Einleitung
Wir finden hier den Herrn nicht als Sünd- oder Schuldopfer wie in Matthäus und Markus, wir haben auch nicht das Verlassensein von Gott. – Hier sehen wir Ihn als das Brandopfer, das der Herr freiwillig bringt.
Außerdem geht es um die persönliche Herrlichkeit des Herrn als der Sohn Gottes.
Die Menschen treten in ihrer Bosheit zurück – es muss alles genauso geschehen, wie Gott es bestimmt hat. Ein Beispiel dafür sind die Verse 23 und 24, eine Erfüllung der Prophezeiung aus Psalm 22,18.
Johannes setzt die Kenntnis der anderen Evangelien voraus und beschreibt eine besondere Seite des Lebens und Werkes des Herrn.
Der Herr nimmt den Becher aus der Hand des Vaters an.
Einteilung
Geißelung Jesu und Bestätigung seiner Schuldlosigkeit (V. 1‒5)
Jesu Verurteilung (V. 6–16)
Jesu Kreuzigung und Tod (V. 17–37)
Grablegung Jesu (V. 38–42)
Vers 1
Dann nahm nun Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln: Obwohl Pilatus von der Unschuld des Herrn überzeugt war – er hatte dreimal die Unschuld Jesu bezeugt (Joh 18,38; 19,4.6; vgl. Mt 27,4.24) –, gab er den Herr doch hin; er musste Ihn hingeben. Ein ordnungsgemäßes Gerichtsverfahren war nicht möglich. Pilatus ist eine tragische Person. Und doch ist er verantwortlich für sein Tun. Was ist das für eine Rechtsprechung, wo der Unschuldige für schuldig erklärt wird!
Ließ ihn geißeln: Die Geißelung ist eine entsetzliche Sache, die hier aber nicht im Einzelnen besprochen wird. Und das lässt Pilatus mit einem Menschen geschehen, von dessen Unschuld er überzeugt ist. Pilatus hoffte, dass die Juden dadurch Mitleid mit Ihm haben würden (Lk 23).