommen (1,8–15)
1.2.1. Dank und Fürbitte des Paulus (1,8.9)
1.2.2. Der Wunsch des Paulus (1,10–15)
1.2.2.1. Nach Rom zu kommen (1,10)
1.2.2.2. Zur gegenseitigen Erbauung (1,11.12)
1.2.2.3. Frucht zu haben (1,13)
1.2.2.4. Allen das Evangelium zu verkündigen (1,14.15)
1.3. Das Evangelium ist Gottes Kraft zur Errettung (1,16.17)
1.3.1. Es kommt von Gott
1.3.4. Es ist Gottes Kraft zur Errettung
1.3.2. Es ist für jeden bestimmt, der glaubt
1.3.3. Es offenbart Gottes Gerechtigkeit
2. ALLE SIND SCHULDIG (1,18–3,20)
2.1. Die Heiden – Barbaren (1,18–1,32)
2.1.1. Gottes Zorn wird über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit offenbart (1,18)
2.1.2. Die Heiden haben die Kenntnis Gottes als Schöpfer verworfen (1,19–21)
2.1.3. Die Heiden verfielen dem Götzendienst (1,23)
2.1.4. Darauf gab Gott sie dahin, in Unreinheit ihre Leiber zu schänden (1,24)
2.1.5. Die Heiden verwandelten die Wahrheit Gottes in Lüge und dienten Geschöpfen (1,25)
2.1.6. Wieder gab Gott sie dahin, Homosexualität zu üben (1,26.27)
2.1.7. Die Heiden verwarfen die Erkenntnis Gottes (1,28a)
2.1.8. Nun gab Gott sie dahin, in einem verworfenen Sinn alle Sünden auszuüben (1,28b–31)
2.1.9. Der Heide anerkennt das gerechte Gericht – Trotzdem fährt er fort zu sündigen (1,32a)
2.1.10. Er erfreut sich an denen, die dasselbe tun (1,32b)
2.2. Der richtende Mensch – der Moralist (Grieche) und der Jude (2,1–16)
2.2.1. Wer andere richtet, verdammt sich selbst; er tut dasselbe (2,1)
2.2.2. Das Gericht Gottes ist nach der Wahrheit (2,2)
2.2.3. Der Moralist entflieht dem Gericht nicht, verachtet aber Gottes Güte, die zur Buße führt (2,3.4)
2.2.4. Das Gericht Gottes ist gerecht, denn er vergilt jedem nach dessen Werken (2,5.6)
2.2.5. Zwei Gruppen von Menschen (2,7–11)
2.2.5.1. Solche, die suchen, empfangen von Gott Segnungen (2,7.10)
2.2.5.2. Solche, die ungehorsam sind, erwartet unterschiedslos das Gericht (2,8.9)
2.2.6. Gott ist in jeder Hinsicht unbestechlich (2,11)
2.2.7. Der Zusammenhang mit dem Gesetz (2,12–16)
2.2.7.1. Ob mit oder ohne Gesetz gesündigt: verloren (2,12)
2.2.7.2. Nicht der Hörer, sondern der Täter des Gesetzes wird gerechtfertigt (2,13)
2.2.7.3. Das gilt grundsätzlich für die Heiden (2,14)
2.2.7.4. Entscheidend ist das Innere der Menschen: Herz, Gewissen, Gedanken (2,15)
2.2.7.5. Gott wird richten, und zwar nach dem Evangelium des Paulus, durch Jesus Christus (2,16)
2.3. Die Juden (2,17–3,8)
2.3.1. Die Juden hatten formale Kenntnis der Gedanken Gottes – doch sie kannten Gott nicht (2,17–24)
2.3.1.1. Was sie hatten (2,17.18)
2.3.1.1.1. Sie stützten sich auf das Gesetz (2,17)
2.3.1.1.2. Sie rühmten sich Gottes (2,17)
2.3.1.1.3. Sie kannten Gottes Willen (2,18)
2.3.1.1.4. Sie unterschieden das Vorzüglichere (2,18)
2.3.1.1.5. Sie waren aus dem Gesetz unterrichtet (2,18)
2.3.2. Sie bildeten sich ein, Leiter der Blinden, Licht, Erzieher und Lehrer zu sein (2,19.20)
2.3.3. Was sie taten (2,21–24)
2.3.3.1. Sie lehrten andere, aber nicht sich selbst (2,21)
2.3.3.2. Sie verboten anderen, was sie selbst taten (2,22)
2.3.3.3. Sie rühmten sich des Gesetzes, übertraten es aber (2,23)
2.3.3.4. Sie gaben Anlass, dass der Name Gottes gelästert wurde (2,24)
2.3.4. Beschneidung und Unbeschnittensein umgedreht (2,25–29)
2.3.4.1 Beschneidung ist gut, wenn man das Gesetz hält – sonst ist sie Vorhaut (2,25)
2.3.4.2. Wenn die Heiden das Gesetz beachten, gilt das als Beschneidung (2,26)
2.3.4.3. Der Jude wird von dem Heiden gerichtet (2,27)
2.3.4.4. Echte Beschneidung ist nicht äußerlich, sondern innerlich (2,28.29)
2.3.5. Einwände und Antworten (3,1–8)
2.3.5.1. Das Vorrecht der Juden war es, das Wort Gottes zu kennen (3,1.2)
2.3.5.2. Der Unglaube hebt Gottes Treue nicht auf (3,3.4)
2.3.5.3. Gott ist immer gerecht – gegen alle Einwände der Menschen (3.5–8)
2.4. SCHLUSSFOLGERUNG: die ganze Welt ist unter der Sünde (3,9–20)
2.4.1. Sind die Juden besser als andere? – Nein, alle sind unter der Sünde (3,9)
2.4.2. Keiner ist gerecht, verständig oder sucht Gott (3,10.11)
2.4.3. Alle sind abgewichen, unnütz und nicht gut (3,12)
2.4.4. Die äußere Offenbarung des Menschen: Schlund, Zunge, Lippen, Mund, Füße, Augen (3,13–18)
2.4.5. Die Juden sind angesprochen (3,19)
2.4.6. Keine Rechtfertigung aus Werken – Gesetz führt zu Sündenerkenntnis (3,20)
3. RECHTFERTIGUNG (3,21–5,11)
3.1. Die Problemlösung: Gott erweist seine Gerechtigkeit (3,21–26)
3.1.1. Gottes Gerechtigkeit offenbart und bereits früher bezeugt (3,21)
3.1.2. Alle, die gesündigt haben, erreichen die Herrlichkeit Gottes nicht (3,22.23)
3.1.3. Die Rechtfertigung geschieht durch die Gnade, die Erlösung in Christus Jesus (3,24)
3.1.4. Der Gnadenstuhl – Glaube an das Blut (3,25)
3.1.5. Gott ist gerecht, wenn er rechtfertigt (3,26)
3.2. Rechtfertigung durch Glauben, ohne Gesetz (3,27–31)
3.2.1. Der Ruhm ist durch das Gesetz des Glaubens ausgeschlossen (3,27)
3.2.2. Rechtfertigung ohne Gesetzeswerke (3,28)
3.2.3. Gott ist ein einiger Gott der Juden und der Heiden (3,29.30)
3.2.4. Das Gesetz wird durch den Glauben bestätigt (3,31)
3.3. Als Beispiel aus dem AT: Abraham (4,1–25)
3.3.1. Glaube ist die Grundlage der Rechtfertigung (4,1–8)
3.3.1.1 Abraham wurde nicht aus Werken, sondern aus Glauben gerechtfertigt (4,1–5)
3.3.1.2. Einschub: David besingt die Zurechnung der Gerechtigkeit [Sündenvergebung] (4,6–8)
3.3.2. Welche Rolle spielt die Beschneidung (4,9–12)?
3.3.2.1. Abraham glaubte Gott, als er nicht beschnitten war (4,9.10)
3.3.2.2. Die Beschneidung ist Zeichen und Siegel des Glaubens (4,11)
3.3.2.3. Abraham ist in dreifacher Hinsicht VATER (4,11.12)
3.3.3. Glaube an Gott, der Tote auferweckt (4,13–25)
3.3.3.1 Die Verheißung (4,13–16)
3.3.3.1.1. Durch Glauben und nicht durch das Gesetz (4,13–15)
3.3.3.1.2. Fest für alle Nachkommen: gläubige Juden und Heiden (4,16)
3.3.4. Glaube, der sich allein auf Gott stützt (4,17–22)
3.3.4.1. Wem glaubte Abraham? (4,17)
3.3.4.2. Wie glaubte Abraham? (4,18–22)
3.3.4.2.1. Trotz des hoffnungslosen Zustandes (4,18)
3.3.4.2.2. Er sah weder seinen eigenen erstorbenen Leib noch den der Sara (4,19)
3.3.4.2.3. Er zweifelte nicht an der Verheißung (4,20)
3.3.4.2.4. Er ehrte Gott, indem er ihm glaubte (4,20.21)
3.3.4.3. Weil Gott Abraham glaubte, hat Gott ihn gerechtfertigt (4,22)
3.3.5. Anwendung auf alle Glaubenden (4,23–25)
3.3.5.1. Unsertwegen geschrieben (4,23)
3.3.5.2. Zurechnung auf die, die an den glauben, der Jesus aus den Toten auferweckt hat (4,24)
3.3.5.3. Der Übertretungen wegen dahingegeben [Sündenvergebung] (4,25a)
3.3.5.4. Der Rechtfertigung wegen auferweckt (4,25b)
3.4. Die Folgen der Rechtfertigung (5,1–11)
3.4.1. Frieden mit Gott, Zugang zu der Gunst Gottes, Rühmen in der Herrlichkeit Gottes (5,1.2)
3.4.2. Rühmen in den Trübsalen, die zur Hoffnung führen (5,3.4)
3.4.3. Liebe Gottes in den Herzen durch den Empfang des Heiligen Geistes (5,5)
3.4.4. Unser Zustand: früher, jetzt und bald (5,6–11)
3.4.4.1. Christus starb für Kraftlose, Gottlose und Sünder (5,6–8)
3.4.4.2. Jetzt gerechtfertigt, bald gerettet (5,9)
3.4.4.3. Feinde haben durch den Tod des Sohnes die Versöhnung empfangen – bald Errettung durch sein Leben (5,10)
3.4.4.4. Rühmen in Gott durch den Herrn Jesus Christus (5,11)
4. BEFREIUNG V. DER MACHT DER SÜNDE (5,12–8,39)
4.1. Adam und Christus – FAMILIENWECHSEL (5,12–21)
4.1.1. Die Sünde und der Tod – ein Mensch – alle Menschen (5,12)
4.1.2. Sünde vor der Zeit des Gesetzes: keine Übertretung, dennoch herrschte der Tod (5,13.14)
4.1.3. Gegensatz zwischen Adam und Christus – Häupter zweier Menschengeschlechter (5,15–17)
4.1.3.1. Die Gnadengabe bleibt nicht hinter der Übertretung zurück (5,15)
4.1.3.2. Die Gabe zur Rechtfertigung übersteigt die Sünde zur Verdammnis (5,16)
4.1.3.3. Die Herrschaft im Leben übersteigt die Herrschaft des Todes (5,17)
4.1.4. Die Folgen der Tat der Übertretung bzw. der Tat der Gerechtigkeit (5,18)
4.1.5. Die Stellung der Sünder und der Gerechten (5,19)
4.1.6. Die Gnade übertrifft das Gesetz bei weitem (5,20)
4.1.7 Herrschaft der Gnade und der Sünde: Gnade führt zu ewigem Leben (5,21)
4.2. Tot für die Sünde – HERRSCHAFTSWECHSEL (6,1–23)
4.2.1. Ein gefährliches Argument, weiter zu sündigen (6,1)
4.2.2. Der Sünde gestorben oder darin leben? (6,2)
4.2.3. Die geistliche Bedeutung der Taufe (6,3.4)
4.2.3.1. Taufe auf den Tod (6,3.4a)
4.2.3.2. Die Auferweckung Christi verpflichtet uns zu einem Wandel in Neuheit des Lebens (6,4b)
4.2.4. Folgen des Todes Christi für die Gerechtfertigten (6,5–8)
4.2.4.1. Einsmachung in der Gleichheit seiner Auferstehung (6,5)
4.2.4.2. Der alte Mensch ist mitgekreuzigt (6,6)
4.2.4.3. Freigesprochen (= gerechtfertigt) von der Sünde (6,7)
4.2.4.4. Zukünftig mit Christus leben (6,8)
4.2.5. Das siegreiche Vorbild: Christus (6,9.10)
4.2.5.1. Als Auferstandener stirbt er nicht mehr (6,9a)
4.2.5.2. Der Tod herrscht nicht mehr über ihn (6,9b)
4.2.5.3. Er ist ein für allemal der Sünde gestorben (6,10a)
4.2.5.4. Er lebt für Gott (6,10b)
4.2.6. Schlussfolgerungen daraus für die Gerechtfertigten (6,11–14)
4.2.6.1. Ebenso der Sünde für tot halten (6,11a)
4.2.6.2. Stattdessen für Gott leben (6,11b)
4.2.6.3. Ende der Herrschaft der Sünde (6,12)
4.2.6.4. Den Leib der Gerechtigkeit weihen (6,13)
4.2.6.5. Die Herrschaft der Gnade statt des Gesetzes (6,14)
4.2.7. Früher und jetzt – entweder Sklaven der Sünde oder der Gerechtigkeit (6,15–23)
4.2.7.1. Ein weiteres gefährliches Argument, weiter zu sündigen (6,15)
4.2.7.2. Sklaven dienen immer (6,16.17)
4.2.7.3. Gerechtfertigte bleiben Sklaven (6,18–20)
4.2.7.4. Die Frucht der Sünde ist der Tod (6,21)
4.2.7.5. Die Frucht zur Heiligkeit führt zu ewigem Leben (6,22)
4.2.7.6. Zusammenfassung: Sünde Tod – Gnadengabe ewiges Leben (6,23)
4.3. Das Gesetz und die Sünde – GESETZESWECHSEL (7,1–24)
4.3.1. Befreit von der Herrschaft des Gesetzes (7,1–6)
4.3.1.1. Das Gesetz gilt nur, solange jemand lebt (7,1–3)
4.3.1.2. Anwendung auf den Gerechtfertigten (7,4–6)
4.3.2. Das Gesetz und die Sünde (7,7–14)
4.3.2.1. Ist das Gesetz sündig? (7,7a)
4.3.2.2. Die Absicht mit der Gesetzgebung (7,7b)
4.3.2.3. Das Gesetz stachelt die Sünde an (7,8.9)
4.3.2.4. Das Problem ist nicht das Gesetz, sondern die Sünde in uns (7,10.11)
4.3.2.5. Das Gesetz ist heilig, gerecht und gut (7,12)
4.3.2.6. Widerlegung einer falschen Schlussfolgerung (7,13)
4.3.2.7. Das Gesetz ist geistlich – ich aber bin fleischlich (7,14)
4.4. Die Erfahrungen des Wiedergeborenen mit der Macht der Sünde (7,15–26)
4.4.1 Ich tue, was ich hasse (7,15)
4.4.2. Ich stimme zu, dass das Gesetz recht ist (7,16)
4.4.3. Nicht ich sündige, sondern die in mir wohnende Sünde (7,17)
4.4.4. In mir (das ist mein Fleisch) wohnt nichts Gutes (7,18a)
4.4.5. Ich (das neue Leben) will das Gute, kann es aber nicht tun (7,18b.19)
4.4.6. Noch mal: die in mir wohnende Sünde (7,20)
4.4.7. Die Gesetzmäßigkeit der Sünde (7,21)
4.4.8 Das Wohlgefallen des neuen Lebens (7,22)
4.4.9 Noch mal: das andere Gesetz, das der Sünde (7,23)
4.4.10. Errettung(= Befreiung) ist erforderlich (7,24)
4.4.11. Das Gesetz Gottes und das Gesetz der Sünde (7,25)
4.5. Der Geist befreit (8,1–24)
4.5.1. Keine Verdammnis (8,1–4)
4.5.1.1. Die in Christus Jesus Gerechtfertigten sind freigemacht (8,1.2)
4.5.1.2. Gott hat die Sünde im Fleisch verurteilt (= verdammt) (8,3)
4.5.1.3. Die gerechte Forderung Gottes wird in dem Gerechtfertigten erfüllt (8,4)
4.5.2. Der Geist Gottes in dem Gerechtfertigten (8,5–17)
4.5.2.1. Die Denkweise des Fleisches und des Geistes gegenübergestellt (8,5–8)
4.5.2.2. Der Geist und der Leib (8,9–13)
4.5.2.2.1. Die grundsätzliche Stellung im Fleisch oder im Geist (8,9a)
4.5.2.2.2. Innewohnung des Geistes (8,9b)
4.5.2.2.3. Durch den Geist wohnt Christus in den Gläubigen (8,10)
4.5.2.2.4. Die sterblichen Leiber werden wegen des innewohnenden Geistes lebendiggemacht (8,11)
4.5.2.2.5. Nicht dem Fleisch leben, sondern dem Geist (812,13)
4.5.3. Sohnschaft – Kindschaft – Erbschaft (8,14–17)
4.5.3.1. Söhne Gottes werden durch den Geist geleitet (8,14)
4.5.3.2. Der Geist der Sohnschaft bewirkt die bewusste Beziehung zum Vater (8,15)
4.5.3.3. Der Geist bezeugt und die Kindschaft Gottes (8,16)
4.5.3.4. Kindschaft führt zur Erbschaft (8,17)
4.6. Sehnsucht und Erwartung (8,18–25)
4.6.1. Vergleich der jetzigen Leiden mit der zukünftigen Herrlichkeit (8,18)
4.6.2. Wann werden die Söhne Gottes offenbart? (8,19)
4.6.3. Die Schöpfung leidet unter der Sünde des Menschen – wann nimmt sie teil an den Folgen der Befreiung? (8,20–22)
4.6.4. Die Gerechtfertigten warten ebenfalls auf die „Befreiung“ des Leibes (8,23)
4.6.5. Errettet ja – aber auf Hoffnung (8,24.25)
4.7. Hilfe seitens göttlicher Personen (8,26–39)
4.7.1. Der Geist verwendet sich für uns (8,26.27)
4.7.2. Gottes Ziel mit Leiden: die Verherrlichung beginnend mit dem Zuvorerkennen (8,28–30)
4.7.3. Gott ist für uns – er hat uns alles gegeben in der Gabe des Sohnes (8,31.32)
4.7.4. Noch Anklagen? Wer soll verdammen, wenn Gott rechtfertigt? (8,33.34a)
4.7.5. Christus verwendet sich für uns (8,34b)
4.7.6 Nichts kann uns scheiden von der Liebe des dreieinigen Gottes – die Rechtfertigung ist mit all ihren Folgen unumstößlich (8,35–39)
5. GOTTES GERECHTE WEGE MIT DEM VOLK ISRAEL (9,1–11,36)
5.1. Einleitung: Der Schmerz des Apostels über die Beiseitesetzung des Volkes (9,1–5)
5.2. Gottes gerechtes Handeln, das Volk der Juden beiseite zu setzen (9,6–29)
5.2.1. Gottes Verheißungen sind unbereubar, gelten aber nur dem wahren Israel (9,6–13)
5.2.2. Die Erwählung ist das freie Werk der Gnade Gottes – der Mensch hat keinerlei Recht, Gottes Handeln zu kritisieren (9,14–29)
5.3. Die Verwerfung Israels ist ihre eigene Schuld (9,30–10,21)
5.3.1. Die Juden haben die Gerechtigkeit aus Glauben verworfen, weil sie der Gerechtigkeit aus Werken nachgejagt sind (9,30–10,3)
5.3.2. Gottes Handeln mit dem Volk in früherer Zeit (10,4–15)
5.3.3. Israels Ablehnung des Evangeliums ist nicht zu entschuldigen (10,16–21)
5.4. Hat Gott sein Volk für immer verstoßen? (11,1–15)
5.4.1. Ganz Israel ist verstockt; ein kleiner Teil nimmt die Gnade an (11,1–10)
5.4.2. Israel ist gestrauchelt und für eine Zeit beiseite gesetzt, es wird wiederhergestellt (11,11–14)
5.5. Die Wiederherstellung Israels als Zeugnis Gottes (11,16–36)
5.5.1. Die Christenheit ist eingepfropft, solange sie nicht hochmütig ist (11,16–21)
5.5.2. Der wilde Ölzweig wird wieder ausgeschnitten, der natürliche Ölzweig wieder eingepfropft (11,22–24)
5.5.3. Das Geheimnis der erneuten Annahme Israels (11,25–32)
5.5.4. Lobgesang Gottes für sein erhabenes Handeln und seine unergründlichen Wege (11,33–36)
6. DAS LEBEN DER GERECHTFERTIGTEN (12,1–15,13)
6.1. Persönliche Heiligung und Hingabe für Gott (12,1.2)
6.2. Selbstbescheidenheit und treue Ausübung der Gabe (12,3–8)
6.3. Die Haltung gegenüber dem Nächsten, ob Bruder oder Feind (12,9–21)
6.4. Haltung der Unterordnung gegenüber der gottgegebenen Obrigkeit (13,1–7)
6.5. Aufforderung zur Erfüllung des Gebotes der Nächstenliebe (13,8–10)
6.6. Im zunehmend dunkler werdenden Umfeld leuchtet der Gerechtfertigte als Licht (13,11–14)
6.7. Das Verhalten der Starken im Glauben (bes. der freieren Heidenchristen) zu den Schwachen im Glauben (bes. den ängstlichen Judenchristen) (14,1–15,13)
6.7.1. Warnung vor liebloser Verurteilung der äußeren Lebensführung anderer (14,1–12)
6.7.2. Die Starken sollen den Schwachen kein Anstoß im Glauben sein (14,13–23)
6.7.3. Ermahnung zur Geduld mit den Schwachen nach dem Vorbild Christi (15,1–7)
6.7.4. Ermahnung zur Eintracht und freudigem Glauben (15,8–13)
7. SCHLUSS DES BRIEFES, PERSÖNLICHE MITTEILUNGEN, GRÜSSE UND LETZTE ERMAHNUNGEN (15,14–16,27)
7.1. Wie Paulus seinen Brief sah als Apostel der Nationen (15,14–21)
7.2. Die Reisepläne des Paulus (15,22–29)
7.3. Paulus bittet die Gläubigen, für ihn zu beten (15,30–33)
7.4. Empfehlung der Phöbe, einer Dienerin (16,1.2)
7.5. Grüße des Apostels an die Gläubigen in Rom (16,3–16)
7.6. Warnung vor solchen, die Zweispalt und Ärgernis anrichten (16,17–20)
7.7. Grüße von Freunden des Apostels an die Gläubigen in Rom (16,21–24)
7.8. Dem allein weisen Gott sei die Herrlichkeit (16,25‒27)
10. Bibliografie
Brockhaus, Der Brief an die Römer
Darby, Synopsis
Darby, Collected Writings, 26,1–199; 23,329–346; 33,310–373; 21,193–200
Darby, Betrachtung über den Brief an die Römer, Botschafter des Heils in Christus, 1882, S. 168
Grant, Numerical Bible
Hole, Grundzüge des Neuen Testaments, Band 1
Kelly, Introductory to the New Testament
Kelly, Bible Treasury, Band 6, S. 197, Bände 7; 8; 9
Ouweneel, Tonbandkassetten, Kap. 1–8
Ouweneel, Was lehrt die Bibel ‒ Rechtfertigung, Teil 6
New Testament, Greece
Siehe auch Vorträge Davos (7.–9. Februar 1999)
Kapitel 1
Einleitung
Gott hat es in seiner Weisheit so geführt, dass die Versammlung in der Hauptstadt des Römischen Reiches nicht durch einen Apostel gegründet wurde. Auch Petrus hat die Versammlung in dieser Stadt nicht gegründet. Sie ist wahrscheinlich durch Menschen aus Rom entstanden, die am Pfingsttag in Jerusalem weilten (Apg 2,10; vgl.
Röm 1,10.11.13; 15,22 ). Der Brief zeigt ebenfalls, dass es in Rom sowohl Juden als Griechen in der Versammlung gab. Darum wird auch die Frage des Gesetzes sehr ausführlich behandelt.In diesem Brief geht es nicht so sehr um die Beziehung als Versammlung, sondern um den Zustand des Sünders und seine Rechtfertigung durch das mächtige Werk des Todes und der Auferstehung Christi.
In der zweiten Hälfte dieses Kapitel entfaltet der Geist Gottes das abgrundtiefe Verderben der Heiden.
Einteilung
Absender und Auftrag (V. 1.2)
Das Evangelium über den Sohn Gottes (V. 3.4)
Das Apostelamt des Paulus und die Empfänger (V. 5‒7)
Der Wunsch des Paulus, nach Rom zu kommen (V. 8‒15)
Das Evangelium als Kraft Gottes (V. 16.17)
Die Gottlosigkeit der Heiden (V. 18‒32)
Vers 1
Paulus, Knecht Christi Jesu, berufener Apostel, abgesondert zum Evangelium Gottes: Der Gruß (V. 1–7) ist länger als in jedem anderen Brief. Die Ursache liegt wohl darin, dass Paulus bis jetzt nicht in Rom war.
Knecht Jesu Christi: Paulus kannte die völlige christliche Freiheit, sie befähigte ihn zu einem Knecht seines Herrn. Er war außergewöhnlich demütig (Eph 3,18). Sein größtes Vorrecht sah er darin, den Willen seines Herrn zu tun. Er war Knecht Jesu Christi und Schuldner (V. 14).
Berufener Apostel: Paulus geht ausführlich auf seine Apostelschaft ein, weil er noch nicht in Rom war. Er war berufen und somit durch den Herrn der Herrlichkeit autorisiert (Apg 9), und zwar vom Himmel aus (siehe besonders Apg 9,15; 26,16). Darin unterscheidet sich seine Berufung grundsätzlich von der der anderen Apostel, die von Christus auf der Erde berufen worden waren. Irdische Unterscheidungen, zum Beispiel die Aufteilung der Völker, sind dabei unbedeutend. Die himmlische Berufung ist für den Dienst des Paulus kennzeichnend.
Ein Apostel ist ein Gesandter, ein Bote, der mit einer Botschaft betraut ist. Diese Botschaft nennt Paulus „mein Evangelium“ (2,16; 16,25).
Abgesondert zum Evangelium [ajforivzw]: abgesondert von Israel und von den Nationen (Apg 26,17). „Sondert mir nun ab“ (Apg 13,2); die Absonderung geschah mit dem Ziel, dass Paulus sowohl Juden als Heiden das Evangelium zu verkündigen. Paulus war sowohl vom Judentum in seiner Selbstgerechtigkeit und Selbstgefälligkeit abgesondert als auch von allen heidnischen Philosophien oder moralischen Grundsätzen.
Evangelium Gottes: Das Evangelium hat seinen Ursprung in Gott. So wie Er die Welten erschaffen hat, so hat Gott auch das Evangelium in seinem Herzen „erdacht“ und schließlich – nach vollbrachtem Werk Christi – offenbart. Das Evangelium ist die gute Botschaft vom Tod und der Auferstehung unseres Herrn.
Es sind die Gedanken Gottes und seine Handlungen, wir dürfen hinzufügen, im Blick auf den Menschen – seine Gedanken in Güte, die Offenbarung seiner in Christus, seinem Sohn. Er nähert sich dem Menschen entsprechend dem, was er ist und was er in Gnade will. Gott kommt zu ihm; es ist das Evangelium Gottes. Dies ist der richtige Blickwinkel: das Evangelium wird niemals richtig verstanden, bis es für uns das Evangelium Gottes ist, die Wirksamkeit und Offenbarung seiner Natur und seines Willens in Gnade gegenüber dem Menschen (JND, Synopsis, S. 85).