V6‒21 Christus verherrlicht in den Heiligen
aus der Welt herausgenommen und Christus vom Vater gegeben
ihnen ist der Name des Vaters offenbart
sie haben die Worte des Vaters empfangen
sie haben bewahrt, erkannt und geglaubt
Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort gehalten: In den Versen 6‒19 betet der Herr Jesus für die Jünger, für die Apostel. Ab Vers 20 betet er dann für die, die durch das Wort der Apostel an ihn glauben würden. Allein der Herr war kompetent, den Vater zu offenbaren (Joh 1,18). Die Offenbarung des Vaternamens ist charakteristisch für das Christentum und würde die Jünger vom Judentum lösen. Der Herr war zu seinem irdischen Volk gekommen, doch seine Ablehnung machte die Offenbarung des Vaters möglich (Mt 11,25). So hatte der Herr bereits wichtige Dinge über den Vater in der Bergpredigt gesagt.
Die völlige Offenbarung und den Genuss an der Beziehung zum Vater ist erst möglich durch das ewige Leben und den Empfang des Heiligen Geistes.
Offenbart [fanerovw]: Der Herr hat den Namen des Vaters erscheinen lassen, sichtbar werden lassen: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (14,9).
Somit:
Offenbaren des Vaternamens
Empfang des ewigen Lebens
Empfang des Heiligen Geistes
Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn
Die du mir ... gegeben hast: Es geht alles vom Vater aus und führt wieder zu Ihm zurück. Der Vater hat den Sohn gesandt, der Vater hat auserwählt, der Vater hat dem Sohn Menschen gegeben, der Vater sucht Anbeter ... Hat der Vater nicht Menschen durch das Werk des Herrn Jesus erkauft = für Gott erkauft? Sie gehören also Ihm. Und doch hat Er sie dem Sohn gegeben (als Lohn für sein Werk). – Der Herr spricht hier nicht über die Fehler der Jünger, mit denen Er Tag für Tag zu tun hatte.
Auch waren sie als Schafe aus dem Hof Israel abgesondert; „meine Schafe“ sagte der Herr in Kapitel 10.
Sie waren nach dem Ratschluss Gottes, des Vaters, auserwählt vor Grundlegung der Welt (FBH).
Aus der Welt [ejk tou kosmou]: Damit ist ihre neue Stellung schon deutlich beschrieben: Sie gehörten nun nicht mehr zu dem von Gott entfremdeten System der Welt. Nun sind sie moralisch davon getrennt, obwohl sie noch darin leben. Eines Tages wird die Welt gerichtet (Joh 12,31; 16,8; Röm 3,19).
Dein Wort gehalten [lovgoς]: Die Jünger glaubten all das, was der Herr über den Vater offenbart hat und was der Vater in seinem innersten Wesen ist (15,15). Die weitergehende Verkündigung des Vaternamens in Kapitel 16,25 würde in der Auferstehung geschehen (20,17) und danach durch den Heiligen Geist (16,7–15). Wie wenig die Jünger auch von dieser Offenbarung des Vaters verstanden hatten, der Herr sagt doch, dass sie diese Offenbarung bewahrt hatten.